Deutsche Urlauber auf Fuerteventura: im November 2019 erstmals wieder aufwärts

Deutsche-Touristen-Fuerteventura Statistik

Das Kanarische Statistikinstitut ISTAC hat am 07.1.2020 die Urlauberzahlen für den November 2019 veröffentlicht. Danach ist die Zahl der deutschen Urlauber auf Fuerteventura zum ersten Mal seit August 2018 gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres gestiegen.

Damit besteht zum ersten Mal innerhalb der letzten fast eineinhalb Jahre wieder ein Funke Hoffnung, dass die starke Abwärtsbewegung, die die Zahl der deutschen Urlauber auf Fuerteventura erlebt hat, eine Trendwende erfährt.

Boom auf Fuerteventura dank „Afrikanischem Frühling“

2017 war für Fuerteventuras Tourismussektor ein Rekordjahr. Mit 2.218.648 Urlaubern kamen so viele auf die Insel, wie nie zuvor. Davon waren 2.089.647 internationale Urlauber.

Mit 877.773 Urlaubern waren die Deutschen mit großem Abstand die größte Gruppe unter den internationalen Urlaubern. Mit 545.239 lagen die Briten mit deutlichem Abstand auf Platz 2.

Fuerteventura hatte seit 2011 ein nahezu ungebrochenes Wachstum verzeichnet. Während in 2010 noch rund 1,49 Mio. Urlauber nach Fuerteventura kamen, waren es in 2011 schon gut 1,85 Mio.

In 2012 erlitt die Touristenzahl zwar noch einmal einen kleinen Dämpfer und ging auf 1,69 Mio. zurück. Doch danach ging es von Jahr zu Jahr stetig bergauf, um in 2017 mit knapp 2,22 Mio. Urlaubern einen neuen Rekord aufzustellen.

Dieses immense Wachstum auf Fuerteventura wurde durch die Unsicherheit der politischen Lage in konkurrierenden Reiseländern wie Ägypten, Tunesien, Marokko und der Türkei ermöglicht.

Abwärtstrend beginnt mit Airberlin-Pleite

In diesen Jahren des Booms hatten die Reiseveranstalter praktisch nur ein Problem: woher genug Hotelbetten für die große Nachfrage herbekommen?

Doch kurz nach der Pleite von AirBerlin Ende Oktober 2017 änderte sich die Situation schlagartig. Im November und Dezember 2017 zeigten sich die Auswirkungen kaum, doch ab Januar 2018 war der Boom gebrochen.

Der deutsche, also der mit großem Abstand wichtigste Markt für Fuerteventuras Tourismusbranche, war angeschlagen. Dieser Markt war von der AirBerlin-Pleite naturgemäß am stärksten betroffen.

Die Reiseveranstalter standen plötzlich vor einer neuen Herausforderung: woher genug Flugkapazitäten für die weiterhin große Nachfrage bekommen?

Die Zahl der deutschen Urlauber begann zu sinken. Doch in den ersten Monaten 2018 waren die Rückgänge noch recht moderat. Im Juli und August 2018 stieg die Zahl der deutschen Urlauber sogar recht deutlich gegenüber den Vorjahreswerten, sodass schon Hoffnung aufkeimte, dass die Airberlin-Krise überwunden wäre. Auch die anderen Märkte, insbesondere der britische, zeigten sich noch relativ robust. Schließlich waren diese auch nicht von der Airberlin-Pleite betroffen.

Insgesamt lagen die Urlauberzahlen auf Fuerteventura in 2018 mit 2,12 Mio. nur knapp unter dem Wert des Vorjahres.

Germania-Pleite leitet Tourismuskrise auf Fuerteventura ein

Mit der Pleite der Fluggesellschaft Germania Anfang Februar 2019 rutscht der Tourismussektor auf Fuerteventura endgültig in eine Krise.

Die Urlauberzahlen des wichtigen deutschen Marktes brechen regelrecht ein. Mit einem Minus von 36,6% erreicht der Urlauberrückgang bei den Deutschen im Juli 2019 seinen Höhepunkt.

Bis Ende November 2019 verlor Fuerteventura rund 155.000 bzw. 19,7% deutsche Urlauber. Auch alle anderen internationalen Märkte sind deutlich im Minus. Nur der spanische Markt konnte mit einem Plus von 20.032 bzw. 15,9% ein Wachstum aufweisen.

Stabilisierung im November 2019

Im November 2019 haben sich neben dem Deutschen Markt auch die meisten anderen Märkte stabilisiert bzw. ein leichtes Wachstum aufgewiesen. Nur der britische (-16,2%) und der skandinavische Markt (-7,4%) lang im November noch im Minus. Insgesamt ist die Zahl der Touristen auf Fuerteventura im November 2019 mit einem Plus von 0,4% gegenüber dem Vorjahr praktische unverändert geblieben.

Die Auswirkungen der Thomas-Cook-Pleite auf den britischen Markt dürften aber auch im Jahr 2020 noch deutlich zu spüren sein. Und auch die Folgen des Brexit für die Tourismusbranche auf Fuerteventura sind noch nicht abzusehen.

Dennoch können die November-Zahlen eine Indiz dafür sein, dass Fuerteventura zumindest für den deutschen Markt das schlimmste hinter sich hat.

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7 Kommentare

  1. Ich kann mich nur dem positiven Feedback anschließen und bin seit meinem ersten Urlaub Mitte der Neunziger Jahres ein Fuerte-Fan. Andere Urlaubsziele haben für mich keinen besonderen Reiz mehr, mögen sie auch günstiger sein und mehr Service anbieten. Die DeutschenTouristen erwarten aber einen gewissen Standard in den Hotels, der sicherlich besser sein könnte (z.B. Modernisierung der Zimmer und überall kostenfreies WLAN). Im Juni sind wir wieder auf „unserer“ Insel. Regnerische Grüße aus Hamburg

  2. Seit drei Jahren sind wir Rentner und haben das Glück hier jedes Jahr drei Monate in Morro Jable überwintern zu können. Ich selber war 1976 das erste mal auf Fuerteventura in Corralejo und seit dem hat mich die Insel nicht mehr los gelassen.

  3. Fuerteventura hat seinen eigenen Charme. Sehr ruhig, kilometerlang kann es vorkommen, niemandem zu begegnen. Wir bevorzugen auch den Norden. Corralejo ist ein hübsches, lebendiges Städtchen. Die tollen Wellen in El Cotillo, das nette Dörfchen Lajares, ein Ausflug nach Ajui… Ich komme echt ins Schwärmen, obwohl ich beim 1.Besuch ein paar Tage gebraucht habe, die rauhe Schönheit zu spüren. Eine besondere Insel.

  4. Wir überwintern schon seit acht Jahren auf Fuerteventura und genießen das
    erholsame Klima. Es muss nicht immer Costa Calma sein Nein, auch in
    Corralejo ist es sehr schön.
    zZt verzögert sich die Anreise aber bald gehts los. ( Für ein paar Monate)

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