Sonne, Meer und heiße Action

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Seit dem 22. Juli hat das Worldcup-Fieber Fuerteventura voll im Griff. Die weltbesten Surfer und Kiter treffen sich am Sotaventobeach, um sich aneinander zu messen.

Den Anfang machten die Freestyler. Mit spektakulären Sprüngen, artistischen Drehungen und Extrem-Loopings, bei denen einem der Atem stockt faszinierten die Athleten das Publikum. Die Kulisse hätte nicht traumhafter sein können, präsentierte sich Fuerte doch von seiner allerbesten Seite: türkis-blaues Meer, Sonne und Surfer, die nur wenige Meter vor dem Strand ihre besten Tricks zeigten, machte den Freestyle-Event zu einem Erlebnis für die Zuschauer.

Beim World Cup 2011 auf Fuerteventura maßen sich 47 der weltbesten Windsurfer in dieser Disziplin. Ähnlich wie bei der Formel 1 wird der Weltmeister im Windsurfen durch mehrere Wettkämpfe ermittelt. 2011 mußten die Freestyle-Surfer ihr Können bei sieben Wettkämpfen unter Beweis stellen. Die Sportler traten in Paaren gegeneinander an und hatten jeweils sieben Minuten Zeit, um sich mit originellen Manövern zu übertrumpfen. Bewertet wurden ihre Moves von Kampfrichtern, die das spannende Geschehen auf dem Wasser von Tribünen am Strand aus beobachten. Beurteilt wurden die Vielfalt der Manöver, die Originalität und die Ausführung. Vergeben wurden 1 bis 10 Punkte; je mehr Punkte, desto besser. Der Surfer mit der besseren Punktzahl kam eine Runde weiter.

Für eine europäische Überraschung sorgte der Belgier Steven van Broeckhoven mit der Segelnummer B-72. In einem packenden Superfinale konnte er den amtierenden Weltmeister Gollito Estredo (V-01) bezwingen. Mit 3:2 Richterstimmen und nur 0,5 Punkten auf dem alles entscheidenden Wertungsbogen mehr gewann der Europäer, der schon als Führender der 2011er Tourwertung in den Event startete, gegen den Venezolaner.

Van Broeckhoven hatte zuvor gegen den Leichtwindspezialisten Kiri Thode (NB-61) gewonnen, ein wichtiger Step auf dem Weg zum Weltmeistertitel, denn wenn Thode diesen Lauf zu seinen Gunsten entschieden hätte, wäre er vorzeitig Weltmeister in der Disziplin Freestyle geworden.

Nach dem Sieg gegen Thode konnte Steven van Broeckhoven auch im Finale der Rückrunde besser als sein Gegner punkten; er gewann mit 4:1 Richterstimmen gegen Estredo, den Gewinner der Hinrunde. Damit hatten beide Surfer jeweils eine der Runden gewonnen, im alles entscheidenden Stechen – dem Superfinale – schlug der Belgier nochmals zu, gewann den Event auf Fuerteventura und hat seit fast einem Jahrzehnt als erster Europäer wieder eine Chance auf den Freestyle Weltmeistertitel.

Bei den Damen setzte sich erwartungsgemäß Sarah-Quita Offringa (ARU-91) gegen Laure Treboux aus der Schweiz und Yoli de Brendt aus Venezuela durch.

Bester Deutscher mit Platz 17 wurde Tilo Eber (G-414), Marco Wedele (G-125) landete auf dem 25. Rang. Auch die Schweizer Loic Spicher (SUI-199, Rang 25) und Oliver Stauffacher (SUI-111, Rang 25) sowie die vier Österreicher Max Matissek (AUT-97, Rang 33), Alexander Seyss (AUT-61, Rang 33), Lorenz Forstenlechner (AUT-7, Rang 33) und Mauricio Alvarez (AUT-86, Rang 33) überzeugten mit guten Leistungen.

