Tankschiff treibt offenbar manövrierunfähig auf die Südküste Fuerteventuras zu

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Seit dem späten Nachmittag des 05.10.2020 ist vor der Küste von Costa Calma im Süden Fuerteventuras ein hell erleuchtetes Schiff zu sehen. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches, denn dies ist eine typische Route für Tankschiffe und Frachtschiffe, die zwischen Lanzarote, Fuerteventura und Gran Canaria pendeln. Ungewöhnlich war jedoch, dass dieses Schiff offenbar seine Position nicht veränderte.

Ein Blick auf die Webseite Vesselfinder.com, mit der sich die Routen von Schiffen auf den Weltmeeren nachverfolgen lässt, verrät die Identität des Schiffes. Es handelt sich um den Tanker für Ölprodukte namens Mencey, der unter spanischer Flagge fährt.

Das Schiff war vom Hafen Arrecife auf Lanzarote zum Hafen Gando auf Gran Canaria unterwegs. Dort sollte es eigentlich am Morgen des 06.10.2020 um 7.00h einlaufen.

Doch aus bisher unbekannten Grund treibt das Schiff wahrscheinlich manövrierunfähig rund 7 Seemeilen, also knapp 13 Kilometer südlich-östlich von Costa Calma in Richtung Fuerteventura.

Laut der bei vesseltracker.com angezeigten Route muss das Tankschiff bereits einmal rund 6 Meilen südlich von Tarajalejo zum Stillstand gekommen sein und dann rund eine halbe Stunde lang auf die Küste zu in Richtung Costa Calma getrieben sein. Dabei legte es eine Strecke von gut einer Meile zurück.

Offenbar gelang es der Besatzung dann, das Schiff wieder Flott zu machen, zu wenden und entgegen der Richtung der Drift rund 5 Meilen weiter hinaus auf See zu steuern.

Dort muss wohl der Antrieb erneut ausgefallen sein, denn seit 17:27 (UTC+1) treibt das Tankschiff wieder in Richtung Fuerteventura. Dabei bewegt es sich mit einer Geschwindigkeit von einem Knoten, also einer Seemeile pro Stunde, auf die Küste in Richtung Esquinzo.

Um 23:00h ist es noch rund 7,3 Seemeilen bzw. gut 8 Stunden von der Insel entfernt.

Hier lässt sich der Standort live nachverfolgen.

Hilfe ist vermutlich unterwegs

Im Hafen von Puerto del Rosario, also in rund 34 Meilen Entfernung ist der der Schlepper „Sertosa Nueve“ stationiert. Dessen Standort ist mit frei zugänglichen Tools nicht ermittelbar, aber wir gehen davon aus, dass er bereits unterwegs ist, um dem havarierten Schiff zur Hilfe zu eilen. Mit einem Tankerunglück vor der Küste Fuerteventuras ist also aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zu rechnen.

Da das Schiff sich auf dem Weg von Lanzarote nach Gran Canaria befand, als die mutmaßliche Havarie eintrat, kann man außerdem davon ausgehen, dass es seine Ladung in Arrecife gelöscht hatte und leer auf dem Rückweg war.

Die Mencey ist rund 104 Meter lang und 14 Meter breit.

UPDATE: Nachdem es rund 6 Stunden manövrierunfähig war, ist das Schiff seit 23:33h offenbar wieder mit eigenen Antrieb unterwegs und hat seine Reise nach Gando/ Gran Canaria fortgesetzt.

UPDATE: Die Mercey ist am Morgen des 06.10.2020 aus eigener Kraft sicher im Hafen auf Gran Canaria eingelaufen.

Luftaufnahme des Tankschiffs Mencey

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6 Kommentare

  1. Ich sehe von meiner Terrasse in Costa Calma ein Schiff, dessen blaugelbe Beleuchtung mir schon einmal aufgefallen ist.
    Und siehe da, es ist die Mencey, wie mir Schiffsportale bestätigen.
    Und es hat die Maschine gestoppt.
    Und es treibt wieder!!!
    Diesmal allerdings in grösserem Abstand zur Küste von Fuerte.
    Mich lässt das nicht kalt!

  2. Du solltest lieber in den Hintergrund treten, wie andere als Schlaumeier zu bezeichnen. Die Ansichten der Kollegen(in) sind doch völlig in Ordnung.
    Einfachmal darüber nachdenken bevor man meint einen dummen Sprich abliefern zu müssen.

  3. Eine Ölpest vor Fuerteventura das hätte in der Corona Situation gerade noch gefehlt.🙄
    Vielleicht sollte man den Tanker besser warten bevor wirklich was passiert dieses mal ging es noch gut aus wer weißt wie es bei den nächsten Fahrten über das Meer wird.🤔 Vor allem bei stürmischer See wie das Schicksal der American Star ja bewiesen hat,nur das hier tausende Tonnen von auslaufenden Öl Meer und Strände für lange Zeit verschmutzen.

  4. Es kann doch nicht sein, dass man noch ordentlich auf so einen möglichen Fall vorbereitet ist bzw. kein Notfallplan für ein solch mögliches Szenario hat. Vor allem, wenn es eine regelmäßig auch von Tankern befahrene Rute ist. Eine zweite Katastrophe neben Covid 19 wünscht man den Kanaren nun wirklich nicht.

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