Feierlichkeiten zu Ehren von San Miguel Arcángel zum Fest von nationalem touristischen Interesse erklärt

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Etwa drei Jahre ist es her, seit man in Tuineje einen Antrag an das Tourismusministerium gestellt hatte. Nun haben die “Fiestas Juradas en honor a San Miguel Arcángel” endlich den gewünschten Titel erhalten. Die Festlichkeiten zu Ehren des Erzengels Michael wurden zum nationalen touristischen Interesse erklärt.

Bürgermeister Sergio Lloret erinnert sich an verschiedene Sitzungen, in welchen man auf dieses Ziel hingearbeitet hatte. So saßen der Stadtrat, das Tourismuspatronat sowie der Kulturverband “Más Que Caín” oft zusammen, um den Antrag auszuarbeiten. Dabei gab es so einige Stolpersteine, die das Vorhaben in die Länge zogen. Etwa hing der Antrag eine gefühlte Ewigkeit beim kanarischen Tourismusministerium fest, bis das Ersuchen an den zuständigen Minister übergeben werden konnte.

Der “Schwur für den Heiligen Michael” geht auf das Jahr 1740 zurück. Zu jener Zeit tobte der englisch-spanische Krieg, als zwei Überfälle durch britische Korsaren in den historischen Schlachten von Tamasite und El Cuchillete gipfelten. Die Bewohner von Tuineje leisteten beide Male tapferen Widerstand und schafften so das Unmögliche. Trotz der zahlenmäßigen und waffentechnischen Überlegenheit traten die Piraten den Rückzug zur Küste an.

Fiestas Juradas en honor a San Miguel Arcángel” werden alljährlich im Oktober gefeiert. Höhepunkt dieses Festes ist die Nachstellung der Schlacht von Tamasite am 13.10., bei der eine handvoll mutiger Majoreros mit Hilfe des Heiligen San Miguel und einiger Dromedare einem Überfall englischer Invasoren trotzten.

Englische Piraten fallen auf Fuerteventura ein

Die Legende besagt, dass die Figur des Heiligen San Miguel bei einem früheren Überfall einen Arm verlor und als Vergeltung den seinigen zu dem großartigen Sieg verholfen habe.
Fakt ist, dass laut Überlieferung in der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober englische Freibeuter auf Beutezug bei Gran Tarajal an Land gingen.

Der erste Kontakt mit den Einheimischen fand bei Casilla Blanca statt. Dort nahmen die Freibeuter erste Gefangene, die sie zu den lohnenderen Zielen führen sollten. Doch der Majorero-Hausherr war alt und schlau, er selbst könne sie nicht führen, gaukelte er den Piraten vor. Stattdessen schickte er nach seinen Söhnen, von denen er einen versteckt hielt. Diese und weitere Nachbarn mussten die Engländer führen.

Nachdem sie weiter gezogen waren, holte der Majorero seinen vierten Sohn aus dem Versteck und dieser schlug sich auf anderem Wege nach La Florida durch, wo er Alarm schlug. Von dort aus formierte sich der Widerstand und letztlich kam es am 13.10. zur Schlacht von Tamasite.

Die gut ausgerüsteten Engländer waren den Majoreros zahlen- und waffenmäßig überlegen. Die Majoreros jedoch griffen zu einer List: Sie hatten unterwegs 40-50 Dromedare eingefangen. Diese trieben sie auf die überraschten Piraten zu. Die Piraten feuerten auf die Tiere. Die kostbare Zeit zum Nachladen hatten sie dann nicht mehr. Im Kampf Mann gegen Mann waren ihnen die Majoreros mit ihren Nahkampfwaffen überlegen.

Geschichte direkt erleben

Die historischen Nachstellungen dieses Vorfalls locken alljährlich viele Menschen zu den Schauplätzen. So wird zum Beispiel die erste Anlandung der Piraten am 10.10. in Tarajalejo nachgespielt. In Gran Tarajal kommen die Piraten am 12.10 an der Avenida Maritima an Land. Am 13.10. folgt dann das große Spektakel der Nachstellung der Schlacht von Tamasite.

Die Feierlichkeiten beginnen in der Regel Ende September und enden Mitte Oktober.

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