Virgen del Tanquito – Nicht nur zur „Romeria“ einen Ausflug wert

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Auf einer Insel wie Fuerteventura, auf der das Leben der Menschen von permanenter Trockenheit geprägt war, hatten natürliche Süßwasservorkommen immer eine besondere Bedeutung.

Ein Ort, an dem trinkbares Wasser aus dem Felsen quoll, war ein Geschenk Gottes. So überrascht es nicht, dass Quellen oft zu Kultstätten wurden, und dass das Auftreten von Süßwasser auf Fuerteventura immer etwas von einem „Wunder“ hatte. Dem Berg mit dem Namen Cardón entspringt eine solche Quelle, die sich in ein kleines Felsbecken („tanquito“) ergießt, und die den Menschen der umliegenden Siedlungen in Zeiten als das Wasser noch nicht aus dem Wasserhahn kam, zur Trinkwasserversorgung diente. Um besser an das kostbare Nass zu gelangen, trieben die Menschen eine kleine Galerie in den Fels, die heute noch zu sehen ist. Eine kleine Felskapelle zu Ehren der „Jungfrau des Tanquito“ direkt neben der Quelle ist jedes Jahr Ende Mai/ Anfang Juni Ziel für Pilger, die im Rahmen der Fiestas von Cardón das Abbild der Jungfrau auf den Berg tragen, und bietet ein schönes Ziel auch für eine nicht religiös motivierte Wanderung.

Romeria am 01.06.2019

Die „Romeria“ (Pilgerwanderung) zur Virgen del Tanquito findet in diesem Jahr am 01.06.2019 statt. Start ist im Ort Cardón um 9h. Begleitet von Musik und vielen Menschen in der typischen kanarischen Tracht wird dort gemeinsam der (Fuß)-Weg auf den Berg begonnen. Oben angekommen, wartet auf die Pilgerer bereits ein vorbereitetes Asadero, also ein Grillfest. Es wird gegessen, getrunken, gesungen und getanzt. Vorher macht man in der Felsenkapelle der Jungfrau seine Aufwartung.
Ab 13.30h wird dann die Virgen del Tanquito vom Berg in den Ort heruntergetragen. Dort warten dann schon die nächsten festlichen Auftritte von Folkloregruppen auf die Pilger. Im Anschluss gibt es eine „Fiesta al solajero“, also eine Party unter der Sonne, passend für alle, die nicht erst spät in der Nacht losziehen möchten. Für die Kinder gibt es eine Schaumparty. Selbstverständlich fehlt auch die „richtige“ Fiesta in der Nacht nicht bei der einige Bands auftreten werden.

Es ist schon ein sehr schönes Erlebnis, wenn die vielen traditionell gekleideten Menschen gemeinsam fröhlich schwatzend und singend auf den Berg steigen. Alte und Junge gemeinsam machen sich dann auf den Weg. Man beginnt die Zusammengehörigkeit und die tiefe Verbundenheit der Majoreros zu ihren Pilgerwanderungen zu verstehen.

Wanderung

Wer die Wanderung abseits des Trubels der Pilgerwanderung machen möchte, für den haben wir hier ein paar Anhaltspunkte zusammengestellt:
Ausgangspunkt ist ein kleiner, nicht asphaltierter Parkplatz an der Landstraße FV-618. Von der Costa Calma aus fährt man in nordöstlicher Richtung auf der FV-2 bis zum Kreisel von Matas Blancas und folgt dort dem Wegweiser Richtung Pájara und La Pared auf der FV-617 nach Norden. Nach ca. 13km biegt man nach rechts auf die FV-618 in Richtung Cardón ab und folgt dieser Straße ca. 4km. Nach einer scharfen Linkskurve und am Anfang einer langen Geraden sieht man links einen Parkplatz und rechts steht eine Infotafel, die auf den Startpunkt der Wanderung hinweist. Die Infotafel zeigt den Streckenverlauf der Wanderung, der vor Ort allerdings so leicht nachzuverfolgen ist, dass wir hier nicht weiter darauf eingehen müssen.

Für den Auf- und Abstieg muss man insgesamt ca. 2 Stunden einplanen. Die Anfahrt von der Costa Calma dauert ca. 20 Minuten. Die Wanderung ist leicht und auch für Anfänger gut zu bewältigen. Allerdings geht es konstant bergauf, sodass völlig Untrainierte möglicherweise schnell außer Atem kommen. Der Weg ist gut ausgebaut, sodass spezielle Wanderstiefel entbehrlich sind. Sportschuhe mit gutem Sohlenprofil sind ausreichend.
Es kann sehr windig sein, sodass eine atmungsaktive Windjacke und eine fixierbare Kopfbedeckung zu empfehlen sind. Da es praktisch keinen Schatten gibt, sollte man die pralle Mittagssonne meiden und für guten Sonnenschutz sorgen.

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2 Kommentare

  1. Die „Virgin del Tanquito“ mit dem fantastischen Ausblick einige Jahre besucht. 2019 mit der Beobachtung eines Majoreros beim Auf- u Abstieg per „SALTO DEL PASTOR“. Der Aufstieg seit einigen Jahren sehr gut begehbar.

  2. Eine Wanderung dorthin lohnt sich auf jeden Fall. Ich war im Mai da und werde nächstes mal wieder hoch Wandern .Wer am Morgen hochwandert hat dort noch schatten am Nachmittag liegt der Ort in der Sonne zum Fotografieren dann ideale Bedingungen. Und eine grandiose Aussicht hat man noch dazu .Ein wirklich lohnendes Ausflugsziel muß man mal gesehen haben .

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