Oasis-Park-Fuerteventura präsentiert Forschungsergebnisse über Kamelmilch

Kamelmilch w

Der „Oasis Park Fuerteventura“ hat auf der ISOCARD sein Projekt zur Erforschung und Produktion von Kamelmilch vorgestellt. Das 5. Treffen der „International Society of Camelid Research and Development“  („Interantionale Gesellschaft zur Kamel-Forschung und -Entwicklung“) fand vom 12. – 15.11.2018 in Marokko statt.

Mehr als 350 Gäste aus aller Welt tauschten sich zum Thema „Jüngste Fortschritte bei Kamelen: Biologie, Gesundheit und Produktion“ aus. Darunter waren Wissenschaftler und Experten für Kamele aus diversen Bereichen. Mit von der Partie waren auch Soraya und Lázaro Cabrera aus dem Oasis Park Fuerteventura. Die Leiterin für den Bereich „Forschung und Erhaltung“ und der Parkmanager stellten ihre Kamelfarm „DromeMilk“ und ihr langjähriges Forschungsprojekt vor. Eine enge Zusammenarbeit besteht hier mit den Universitäten in Las Palmas und Barcelona sowie der KSU in Saudi-Arabien.

Forschungsprojekt über Kamelmilch auf Fuerteventura

Ein Teil der Arbeit umfasst die Erforschung der bioaktiven Moleküle der Kamelmilch. Dazu gehört auch die Bewertung ihrer funktionellen Eigenschaften, um beispielsweise Diabetikern bei der Kontrolle ihres Blutzuckerspiegels zu helfen. Darüber hinaus setzt das Team auf die Vermarktung der Milch, nicht nur auf den Kanaren, sondern in ganz Europa. Mit knapp 400 Tieren ist der Oasis Park derzeit die größte Kamelfarm Europas.

Das Projekt läuft schon seit über 15 Jahren. Gegenstand der Forschungen sind sowohl die Faktoren, die die Milchproduktion beeinflussen, als auch die Zusammensetzung und Eigenschaften der Milch. Erste Ergebnisse haben bereits einen positiven Einfluss auf Krankheiten wie Diabetes belegt. Dass man mit dem Kuhmilch-Markt nicht konkurrieren könne, sei klar. Jedoch biete man hier einen Mehrwert. Die Kamelmilch sei ein „funktionelles Lebensmittel“, so Cabrera. „Sie hat in vielerlei Hinsicht höhere Nährwerte als andere Tiermilch. Der Vitamingehalt ist hoch, der Fettgehalt dagegen gering. Es gibt sehr interessante Anwendungsbereiche und eine echte Nachfrage aufgrund ihrer therapeutischen Eigenschaften.“ Die Verdauung der Kamelmilch sei im Vergleich zur Kuhmilch auch besser. Grund dafür sei die Art der Proteine und die Größe der Fettkügelchen. Zudem sei sie auch viel reicher an Vitamin C und Eisen.

Der Oasis Park sieht in seinem Projekt aber nicht nur eine vielversprechende Anwendung im Bereich der Gesundheit. Zugleich leistet man einen wesentlichen Beitrag zum Schutz des kanarischen Kamels. Die Milchproduktion könnte ein auf den Kanaren traditionell verwurzeltes Haustier wieder aufleben lassen. Denn noch bis vor wenigen Jahrzehnten wurde es regelrecht zum Aussterben verurteilt, nachdem sein Einsatz in der Landwirtschaft ein Ende gefunden hatte.

Das kanarische Kamel

Kanarische Kamele sind eine eigene Rasse, die aus jahrhundertelanger Isolation entstanden ist. Die ersten Tiere kamen aus dem Nordwesten Afrikas mit den ersten Expeditionen auf die Inseln. Ihr Ursprung geht also auf das 15. Jahrhundert zurück. Als Last- und Arbeitstiere fanden sie schnell Nutzen in der Landwirtschaft und etablierten sie so auf Inseln wie Fuerteventura.

Der Oasis Park arbeitet bereits an der Planung und dem Bau einer mechanisierten Anlage auf seiner Kamelfarm. Dort sollen die Kamele gemolken und die Milch im Anschluss auch gleich abgefüllt werden. Eine stets artgerechte Haltung und das Wohlbefinden der Tiere dürfen dabei aber nicht auf der Strecke bleiben.

Internationales Jahr der Kamele

Die diesjährige Konferenz legte ihren Fokus auf fünf Forschungsbereiche: Biologie, Fleisch, Milch sowie weitere mögliche Märkte und Technologien, Tiergesundheit und Epidemiologie, Diagnose und Bekämpfung alter und neuer Krankheiten, Auswirkungen des Klimawandels auf die Population der Kamele und sozioökonomische Herausforderungen bei der Züchtung.

Die ISOCARD entstand als Projekt während der internationalen Kamelkonferenz in Ouarzazate (Marokko) im Jahr 1999. Aufgrund der zahlreichen Diskussionen und dem regen Email-Austausch im Anschluss daran entschlossen sich die jetzigen Gründer eine Plattform zu schaffen. So fand die erste internationale Konferenz im Jahr 2006 statt und wurde gleich ein voller Erfolg. 2018 fand nun schon die 5. Ausgabe statt. Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung der Tiere rief die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) dieses Jahr zum „Internationalen Jahr der Kamele“ aus.

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