Thomas Cook gewinnt ersten Prozess um vorgetäuschte Lebensmittelvergiftung

Mit einer fiesen Masche schädigen seit geraumer Zeit windige Anwaltskanzleien und arglistige „Urlauber“ Hoteliers in ganz Spanien: mit einer vorgetäuschten Erkrankung wegen angeblich verdorbenem Essen oder mangelnder Hygiene im Hotel fordern sie nach Rückkehr aus ihrem Urlaub vom Veranstalter Schadenersatz, der dann wiederum den Hotelier vor Ort in Regress nimmt.
Auch auf den Kanaren werben Kanzleien „Opfer“ an, indem Sie britischen Touristen vorschlagen, für sie nach ihrer Rückkehr Schadenersatz für sie „herauszuholen“.

Die Rechtslage in Großbritannien hat es den „Klägern“ bisher scheinbar recht einfach gemacht. Oft haben die Reiseveranstalter schon bei lächerlichen „Beweisen“ wie einem Foto von einem Durchfallmedikament klein beigegeben und gezahlt, um einen kostspieligen Prozess zu vermeiden. Die Verträge mit den Hoteliers erlauben den Reiseveranstalter offenbar, auch ohne ein Gerichtsurteil die an den betrügerischen Gast gezahlten Beträge vom Hotelier zurückzufordern.

Doch der Schaden für die spanische Hotellerie war so groß geworden, dass mancher Hotelier wohl lieber auf britische Gäste verzichtete, anstatt sich dem Regressrisiko durch vermeintliche Lebensmittelvergiftungen auszusetzen. Bei entsprechend großer Nachfrage nach dem Reiseziel Spanien konnten die Hoteliers Urlaubern aus anderen Herkunftsländern den Vorzug geben, die erstaunlicherweise das angeblich krank machende Essen wesentlich besser vertragen, als die Briten.

Nun konnte der britische Reiseveranstalter Thomas Cook einen ersten Prozess gewinnen. Eine 4-köpfige britische Familie wollte 10.000 Pfund Schadenersatz einklagen, nachdem sie sich angeblich im Jahr 2013 in einem kanarischen Hotel eine Lebensmittelvergiftung eingefangen hatte. Die Lebensmittelvergiftung sei auf das verdorbene Essen und mangelhafte Hygiene im Hotel zurückzuführen, und hätte auch nach der Reise noch fortbestanden. Der Richter wies die Klage ab, weil er keine stichhaltigen Beweise für die Version der Kläger sah. Nun müssen die vermeintlich Geschädigten ihrerseits eine Entschädigung i.H.v. 3.733 Pfund an Thomas Cook bezahlen.

Thomas Cook hofft, dass sich durch dieses Urteil die Situation nachhaltig ändert. Die falschen Anzeigen hätten in nur einem Jahr um 1.400% zugenommen, und manche Hoteliers mussten bis zu 500.000€ für falsche Anschuldigungen aufbringen.

Auch die britische Regierung untersucht eine mögliche Änderung der Gesetzgebung, um eine weitere Welle von unberechtigten Klagen zu verhindern.

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