Große Raubmöwe dank Vogelschutz-Kampagne in die Freiheit entlassen

Wenige Wochen nach dem offiziellen Start der diesjährigen Schutzkampagne für Pardelas auf Fuerteventura, zieht die Umweltschutzabteilung der Inselverwaltung (Cabildo) Bilanz und freut sich über den bisherigen Erfolg. Jedes Jahr wird diese Kampagne Anfang Oktober vom Cabildo in Gang gebracht und dient dabei nicht nur allein dem Schutz der namensgebenden Gelbschnabel-Sturmtaucher, die als sogenannte Pardelas bekannt sind.

Primäres Ziel ist es nämlich, dem neu geschlüpften Vogelnachwuchs im Herbst bei seinen ersten Flugversuchen unter die Arme zu greifen und Fuerteventura als wichtiges Brutgebiet zu erhalten. Denn Seevögel, wie deie Pardela, sind nach einem gescheiterten Versuch auf das Meer hinauszufliegen meist desorientiert oder sogar verletzt und nicht mehr in der Lage, das Festland von alleine zu verlassen. In dieser kritischen Phase nach der Brutzeit sind viele Jungtiere auf der Insel der Natur und ihren Gefahren hilflos ausgesetzt und auf die Unterstützung der Menschen angewiesen. Das Cabildo appelliert daher auch auf die Mithilfe aller Mitbürger, um verletzte Jungvögel zu finden.

Am 20. Oktober konnten die Umweltschutzbeamten neben fünf Pardelas außerdem eine Große Raubmöwe (Stercorarius skua) zurück in ihre natürliche Umgebung entlassen. Diese eher selten auf kanarischem Grund anzutreffende Meeresvogelart wurde Anfang Oktober verletzt im Naturpark von Corralejo aufgefunden und konnte nach der notwendigen tierärztlichen Versorgung an der Küste von Puerto Lajas wieder freigelassen werden. Über diese Vogelart sind zwar einige Sichtungen auf den Kanaren bekannt, jedoch immer nur auf hoher See und äußerst selten an Land. Die Große Raubmöwe, oft auch Skua genannt, fällt besonders durch ihre Größe und ihr aggressives Verhalten auf. Wie alle Raubmöwen, ist sie dafür bekannt, anderen Vögeln das Futter zu rauben und ihre eigenen Nester während der Brutzeit mit großer Angriffslust zu beschützen. Sie erreicht eine Körperlänge von bis zu 58 Zentimetern und beeindruckt durch eine Flügelspannweite von bis zu 1,4 Metern. Die dunkelbraun gefiederten Raubvögel sind im Gegensatz zu anderen Möwen außerhalb ihrer Brutzeiten erstaunlich ruhig und fallen nicht durch lautes Geschrei auf. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen sie auf dem Meer und begeben sich nur zum Nisten an die Küste. Ihre Brutgebiete liegen hauptsächlich auf schottischen Inseln sowie auch weiter nördlich auf Island oder den Färöern, dessen Insel Skúvoy („Skuainsel“) sogar ihren Namen von der Raubmöwe herleitet. In westeuropäischen Gewässern sind sie im Frühling und im Herbst oft zu sehen, vereinzelt werden sie von Unwettern aber auch an Land gezwungen. Im Winter wandern sie dann in mildere Gebiete bis hin in den südlichen Atlantik und sogar nach Südamerika. Der Fund eines Skua-Jungvogels auf Fuerteventura ist daher wirklich eine Seltenheit. Laut Natalia Évora, der Umweltschutzbeauftragten des Cabildo, ein weiteres Beispiel für die unglaubliche Tiervielfalt, die in der Umgebung lebt und die vor Bedrohungen, wie etwa dem geplanten Aufbau einer Ölindustrie in der Nähe der Inselküsten, geschützt werden muss.

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