Corona-Krise zeigt auf Fuerteventura bereits jetzt verheerende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Variation-Sozialversicherte-Spanien

Geschlossene Hotels, verlassene Einkaufszentren und gespenstische Leere auf den Straßen. Die direkten Folgen der Coronakrise für den Alltag der Menschen auf Fuerteventura sind unübersehbar.

Während sich die Statistik der Fallzahlen in Bezug auf die Bevölkerung, also die sogenannte Inzidenz, auf Fuerteventura mit knapp 29 Fällen pro 100.000 Einwohner zum Glück noch in einem relativ überschaubaren Bereich bewegt, zeigen sich die verheerenden Auswirkungen der Coronakrise nach nur zwei Wochen des Alarmzustands bereits sehr deutlich in anderen Statistiken. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen auf Fuerteventura ist im März 2020 gegenüber dem Vormonat um 15,7% gestiegen.

Damit ist der Anstieg der Zahl der Arbeitslosen auf Fuerteventura größer als auf den anderen Kanarischen Inseln. Auf Lanzarote ist die Zahl der Arbeitslosen um 13,4%, auf Teneriffa um 11,4% gestiegen.

Betrachtet man alle Kanarischen Inseln, so ist die Zahl der Arbeitslosen im März um 19.797 auf 227.634 Personen gestiegen. Dies entspricht einer Zunahme gegenüber dem Vormonat um 9,5%.

Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen auf den Kanaren um 8,8% bzw. um 18.399 Personen gestiegen.

900.000 Arbeitsplätze in ganz Spanien seit Alarmzustand vernichtet

Natürlich trifft die Coronakrise nicht nur den Arbeitsmarkt auf den Kanaren sondern in ganz Spanien.

Der März 2020 war für Spaniens Arbeitsmarkt der schwärzeste Monat aller Zeiten. Innerhalb von etwas mehr als 2 Wochen ist die Zahl der Arbeitslosen um 900.000 auf 3,5 Mio. gestiegen.

Die Wirtschaftskrise nach der Lehman-Brothers-Pleite brauchte damals von Oktober 2008 bis Februar 2009, also rund drei Monate, bis die Sozialversicherung 900.000 Mitglieder verloren hatte.

Das Schlimmste steht Fuerteventura sicher noch bevor

Der massive Verlust von Arbeitsplätzen innerhalb von gerade einmal gut zwei Wochen ist sicher nur ein Vorbote dessen, was auf die Wirtschaft Fuerteventuras und Spaniens noch zukommen wird. Es sind erst wenige Dominosteine umgefallen, doch der Domino-Effekt ist bereits in vollem Gange.

Schon im April wird in der Statistik nicht nur ein weiterer Verlust von sozialversicherten Arbeitnehmern zu sehen sein. Auch ein Sterben von kleinen und großen Firmen und ein dramatischer Rückgang bei den Selbständigen (autónomos) dürfte unvermeidbar sein.

Insbesondere die Kleinstbetriebe sind das eigentliche Fundament der spanischen Wirtschaft. Doch trotz ihrer unbestreitbar wichtigen Bedeutung für den Sozialstaat haben viele Betroffene den Eindruck, dass die derzeitige spanische Regierung sie zurzeit auf ihrer Prioritätenliste ganz weit hinten eingeordnet hat.

Bestimme den Lohn für unsere Arbeit!

Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:

9169c46d147e4a20a7d023e1c4f8ef1d
https://www.fuerteventurazeitung.de/du-bestimmst-den-lohn-fuer-unsere-arbeit/ banner 300x250 Bestimme den Lohn

17 Kommentare

  1. @ Frau Nielebock

    Wie kann man nur so naiv sein? Sie wollten am 13.03.2020 nach Deutschland zurückfliegen. Sie haben Ihren Urlaub verlängert, weil das Wetter und die Strände so schön waren. (Damals waren Corona und eventuelle Ausgangssperren in Spanien durchaus schon ein Thema!)
    Einen Rückflug am 26.03.2020 haben sie abgelehnt, weil es zu teuer und zu umständlich für sie war.
    Und jetzt beschweren Sie sich über diktatorische Freiheitsberaubung. Diese Maßnahmen sind Schutzmaßnahmen – besonders für Risikogruppen, zu denen Sie ja auch wohl gehören.
    Sie setzen sich über diese Maßnahmen hinweg, indem Sie gemeinsam mit Ihrem Mann (mit zwei Taschen und zwei Einkaufszetteln) einkaufen gehen und beschweren sich dann über das fiese Verhalten der Polizei.
    Wie Sie in dem Zeitungsartikel Ihrer Heimatzeitung berichtet haben: „Selbst schuld!“

