Wohnungsmieten auf den Kanaren stagnieren

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Der rasante Anstieg der Wohnungsmieten auf den Kanarischen Inseln scheint vorerst gebannt. Im ersten Quartal sind die bei Neuvermietung geforderten Mieten um 0,2% gegenüber dem Vorquartal gesunken.

Der durchschnittliche Quadratmeterpreis lag damit im ersten Quartal 2019 bei 9,60€. Diese Zahlen entstammen dem aktualisierten Marktbericht von Idealista, dem größten Immobilienportal Spaniens.

Die Entwicklung ist in den beiden kanarischen Provinzen jedoch noch leicht unterschiedlich. Während die geforderten Mieten in Las Palmas um 0,6% gesunken sind, stiegen die Preise in Santa Cruz de Tenerife um 0,7%.

Auch innerhalb der Provinzen ist die Entwicklung von Ort zu Ort unterschiedlich. In der Hauptstadt Las Palmas sind die Preise bei 9,80€ stabil geblieben. In der Gemeinde Mogán sind die Preise um 3,9% gestiegen, in La Oliva auf Fuerteventura dagegen um -4,6% gesunken.

In der Hauptstadt Teneriffas sind die Mieten um 3,9% gesunken Mit 8€ pro Quadradmeter sind sie nun noch deutlich günstiger als in Las Palmas. In San Miguel de Abona haben die Mieten dagegen um 9,2% zugelegt.

Für Fernando Encinar, der bei Idealista für die Marktstudien zuständig ist, ist die aktuelle Preisentwicklung ein Beweis dafür, dass sich der Mietmarkt auch ohne staatliche Eingriffe selbst reguliert. Wenn der Staat jedoch eingreift, bewirken diese meist den gegenteiligen Effekt des eigentlich Gewollten.

Experten halten staatliche Eingriffe in den Mietwohnungsmarkt für kontraproduktiv

Nach seiner Auffassung haben die letzten Änderungen, die die sozialistische Regierung per Dekret eingeführt hat, dazu geführt, dass für Mietverträge, die in den letzten 6 Monaten unterschrieben wurden, insgesamt 3 verschiedene Gesetzeslagen einschlägig sind, abhängig davon, an welchem Tag sie unterschrieben wurden.

Die zwangsweise Verlängerung der Mindestvertragslaufzeiten von 3 auf 5 Jahre habe dazu geführt, dass Wohnungseigentümer noch genauer auf die sozioökonomischen Faktoren ihrer potentiellen Mieter achten. Dadurch sei es für gewisse Mieterprofile wie Alleinerziehende, Geringverdiener und Rentner noch schwieriger, eine Wohnung zu finden.

Bei der Interpretation der Zahlen ist zu beachten, das die Daten systematische Fehler enthalten können. Idealista wertet die Angaben von auf ihrer Plattform inserierten Wohnungen aus. Es wahrscheinlich, dass die Vermieter die Wohnungsgrößen tendenziell eher größer angeben, als sie tatsächlich sind. Dadurch ist das Ergebnis der Berechnung des geforderten Quadratmeterpreises tendenziell geringer, als der tatsächliche Quadratmeterpreis.

Bei den in Inseraten angegeben Preisen handelt es sich um geforderte Preise. Es ist theoretisch denkbar, dass der Vermieter, z.B. bei großer Reaktion auf seine Anzeige, nachträglich den Preis erhöht. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der später tatsächlich vereinbarte Mietpreis geringer ist, als der ursprünglich inserierte.

Außerdem muss man beachten, dass die Preisangaben nur die Wohnungen betreffen, die neu vermietet werden sollen. Über das Mietniveau des gesamten Wohnungsbestandes sagen diese Quadratmeterpreise natürlich nichts aus.

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2 Kommentare

    • Lieber Jack, möglicherweise ist Die die Bedeutung des Wortes „Stagnation“ nicht bekannt? Hier zur Erläuterung:
      Stagnation (Deutsch)
      Wortart: Substantiv, (weiblich)
      Silbentrennung:
      Sta|g|na|ti|on, Mehrzahl: Sta|g|na|ti|o|nen
      Wortbedeutung/Definition:
      1) Zustand, in dem kein Zuwachs, Wachstum, Anstieg oder dergleichen (mehr) stattfindet; Es geht weder auf- noch abwärts. Oftmals im Wirtschafts-, Sport- sowie auch Medizinwesen verwendet…

      Wir haben in den letzten Jahren über den deutlichen Anstieg der Mieten berichtet. Da aber in den letzten drei Monaten die geforderten Mieten nicht weiter gestiegen sind, ist per Definition der „Zustand, in dem kein Zuwachs mehr stattfindet“ = „Stagnation“ erreicht. Dies sagt noch nichts darüber aus, in welche Richtung die Mieten sich in Zukunft entwickeln werden.

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