Zoll beschlagnahmt auf Gran Canaria Modeschmuck aus giftigen Samen

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Beamte einer Zolleinheit der Guardia Civil haben am 15.11.2017 in Vecindario auf Gran Canaria an einem mobilen Verkaufsstand Modeschmuck beschlagnahmt, der aus hochgiftigen Paternostererbsensamen (Abrus precatorius) hergestellt war.

In Spanien ist das Inverkehrbringen dieser Samen als Schmuck im Gesetz über Produktsicherheit verboten.

Die Beamten ließen die Samen im Kanarischen Toxikologischen Zentrum untersuchen, das den Verdacht bestätigte. Daraufhin  schrieben sie gegen den Mann eine Strafanzeige wegen eines „Delikts gegen die öffentliche Gesundheit“, nachdem sie feststellten, dass er bereits im Jahr 2014 aus genau demselben Grund ermahnt und über die Gefährlichkeit der Patanostererbsensamen aufgeklärt worden war.

Die Samen der Paternostererbse sind rund 5mm groß, intensiv rot gefärbt und haben auf einer Seite einen schwarzen Fleck, weshalb sie zur Schmuckherstellung als Perlen gerne verwendet werden. Im alten Indien wurden sie als Gewichte zum Abwiegen von Gold verwendet, da sie in etwa 1 Karat wiegen.

Die Samen enthalten die hochgiftige Substanz Abrin. Ein einziger Samen kann für Kinder bereits tödlich wirken und bei Erwachsenen schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Allerdings haben reife Samen, die zur Schmuckherstellung verwendet werden, eine sehr harte Schale, die im Magen-Darm-Trakt nicht aufgelöst wird. Da aber die Schale durchbohrt wird, um sie beispielsweise für eine Halskette oder Armband aufzufädeln, besteht dennoch ein Risiko, dass beim Verschlucken oder Lutschen durch Kinder das Gift in den Körper gelangt.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) „empfiehlt dringend, Kinder, und insbesondere Kleinkinder, keinen Schmuck aus Paternosterbohnen tragen zu lassen, da die Kinder an den Bohnen lutschen oder knabbern oder diese verschlucken könnten. Ebenso sollte der Schmuck für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden, um Vergiftungsunfälle zu vermeiden. Keine Gefahr besteht, wenn geschlossene Samen unzerkaut verschluckt werden, da die harte Samenschale nicht im Magen zersetzt wird. Kommt die Haut mit zu Ketten verarbeiteten Paternosterbohnensamen in Kontakt, besteht ebenfalls keine Gefahr. Allerdings werden beim Reparieren von Ketten bzw. beim Auffädeln die Samen manchmal erneut durchstochen. Über kleine Hautverletzungen können dabei sehr schmerzhafte Schwellungen mit Allgemeinsymptomen wie Erbrechen und Kaltschweißigkeit auftreten“.

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