Maiorerus randoi: Fuerteventuras seltenste Spinne

Spinne

Isolierte Lebensräume beherbergen oft ganz besondere Lebewesen, die nirgendwo sonst auf der Welt vorkommen. Ein solcher Endemismus ist Maiorerus randoi, ein Spinnentier aus der Ordnung der Weberknechte, das gerade einmal 2,2 Millimeter groß wird. Die Chance, es jemals zu Gesicht zu bekommen, ist gleich Null, denn das Tier ist nicht nur winzig klein, sondern es lebt auch ausschließlich im hintersten Teil der Lavaröhre von Los Llanos im Norden Fuerteventuras, der für Menschen unzugänglich ist. Außerdem vermutet man, dass vielleicht gerade noch 20 Exemplare existieren.

Die Lavaröhre von Los Llanos dürfte vor rund 990.000 Jahren entstanden sein und hat eine Gesamtlänge von knapp 650m. Der hintere Teil der Röhre mit einer Länge von rund 150 Metern ist stark verengt und teilweise von Sedimentablagerungen blockiert, die von einem „Jameo“, einer Öffnung, die sich im Dach der Höhle gebildet hat, her eingeschwemmt wurden

Genetische Untersuchungen haben ergeben, dass die Vorfahren des Weberknechtes aus Afrika stammen, wo sie auf dem Boden oder in Bäumen gelebt haben. Wahrscheinlich sind sie als Passagiere auf Treibgut auf Fuerteventura gelandet. Einmal auf der Insel angekommen, gab es keinen Weg zurück, sodass die Tiere sich zu eigenständigen Arten entwickelt haben. Vermutlich sind alle anderen Arten von Weberknechten, die auf diese Weise nach Fuerteventura gekommen sind, ausgestorben, als die Insel immer trockener wurde. Nur die Cueva del Los Llanos bot offenbar die Lebensbedingungen, die zum Überleben notwendig waren: konstante Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit.

Wie die meisten Höhlenbewohner ist auch Maiorerus randoi blind, da sich die Augen in völliger Dunkelheit zurückentwickelt haben, und nahezu unpigmentiert, was dem Tier eine unscheinbare, gelbliche Färbung verleiht. Die Beine und Antennen sind im Vergleich zu den Extremitäten anderer Arten sehr lang, dünn und sensibel, da sie in der Dunkelheit zur Orientierung dienen.
Der Stoffwechsel ist sehr langsam und die Tiere bewegen sich sehr gemächlich. Dafür sind die sehr langlebig und haben eine recht geringe Vermehrungsrate.
Die Art wurde erst 1991 entdeckt und 1993 wissenschaftlich beschrieben.

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