Gibt es auf Fuerteventura Blitzer?

Schild-Geschwindigkeitskontrolle-Fuerteventura

Wer auf Fuerteventura mit dem Auto unterwegs ist und die oft abenteuerliche Fahrweise anderer Verkehrsteilnehmer beobachtet, stellt sich sicher irgendwann die Frage: „Gibt es auf Fuerteventura eigentlich Blitzer und wird die Einhaltung der Verkehrsregeln überhaupt kontrolliert?“

Viele Einheimische wie z.B. Taxifahrer, Busfahrer und Kurier- und Lieferwagenfahrer scheinen trotz relativ hoher Bußgelder für zu schnelles Fahren keine besonders großen Sorgen zu haben, in eine Radarkontrolle zu kommen.

Doch tatsächlich kann der Irrglaube, dass es auf Fuerteventura keine Geschwindigkeitskontrollen gibt, sehr teuer werden.

Fest installierte Blitzer gibt es zwar nur in beiden Fahrtrichtungen der Autobahn zwischen Flughafen und Inselhauptstadt, obwohl auch an vielen anderen Stellen Hinweisschilder auf vermeintliche Radargeräte angebracht sind. Diese Schilder sind mittlerweile jedoch nur noch dazu geeignet, unwissende Ersturlauber zu bluffen.

Für die Verkehrskontrolle innerhalb von geschlossenen Ortschaften ist die jeweilige Gemeindepolizei (Policía Local) zuständig. Außerhalb von Ortschaften überwacht die Guardia Civil de Tráfico den Straßenverkehr.

Polizei und die Guardia Civil verfügen über mehrere mobile Radargeräte, die an der Front von unauffälligen zivilen Autos montiert sind. Diese mobilen Blitzer stehen auf Fuerteventura oft ungetarnt am Straßenrand. Die erwischten Geschwindigkeitssünder werden dann meist kurz nach der Radarfalle von Beamten der Verkehrspolizei angehalten und bekommen dann gleich ihre Anzeige in die Hand gedrückt.

Wenn also irgendwo im Nirgendwo scheinbar völlig unmotiviert ein Auto neben der Straße steht, könnte es ein Blitzer sein.

Außerdem soll die Guardia Civil auf Fuerteventura auch mindestens über ein Fahrzeug verfügen, mit dem sie während der Verfolgung eines andern Fahrzeuges dessen Geschwindigkeit messen kann.

Tempolimits und Bußgelder auf Fuerteventura

Tempolimits und Bussgelder Spanien
Bußgelder in Spanien für zu schnelles Fahren

Die Verkehrsregeln auf Fuerteventura und auch die Bußgelder sind dieselben wie überall sonst in Spanien. Die wichtigsten allgemeinen Tempolimits, die man im Kopf haben sollte, sind 90km/h auf Landstraßen und 30km/h innerorts auf Straßen mit je einer Fahrspur pro Richtung. Doch selbst diese generischen Tempolimits sind fast überall ausgeschildert.

Das spanische Verkehrsrecht unterscheidet bei Verstößen gegen die zulässige Höchstgeschwindigkeit zwischen Ordnungswidrigkeiten, die mit einem Bußgeld geahndet werden, und Straftaten, für die unter Umständen sogar eine Haftstrafe verhängt werden kann.

Die Höhe des Bußgeldes richtet sich nach der Höhe der Überschreitung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Wer nach Abzug der Toleranzen die maximal erlaubte Geschwindigkeit auch nur um 1km/h überschreitet, muss mit einem Bußgeld von 100€ rechnen.

Bei einer Überschreitung von 21 km/h innerorts oder 31km/h außerorts werden schon 300€ fällig. Darüber gilt: je schneller man fährt, desto teurer wird es bis die Schwelle zur Straftat erreicht wird.

Wer sein Bußgeld innerhalb von zwei Wochen bezahlt, ohne Einspruch einzulegen, bekommt übrigens einen „Sofortzahler-Rabatt“ von 50%. Personen ohne festen Wohnsitz in Spanien müssen den halben Bußgeldbetrag übrigens sofort bezahlen, da sonst die Polizei das Fahrzeug beschlagnahmen kann.

Wann man als Raser auf Fuerteventura mit einem Fuß im Gefängnis steht

Raser, die innerhalb geschlossener Ortschaften mehr als 60km/h bzw. außerorts mehr als 80km/h zu schnell unterwegs sind, begehen eine Straftat.

Bei der in solchen Fällen meist vorliegenden eindeutigen Beweislage erfolgt die Verurteilung in der Regel innerhalb weniger Tage in einem Schnellverfahren. Ausländer ohne Wohnsitz in Spanien, also z.B. Urlauber, müssen dann damit rechnen, dass noch am Ort der Kontrolle die Handschellen klicken und es auf direktem Weg zum Haftrichter geht. Sollte dieser gerade nicht erreichbar sein, z.B. am Wochenende, verbringt man im schlimmsten Fall bis zu 48 Stunden im Polizeigewahrsam und verpasst möglicherweise seinen Rückflug.

Für Raserei droht eine Haftstrafe zwischen 3 und 6 Monaten. Der Richter kann auch eine Geldstrafe von 6 bis 12 Monatsgehältern verhängen. Außerdem gibt es ein Fahrverbot von mindestens einem bis zu 4 Jahren, was jedoch nur bei Inhabern eines spanischen Führerscheins angewendet werden kann.