  2. Wir als gestandene Urlauber empfinden die Ausgangssperre als diktatorische Freiheitsberaubung. Alleine die Kontrollen der Polizei ist so eine fiese Sache. Wir sind doch keine Verbrecher. Auch wenn ich mit meinem Mann zusammen einkaufen will.

  3. Die Kommentare, die teilweise von sich gegeben werden, machen mich sprachlos. .. Ich kann UNS ALLEN nur wünschen, dass alles wieder gut wird.
    Wir müssen in dieser schlommen Zeit zusammenhalten.
    Passt auf euch auf!!

  4. Nicht nur die Kanaren werden schwer leiden, der gesamte Tourismus in Spanien und Europa.
    Vor 2012 wird niemand mehr auf die Kanaren dürfen.
    Bei uns schwebt Seehofer ja schon vor keinen mehr aus DE raus und keinen mehr reinzulassen bis es Medikamente und Impfstoff gibt. Nur damit die vorhandenen Krankenhausbetten ausreichend sind.
    Das werden die anderen Europäer ähnlich handhaben insbesonder die die ein schlechteres Gesundheitssystem als wir in DE haben.

  5. Nach der Coronakrise wird unsere Welt eine andere sein. Es wird viele Monate dauern, die wir nur mit Mundschutz unter Leute gehen dürfen, und dann auch nur mit dem nötigen Mindestabstand. Sehr viele Firmen, ob klein oder gross, werden Pleite gehen, die vielen, vielen Arbeitslosen werden lange ohne Arbeit sein. Es wird lange dauern, bis die Hotels wieder aufmachen können….kurzum, bis wieder einigermassen Normalität einkehrt. Das Wort „Freiheitsberaubung“ ist föllig fehl am Platz, denn JEDER muss seinen Beitrag leisten, um diese Krise zu überstehen, ob er nun will oder nicht!! Also statt jammern, sich tunlichst an die Regeln halten.

  6. es ist leider richtig, dass diese Ausgangssperre einer Freiheitsberaubung gleich kommt und krank macht. Warum darf ich bitte mit Familienangehörigen, mit welchen ich zuhause auf engstem Raum zusammen wohne, mich nicht in der Natur zu Wanderungen oder zum Schwimmen am Meer (immer mit respektvollem Abstand zu evtl. Gleichgesinnten) bewegen? Des Menschen höchstes Gut ist sich bewegen zu können.

  7. Eigentlich wäre ich seit gestern in den Dünen von Corralejo in den Ferien bis zum 19.4. Seit acht Jahren komme ich regelmässig nach Fuerteventura und habe mich immer wohl gefühlt. Es schmerzt daher zu hören, dass da alles allmählich den Bach runter geht. Es ist keine Frage, wenn diese Krise vorbei ist, werde ich wieder nach Corralejo reisen, auch wenn ich befürchte, dass dann alles ganz anders sein wird.

  8. Es gibt Menschen, die in erster Linie nur an sich denken. So der Bock und besonders Blitz, die hier mit dem Finger zeigen. Mir tun die Spanier richtig leid, die nun in große Existensnot kommen. Keiner kann so etwas vorhersagen! Auch Deutschland wird noch leiden. Wollen wir uns wünschen, dass das noch ein gutes Ende nimmt.

  9. Da können wir Deutsche doch froh sein über unseren Sozialstaat. Liebe Auswanderer und solche, die eine Auswanderung planen. Sonne, Strand und Meer ist nicht alles und wenn man von Touristen abhängig ist, ist die Pleite-Gefahr noch einmal höher. Ich drücke die Daumen, dass alle -insbesondere die Einheimischen- diese Krise überstehen.

Antworten

Weitere Beiträge im Bereich Fuerteventura Nachrichten