Fuerteventura: drohende Umweltkatastrophe scheint zunächst abgewendet

  • Luftbild Gran Tarajal Hafen w
  • Helikopter beim Einsatz gegen Ölpest in Gran Tarajal (Fuerteventura)
  • Fischer helfen beim Ausbringen der Ölsperren im Hafen von Gran Tarajal (Fuerteventura)

Nachdem am 28.02.2018 mehrere Schiffe im Hafen von Gran Tarajal versunken sind, scheint die Gefahr einer Umweltkatastrophe auf Fuerteventura zunächst eingedämmt zu sein. Während des Sturms Emma hatten sich 8 von 9 im Hafen festgemachten Lastkähnen losgerissen.

Drei davon sind vollständig gesunken. Fünf weitere sind entweder teilweise gesunken oder auf die Hafenrampe aufgelaufen.

Umweltgefahr durch 150.000 Liter Treibstoff

Die Lastkähne hatten diverse Baumaschinen und Fahrzeuge geladen, die via Fuerteventura nach Afrika verschifft werden sollten.  In den Tanks der Schiffe sollen rund 150.000 Liter Treibstoff gebunkert sein.

Dies führte zu der Befürchtung, dass das Meer und die umliegenden Strände von Gran Tarajal und Aceitun mit Öl verschmutzt werden könnten.

Zurzeit keine Gesundheitsgefährdung

Bislang sind wohl erst relativ kleine Mengen Treibstoff in das Hafenbecken geflossen. Da der Wind während des Unwetters genau in die Hafeneinfahrt hinein geblasen hat, konnte vermutlich wenig bis gar kein Öl aus dem Hafen aufs Meer hinaus treiben.

In der Nähe des Hafens war dennoch starker Dieselgeruch wahrnehmbar. Die Gesundheitsbehörden der Kanarischen Regierung haben eine Messstation aufgebaut, um die Schadstoffbelastung der Luft zu überwachen. Diese misst unter anderen Benzol, Toluol und Xylole in der Luft. Bislang sollen die gemessene Werte weit unter den Grenzwerten für eine Gesundheitsgefährdung liegen.

Keine Ölkontamination an den Stränden sichtbar

Ein Helikopter der GES überfliegt drei Mal am Tag die Meereszone in der Nähe des Hafens. Dabei sollen eventuelle Ölteppiche entdeckt werden. Bislang hat man zum Glück noch keine Ölverschmutzung aus der Luft sehen können.

Die Gesundheitsbehörde hat am Badestrand von Gran Tarajal, bei Aceitun und in der Nähe der Entsalzungsanlage von Gran Tarajal Wasserproben entnommen. Die Wasserversorgung von Fuerteventura basiert zu 100% auf entsalztem Meerwasser.

Die Messergebnisse werden in einigen Tagen vorliegen.

Weitere Ölbarrieren installiert

Aufgrund der widrigen Bedingungen konnte eine erste Ölbarriere erst am Abend des 01.03.2018 ausgebracht werden.

Am 02.03.2018 beruhigte sich das Meer um Fuerteventura weiter. Der sehr starke Wind legte sich und die Wellen wurden deutlich kleiner. Dadurch war es möglich, weitere Ölbarrieren auszubringen. Fischer aus Gran Tarajal halfen bei der Installation der Schwimmbarrieren mit einem Ruderboot (!) und zwei Fischerbooten.

Vorbereitung auf Abpumpen und Bergung

Auf der Hafenmole wurde inzwischen Ausrüstung für das Abpumpen und Bergen der Schiffe aufgefahren.

Ein Spezialschiff der Marine soll weitere Gerätschaften zur Ölbekämpfung anliefern. Dazu gehören Barrieren, Skimmer, Pumpen und Absorptionsmittel. Die Marine bringt außerdem ein Team von Tauchern mit, die auf Ölbekämpfung spezialisiert sind. Diese sollen die bereits auf Fuerteventura anwesenden Taucher unterstützen.

Noch war es nicht möglich, sich unter Wasser einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Die Sichtbedingungen sind nach dem Sturm noch zu schlecht.

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