Wer einen anderen Menschen bei einem Unfall tötet oder schwer verletzt und dabei mit mehr als 150km/h unterwegs war, muss sich außerdem wegen fahrlässiger Tötung bzw. Körperverletzung verantworten.

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7 Kommentare

  1. Erst vor wenigen Tagen hatte ich erstmals nach knapp 30 Jahren die Möglichkeit, mich von der tatsächlichen Existenz eines funktionierenden Blitzers auf Fuerteventura zu überzeugen.

    Da ich mich gerade im Ausland stets recht penibel an geltende Vorschriften halte , kann ich nun zumindest bestätigen, dass die FuerteventuraZeitung alles sehr genau auf den Punkt getroffen hat.

    Mit ein wenig mehr Timing hätte man diesen Artikel auch gern mal 14 Tage früher veröffentlichen können , aber so ist das Leben …. 😇

    Der 7- seitige Strafzettel, der mir nachgereicht wurde, dokumentierte, dass mein Kleinstwagen die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn auf Höhe El Salmo, aus Jandia kommend um 11 km/h überschritten hatte.
    Laut obenstehenden Straftabelle fielen somit 100 €, für mich als Schnellzahler demzufolge 50 € an.

    Da ich mich nachts nach 23 Uhr allein auf der Autobahn befand, fand ich es auch sehr passend, noch etwas für gebeutelte Staatskasse zu tun.
    Vor der Wahl hilft jeder Cent – egal von wem …

    Für mich persönlich war es recht erbaulich, durch die Policia zu erfahren, da ein kleiner Fiat Panda zu solcher Höchstleistung fähig ist …

  2. Irgendwo da oben kommentiert jemand „die Einheimischen sind noch schneller unterwegs“.

    Als „Einheimischer“ bzw. Resident beobachte ich allerdings – zumindest hier oben im Norden – meist Touristen, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten. Da wird dann auch gern mal mit Tempo 70 durch die Straße an der Casa Alta hier in Tindaya geheizt. Ist ja „fast schon außerorts“. Ja, fast, aber eben nicht ganz. Die toten Katzen am Wegesrand sprechen Bände!

    Einheimische – gerade Majoreros jenseits der 50 – fahren meist eher zu langsam, weil sie schlicht und einfach das schnelle Fahren nie gelernt haben. Als sie vor 30-40 Jahren den Führerschein machten, gab es noch kaum gut ausgebaute Straßen auf der Insel. Dazu kommt die sprichwörtliche Gelassenheit. Eilig hat es da doch selten mal jemand. Wenn man 10 Minuten zu spät kommt, ist man schließlich meist noch immer vor demjenigen da, mit dem man verabredet ist.

    Auch ansonsten fallen mir gerade die Leihwagen durch eine doch sehr abenteuerliche Fahrweise auf. Da passiert es auch, dass man mitten in Tefía von einem Touristen mit CICAR- Fiat 500, der es ganz furchtbar eilig hat, halsbrecherisch mit Tempo 80 (innerorts) überholt wird, weil man sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält. Derselbe Wagen kriecht dann aber 10 Minuten später auf der FV-30 zwischen Valle de Santa Inés und Betancuria, wo man eher nicht überholen sollte, mit knapp Tempo 20 drei Kilometer lang vor dir her, weil die Else auf dem Beifahrersitz ja unbedingt während der Fahrt die tolle Aussicht für den Instagram-Account mit dem Handy filmen muss. Und davon lässt sie sich auch nicht dadurch abhalten, dass 7 genervte Autos hinterher schleichen.

    Also bitte, Leute, lasst mal die Kirche im Dorf! Nicht nach den Verkehrsregeln fahren hier eher die Touristen, nicht die Einheimischen!

    • Wie kann man Einheimische von Touristen anhand des Fahrzeuges unterscheiden? Mietwagen fahren insbesondere auch Festland Spanier. Oder haben Sie alle Ihnen suspekt vorkommenden Fahrzeuge angehalten und die Fahrer nach ihrer Herkunft befragt?

  3. Hola, ja die masse fährt zu schnell egal ob einheimische (die sind teilweise nich fixer unterwegs)aber auch die mietwagen fahrer zu schnell. Die Beschilderung ist ja oft größer als in D wird völlig ausser acht gelassen.
    Wer sinch dran hält an die Geschwindigkeit wir häuft angehupt.🤨
    Hinzu kommt es wird kein Abstand gehalten.🙈

    Wer sich dran hält hat nix zu befürchten.

  4. na und ?…wer sich an die Verkehrsregeln hält braucht sich doch darüber keine Gedanken machen.
    Geblitzt wird doch nur wer zu schnell fährt.
    Also selber schuld…
    Wer im Kreisverkehr parkt und zu blöd ist den Kreisverkehr richtig zu fahren sollte ebenfalls bezahlen und zwar nicht zu knapp.

  5. Ob nun fest installiert oder mobil: es wird auf jeden Fall oft geblitzt. Das Problem ist, daß man als Ausländer sofort bezahlen muß, aber keinen Nachweis darüber bekommt, ob die Messung überhaupt stimmt. Aber wenn man bei Fehltritten statt der vollen Summe 50 % Rabatt angeboten bekommt: zugreifen Ihr Schnäppchenjäger!

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