Nach den Freestylern begann am 28. Juli dann der PWA Slalom Grand Slam Der Slalom ist die „Formel 1“ des Windsurfens, denn die Fahrer erreichen Geschwindigkeiten bis zu 70km/h. Ein großer Parcours wird mit Bojen abgesteckt und wer die Ziellinie als Erster überquert hat gewonnen. Die Elite der Windsurfer kämpft noch bis zum 01. August um den Sieg. 56 Surfer gingen an den Start. In acht Gruppen eingeteilt, treten die Fahrer in einem K.O.-System gegeneinander an. An jedem der fünf Wettkampftage wird so ein aktuelles Ranking erfahren und die Surfer erhaltend die dementsprechenden Punkte. Am Ende wird der Fahrer mit den meisten Punkten zum Sieger gekürt.

Besonders spannend wird es in diesem Jahr an der Spitze. Björn Dunkerbeck hat sich nach mehreren Jahren auf dem zweiten Rang wieder an die Spitze der Weltrangliste gekämpft und hat gute Chancen, in diesem Jahr den Weltmeistertitel mit nach Hause zu nehmen. Sein großer Konkurrent und amtierender Weltmeister Antoine Albeau aus Frankreich wird ihm dies allerdings nicht leicht machen. Auch für ihn ist in dieser Saison noch alles drin. Sowohl Albeau als auch Dunkerbeck konnten bereits zahlreiche Titel für sich verbuchen und fahren seit Jahren ganz vorne mit. Deswegen sprechen Kenner bei diesem Kopf-an-Kopf-Rennen vom Kampf der Giganten.

Zunächst hatte der Wind etwas auf sich warten lassen, am 29.07. konnten die Läufe erst am Nachmittag gestartet werden. Im weiteren Verlauf des Nachmittags drehte der Passatwind richtig auf – mit 26 bis 32 Knoten (obere 7 Beaufort) wehte es, als die nächste Runde der Slalomrennen angeschossen wurde. Bei dieser Windstärke hielt es auch den Sand nicht mehr in den Dünen – eine fast sandsturmartige Wolke zog auf das Wasser hinaus und tauchte den Slalomkurs in ein gräuliches Licht. Dazwischen blitzten sowohl die bunten Segel der Slalompiloten, als auch zunehmend die Kämme überbrechender Dünungswellen auf – ein rauher, anspruchsvoller Parcours für die Teilnehmer. Am Samstag dann taten die Slalomfahrer etwas ehr ungewöhnliches, sie zogen die kleinsten mitgebrachten Segel auf die Masten, da der Passatwind mit bis zu 40 Knoten über das Meer peitschte.

Zum ersten Mal an den Start im Slalom Worldcup geht der Majorero Ukén Sánchez aus Corralejo. Der 26jährige Ukén und Orlando Lavandera sind die einzigen Majoreros im Teilnehmerfeld. Sánchez, der zurzeit kanarischer Meister im Slalom ist, zeigte sich stolz, bei diesem Event teilnehmen zu können. „Klar ist, dass der Worldcup  auf Fuerteventura die beste Schule ist“, so der Local.

Vom 2. bis 6. August übernehmen dann die Kiteboarder das Regiment am Sotavento- Beach. Beim PKRA Freestyle Grand Slam katapultieren sich die Kiter in ungeahnte Höhen und vollführen tollkühne Kunststücke, die den ungeübten Zuschauer einfach nur Staunen lassen.

Aber auch abseits vom Geschehen auf dem Wasser wird den Zuschauern viel geboten. Im Zelt direkt am Strand kann man lecker essen, ein Eis oder auch einen Cocktail genießen. Auch für die Kids wird ein tolles Unterhaltungsprogramm geboten. Livekonzerte und Vorführungen runden das komplette Angebot ab.

Am Abend dann kommt die Stunde der Nachtschwärmer: im Abendzelt feiert man die legendären Worldcup-Partys. Die kanarische Band „Los Salvapantallas“ zog am gleich am ersten Abend mit ihren 80er Jahre Songs zahlreiche Besucher an.

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