Feuerquallen-Invasion auf Fuerteventura – jetzt auch im Süden

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Am 19.11.2019 hatten wir bereits über eine Feuerquallen-Invasion auf Fuerteventura berichtet. Damals konzentrierte sich das Naturphänomen jedoch weitgehend auf den Norden der Insel.

Der für den Süden Fuerteventuras ungewöhnliche auflandige Wind, der in den vergangenen Wochen immer wieder wehte, hat nun in Verbindung mit den extremem Gezeiten zum Mondwechsel erneut zu einem massenhaften Auftreten von Feuerquallen geführt. Diesmal sind auch die Strände im Süden von Fuerteventura unter anderem bei Costa Calma, Esquinzo und Morro Jable betroffen.

Bei Ebbe sind die glibberigen Quallen kilometerweit über den gesamten Strand verteilt. Viele Touristen wundern sich über das ungewöhnliche Phänomen und bestätigen, dass sie „so etwas hier noch nie gesehen hätten“.

Tatsächlich ist dieses massenhafte auftreten von Feuerquallen an der Südküste Fuerteventuras zwar sehr selten, kommt aber dennoch gelegentlich vor. Feuerquallen haben zwar einen „eigenen Antrieb“ und können sich mit pumpenden Bewegungen fortbewegen. Aber wenn Wind und Strömungen für die ungünstig stehen, kommt es auf völlig natürlichem Weg zu solchen Massenstrandungen.

Da der Wind im Sommer durch den Nordost-Passat im Süden Fuerteventuras praktisch immer ablandig weht, treten die Quallen meist nur in den Wintermonaten verstärkt auf.

Rote Flagge und Badeverbot wegen der Feuerquallen

Bei der zurzeit auf Fuerteventura auftretenden Feuerquallenart dürfte es sich um die Leuchtqualle (Pelagia noctiluca) handeln. Sie ist eigentlich eine pelagische Art, sie lebt also normalerweise weit draußen im offenen Meer. Ihr wissenschaftlicher Name noctiluca („die Nachtleuchtende) ist ein Hinweis auf ihre Biolumineszenz.

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Leuchtqualle (Pelagia noctiluca) in Costa Calma – Fuerteventura

Sie gehört zu den wenigen Feuerquallenarten in Europa, die mit ihren Nesseln die menschliche Haut durchstechen können. Bei Kontakt mit ihren Tentakeln injizieren die Nesselzellen ein Gift, das zu einer sofortigen Reaktion der Haut mit Rötungen, Quaddeln und brennenden Schmerzen führt. Daher stammt der Name „Feuerqualle“.

Daher ist an den betroffenen Stränden die „Rote Flagge“ gehisst, was einem Badeverbot gleichkommt.

Die Symptome können von Juckreiz bis zu starken Schmerzen reichen. Eine ärztliche Behandlung ist nur bei Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und starken Kopfschmerzen nötig.

Als erste Hilfe empfiehlt Frau Dr. Karola Simoni, die in ihrer Praxis hin und wieder mit Quallen-Patienten zu tun hat, einfach nur Rasierschaum. Dieser wird großzügig aufgetragen. Wenn er nach rund 10 Minuten angetrocknet ist, wird er mit einem stumpfen Gegenstand wie z.B. einer Kreditkarte einfach abgeschabt. So wird verhindert, dass die Nesseln weiter Gift in die Haut pumpen.

Vom Abreiben der der noch nassen Tentakeln gleich nach der Berührung mit einem Handtuch oder Sand rät sie dagegen ab. Das würde die Verletzungen nur noch verstärken.

Quallen auf Fuerteventura verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind

Wie oben schon dargelegt, ist das derzeitige Auftreten von Quallen ein sehr seltenes Phänomen. Spätestens nach ein paar Tagen ist der Spuk in der Regel wieder vorbei und es besteht absolut kein Grund zur Panik.

Es muss sich also niemand von einem Urlaub auf Fuerteventura abschrecken lassen, weil alle paar Jahre mal eine größere Menge Feuerquallen an den Strand gespült wird.

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8 Kommentare

  1. Heute ca.20 (laut Beschreibung, ich kannte diese nicht, offensichtlich am ehesten) Feuerquallen am Strand von Tierra Dorada gesichtet, alle offenbar leblos(?). Im Wasser gewesen, mehrfach, kein Kontakt bzw. keine Probleme gehabt.

  2. Vielleicht könnte man die Windräder an der Costa Calma mal zu überdimensionierten Ventilatoren umfunktionieren und Richtung Strand blasen lassen. Das ergäbe ablandigen Wind!
    Und flutsch, wären alle Feuerquallen wieder auf dem offenen Meer.
    Denn einfach Tottreten, da sind ja unsere neunmalklugen Naturschützer entschieden dagegen…

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