Trotz Corona-Verdacht: Mann fliegt von Madrid nach Lanzarote und zwingt Mitreisende in Quarantäne

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Am 29.05.2020 ist auf Lanzarote ein Flug der Iberia aus Madrid gelandet, in dem sich ein Mann befand, der als Corona – Verdachtsfall galt. Während sich der Flug in der Luft befand, wurde das positive Testergebnis des Mannes bekannt.

Er und weitere 13 Personen, mit denen er „engen Kontakt“ während des Fluges hatte, müssen nun eine 14-tägige häusliche Quarantäne einhalten.

Der Mann, der auf Lanzarote lebt, war wegen des schlechten Gesundheitszustands seiner Mutter auf das spanische Festland geflogen. Via Madrid begab er sich zu seiner Familie in Ciudad Real in Castilla- La Mancha.

Seine Mutter soll nach Presseberichten an Krebs im Endstadium gelitten haben. Im Krankenhaus sei bei ihr dann zusätzlich eine Infektion mit dem Corona Virus SARS-Cov2 festgestellt worden. Die Mutter war am 23.05.2020 verstorben.

Der Mann habe keinen direkten Kontakt mit seiner Mutter gehabt. Jedoch hatte er Kontakt mit seinem Vater und den Geschwistern. Diese hatten ihrerseits vor dem positiven Testergebnis der Mutter direkten Kontakt mit dieser.

Die Familienangehörigen wurden den entsprechenden Test unterzogen. Der Mann aus Lanzarote wartete aber das Testergebnis nicht ab, sondern flog am 29.05.2020 zurück nach Lanzarote.

Aktivierung des Sicherheits-Protokolls

Während sich das Flugzeug in der Luft befand, wurden die positiven Testergebnisse des Mannes und weiterer Familienmitglieder von offizieller Seite bekannt gegeben. Nachdem der Mann telefonisch nicht erreichbar war, wurde festgestellt, dass er sich auf dem Flug nach Lanzarote befand. Dieses hatte zur Folge, dass am Boden nach der Landung ein riesiges Aufgebot an Guardia Civil und Sanitätspersonal in Schutzanzügen und kompletter Ausrüstung auf die Passagiere wartete.

Der Mann wurde identifiziert, ebenso wie die Passagiere, die in seiner Nähe gesessen oder anderweitig einen engen Kontakt zu dem Mann hatten. Er und dreizehn weitere Passagiere müssen nun für 14 Tage in häusliche Quarantäne. In sieben Tagen werden die 13 Passagiere per PCR auf das SARS-Cov2 Virus getestet. Bis dahin müssen sie zunächst mit der Ungewissheit leben, dass sie sich angesteckt haben könnten. Aber auch danach können sie noch nicht aufatmen, schließlich gibt es Fälle, die erst viel später nach einem Kontakt tatsächlich positiv getestet worden sind.

Strafrechtliche Relevanz

In wie weit der Mann strafrechtlich belangt werden kann, muss nun geklärt werden. Die Gesundheitsbehörde in Castilla – La Mancha hat bestätigt, den Mann darüber aufgeklärt zu haben, dass er als Covid-19-Verdachtsfall gilt, bis die Untersuchungsergebnisse vorliegen. Er sei auch darauf hingewiesen worden, dass er als Verdachtsfall nicht reisen darf.

Cabildo bietet Aparthotel als Unterkunft für freiwillige Quarantäne

Die restlichen Passagiere des Fluges, die nicht zu den 13 Personen mit direktem Kontakt gehören, müssen sich keiner obligatorischen Quarantäne unterziehen. Dennoch hat das Cabildo von Lanzarote ihnen angeboten, für eine freiwillige Quarantäne in ein Aparthotel zu ziehen. Damit will man den Passagieren die Möglichkeit geben, sich von ihren Familienangehörigen getrennt aufhalten zu können. 36 Personen haben dieses Angebot angenommen.

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16 Kommentare

  1. Hallo Roswitha,
    Wasserstoff kann man so nicht transportieren.
    Wasserstoff ist nur dann als Energieträger sinnvoll einsetzbar wenn man ihn einigermassen lokal gewinnt oder über Pipelines transportieren kann.
    Augenblicklich ist es immernoch günstiger Wasserstoff aus Erdöl oder Erdgas herzustellen, was auch in weltweit 3 Werken im Industriemaßsstab gemacht wird.

    Also Wasserstoff nur für die jeweilige Insel auf der jeweiligen Insel produzieren.
    Was ginge wäre e-fuel, der aus Wasserdampf und Kohlendioxid hergestellt wird (und natürlich Strom).

  2. Wovon wollen die Kanaren leben, wenn kein Tourismus kommt? Wundere mich schon lange warum man kein 2. Standbein hat. Z.B. Wasserstoff produzieren und nach D exportieren, für die Energiewende. Auf den Kanaren gibt es unendlich viel kostenlose Energie durch Sonne und Wind. Nicht jammern, sondern handeln.

  3. Ich frage mich, wie hätten die Kommentare wohl ausgesehen wenn es damals bei Ghandis Salzmarsch Kommentarfunktionen gegeben hätte…
    Es ist sehr bedauerlich das die Mutter des Lanzarotiniers verstorben ist. Für uns alle ist das von Bedeutung weil sie obendrein auch noch Corona-positiv war…

    ich muss aufhören, rede mich sonst wieder in Rage…

  4. @Jörg, luzi:
    Wovon wollen die Kanaren leben, wenn kein Tourismus kommt? Muss man kein Insider, oder Resident sein, um den dort Lebenden die Existenz zu nehmen. Es wird der Tourismus in Inland und Ausland hochgefahren. Auch wenn ein Test vor dem Fliegen negativ ist, kann sich das Bild vor Ort geändert haben, aber deswegen auf Jahre Tourismus – Stillstand? Was der Typ Richtung Lanzarote gemacht hat, absolut verurteilbar.

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