Spanische Regierung startet Covid-Antikörperstudie – Fuerteventura testet 960 Personen

Corona_Antikoerper_Test

Ab 27.04.2020 startet die spanische Regierung mir der „serologisch- epidemiologische Studie der Infektion mit dem SARS-CoV-2 Erreger in Spanien“. Ziel ist es, per Antikörpernachweis zu erforschen, in wie weit die Bevölkerung in Spanien bereits mit dem neuen Virus infiziert ist.

Die Studie wurde vom spanischen Gesundheitsministerium im Zusammenarbeit mit dem Mikrobiologischen Institut Carlos III und dem spanischen Statistikinstitut INE erarbeitet.

Spanienweit wurden 90.000 Personen ausgewählt

Das spanische Statistikinstitut hat in ganz Spanien 90.000 Personen ausgewählt, die einen Schnitt durch die spanische Bevölkerung darstellen sollen.

Mit Hilfe dieses Bevölkerungsdurchschnitts könnte man für jede Provinz, jede Autonome Region und im ganzen Land feststellen, wie viele Menschen bereits eine Corona-Infektion durchgemacht haben. Bei diesen Personen könnte man dann nämlich Antikörper feststellen.

Die Ergebnisse dieser Studie sollen auch Fragen bezüglich der Übertragung klären.

Weiterhin können so auch mögliche Wiederöffnungsszenarien besser geplant werden.

Probenverteilung auf den Kanaren

Auf den Kanaren wird die Studie über das Gesundheitsministerium der kanarischen Inseln abgewickelt. Insgesamt sollen auf den Kanaren 7.920 Personen getestet werden. Auf die einzelnen Insel verteilen sich diese Personen wie folgt:

  • 2.040 Personen auf Gran Canaria
  • 1.980 Personen auf Teneriffa
  • 1.020 Personen auf Lanzarote
  • 960 Personen auf Fuerteventura
  • 720 Personen auf La Palma.
  • 600 Personen auf La Gomera
  • 600 Personen auf El Hierro

Die für die Tests ausgesuchten Haushalte verteilen sich wie folgt auf die Provinzen / Inseln

  • 1.608 Haushalte in der Provinz Gran Canaria (816 auf Gran Canaria, 408 auf Lanzarote und 384 auf Fuerteventura)
  • 1.560 Haushalte in der Provinz Santa Cruz de Tenerife (792 auf Teneriffa, 288 auf La Palma, 240 auf La Gomera und 240 auf El Hierro)

Kombination aus Befragung und Labortest

Die Studie besteht aus einer Kombination von Labortests auf SARS-CoV-2- Antikörper und einer Umfrage. In jedem ausgewählten Haushalt werden alle in diesem Haushalt lebenden Personen getestet. Leben also z.B. Vater, Mutter, zwei Kinder und die Oma zusammen, werden auch alle fünf Personen getestet. So erhofft man sich Informationen bezüglich der Ansteckung auch innerhalb der Haushalte.

Die ausgewählten Haushalte werden bereits seit dem 27.04.2020 zunächst telefonisch kontaktiert, um über die Studie aufzuklären und die Bereitschaft zur Teilnahme zu klären. Bei diesem Telefonat werden auch nochmals Basisinformationen bezüglich des Haushalts abgefragt und bestätigt. Dann wird ein Termin vereinbart, zu dem die ersten Proben genommen werden und die erste Befragung stattfindet.

Bei der ersten Probenahme, die entweder zu Hause bei den Teilnehmern oder in einem Centro de Salud stattfindet, beantwortet auch jeder Teilnehmer etwa 30 Fragen nach möglichen Symptomen, oder ob z.B. bereits eine Test auf SARS-CoV-2 durchgeführt worden ist usw.

Beim ersten Besuch wird ein Schnelltest auf SARS-CoV-2- Antikörper durchgeführt. Dazu wird dem Probanden aus der Fingerkuppe eine kleine Menge Blut abgenommen. Die Resultate dieses Test liegen innerhalb von ca 15 Minuten vor. Des Weiteren wird vorgeschlagen, auch eine Blutabnahme aus der Vene durchzuführen. Dieses Blut wird dann im Labor mit Methoden (PCR / ELISA) untersucht, die sehr viel genauer und empfindlicher sind als die Schnelltests. Das Ergebnis des Schnelltest erfahren die Probanden sofort.

Die Antikörpertests und die Befragung wird im Abstand von drei und sechs Wochen nach der ersten Probennahme wiederholt.

Ergebnisse werden in App zusammengefasst

Die Ergebnisse der Daten der Befragung sowie der Tests werden in einer App zentral zusammengetragen. Diese soll nur für die teilnehmenden Ärzten und Forscher zugänglich sein. Auf diese Art will man sicherstellen, dass die Informationen schnellstmöglich in eine Datenbasis eingehen können und dementsprechend verarbeitet werden können.

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2 Kommentare

  1. Das die App nicht öffentlich werden soll, ist ja nicht nachzuvollziehen.
    Sicher sollen alle Verantwortlichen die Daten einsehen können. Das ist ja klar.
    Aber warum dürfen die Betroffenen, die Bevölkerung davon nichts erfahren?
    Das ist m.E. ein grosses Manko!

  2. Das liest sich ja sehr durchdacht und sinnvoll.
    Wir hatten ja gerade die Diskussion der privaten Antikörperstudie der Praxis Dr. Simoni, an der sich ja viele Leser spontan beteiligen möchten.
    Der Hauptunterschied liegt in der Freiwilligkeit.
    Der weitere in der grösseren Komplexität dieser öffentlichen Studie.
    Sinn würde es machen, wenn schon zwei Studien laufen, die Verfahren zu vereinheitlichen, damit die Daten am Ende zusammengefasst werden könnten. Das würde eine breitere Datenbasis ergeben.
    Dazu müsste Frau Dr. Simoni hier einiges versuchen zu klären.

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