Feuerquallen-Invasion im Norden Fuerteventuras

Quallen-Corralejo-Fuerteventura

Die Strände vor allem im Norden Fuerteventuras haben in den letzten Tagen eine regelrechte Qualleninvasion erlebt.

Am 20.11.2019 ließ die Gemeinde La Oliva an den Stränden von Corralejo bei Ebbe Sonderschichten fahren, um die glibberigen Tiere einzusammeln. Dabei wurden rund 500 Kg Quallen entfernt, die 20 große Müllsäcke füllten.

Das Baden an den Stränden von Corralejo war vorübergehend unmöglich. Zu groß war die Masse von Quallen, die im Wasser trieb.

Die Gemeinde wies in einer Pressemitteilung darauf hin, dass man nicht ausschließen könne, dass die Quallen erneut auftauchen würden. Man werde deshalb die Situation genau beobachten und ggfs. entsprechend reagieren.

Unterdessen sollte man beim Baden also vorsichtig sein, um keine schmerzhafte Begegnung zu erleben.

Strandreinigung Corralejo
Schweres Gerät gegen Feuerquallen auf Fuerteventura

Das Auftreten von Quallen ist ein natürliches Phänomen auf Fuerteventura

Das gelegentliche, gehäufte Auftreten von Quallen an den Küsten Fuerteventuras ist ein völlig natürliches Phänomen. Dieses hängt in erste Linie von den Wind- und Strömungsverhältnissen und den Gezeiten ab.

Da auflandige Winde das Auftauchen von Quallen begünstigen, ist die Wahrscheinlichkeit für Begegnungen mit den Nesseltieren bei den vorherrschenden Windrichtungen an den nördlichen Küsten Fuerteventuras grundsätzlich höher als im Süden.

Quallen Strand Corralejo
Feuerquallen bei Corralejo (Foto: Ute Werb)

Bei „normalem“ Wetter trifft man z.B. in Costa Calma und Jandia nur sehr selten auf Quallen. Bei ungewöhnlichem Wind aus südlichen Richtungen steigt das Risiko jedoch deutlich an.

Feuerquallen auf Fuerteventura

Die genaue Art der Quallen, die jetzt an der Nordküste Fuerteventuras massenhaft aufgetreten ist, ist uns nicht bekannt ist. Aber es handelt sich wahrscheinlich um Feuerquallen der Klasse der Schirmquallen.

Feuerqualle auf Fuerteventura
Feuerqualle am Strand von Corralejo/ Fuerteventura (Foto: Ute Werb)

Feuerquallen haben Nesselkapseln an ihren Tentakeln, die bei Berührung ein Gift absondern. Die Nesselkapseln dienen den Quallen zur Lähmung ihrer Beutetiere.

Bei Menschen verursacht das Nesselgift starke Schmerzen. Doch ansonsten sind die Feuerquallen, die in den Gewässern um Fuerteventura vorkommen, vergleichsweise ungefährlich. Das größte Risiko besteht dann, wenn jemand beim Schwimmen durch die Schmerzen nach einer Berührung in Panik gerät und deshalb ertrinkt.

Erste Hilfe bei Quallen-Kontakt auf Fuerteventura

Frau Dr. Karola Simoni, die in ihrer Praxis in Costa Calma gelegentlich mit Verletzungen durch Quallen zu tun hat, hat uns einen einfachen Tipp zur Ersten Hilfe gegeben:

„Man sollte die Nesseln niemals abreißen oder mit einem Handtuch abreiben. Stattdessen sprüht man einfach großzügig Rasierschaum auf die betroffene Stelle und wartet 10 Minuten. Danach, wenn der Rasierschaum angetrocknet ist, kann man die Tentakeln vorsichtig mit einen stumpfen Gegenstand wie z.B. einer Kreditkarte abschaben.

Dadurch verhindert man, dass die Tentakeln, die noch an der Haut haften, weiter Nesselgift in die Haut absondern.

In unserer Praxis steht immer ein Dose Rasierschaum für solche Fälle.

Eine ärztliche Behandlung ist bei Anzeichen einer Allergie notwendig, also bei sehr starken Schmerzen, Atemnot oder Schwellungen im Gesicht oder an der Zunge.“

Titelbild: Wir bedanken und bei unserer Leserin Ute Werb für die tollen Fotos von den Quallen.

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5 Kommentare

  1. Heute früh am Strand von Costa Calma geschätzte hundert Feuerquallen gesichtet. Sie waren bei Ebbe angespült worden, Grösse um 10 cm, blassrötlich, glibberig, z.T. kurze Tentakel.
    Badegäste berichteten von Kontakten im Meer, brennend. Sie hätten anschliessend möglichst heisses Wasser zur Neutralisierung des Giftes angewandt. Nach einer Stunde war alles gut.
    Meine persönliche Bekämpfung bestand im Einsatz meiner Trekkingstöcke, mit deren Spitze ich viele Quallen ins Jenseits befördert habe… Da muss nicht erst schweres Gerät eingesetzt werden…
    Gerne würde ich entsprechende Fotos zur Verfügung stellen.

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