Russischer Atomfrachter mit defektem Antrieb 50km südöstlich von Fuerteventura

Sevmorput-Fuerteventura

Das russische atombetriebene Frachtschiff Sevmorput befindet sich zurzeit rund 50 Kilometer südöstlich von Fuerteventura.

Das Frachtschiff der russischen Reederei Atomflot hatte bereit im Oktober einen Schaden an einer der vier Blätter seiner Schiffsschraube und an der Antriebswelle erlitten. Damals war es auf dem Weg in die Antarktis und befand sich rund 500 Meilen vor der Küste Angolas.

Nach mehreren erfolglosen Reparaturversuchen brach es seine Reise in die Antarktis ab, um zu seinem Heimathafen St. Petersburg zurückzukehren.

Das 260 Meter lange und 32 Meter breite Containerschiff wird mit einem Atomreaktor angetrieben. Der Reaktor kann bis zu 150kg hoch radioaktiven Urans aufnehmen.

Am 15.12.2020 hatte das atombetriebene Schiff die Gewässer der Kanaren erreicht. Am Morgen des 16.12.2020 gegen 9:30h befindet es sich rund 50 Kilometer südöstlich von Fuerteventura.

Die geringe Geschwindigkeit, mit der die Sevmorput unterwegs ist, und der wirre Kurs, den sie zurückgelegt hat, sorgte bei der Generaldirektion der Handelsmarine für Besorgnis.

Diese hatte sich zunächst mit dem Kapitän des Schiffes in Verbindung gesetzt, der formal geantwortet habe, dass die Maschinen und mechanische Ausrüstung an Bord korrekt funktionierten und dass es während der gesamten Reise kein Störfall oder Zwischenfall am Nuklearreaktor gegeben habe. Man warte darauf, dass die Wetterbedingungen sich auf der geplanten Route besserten, um den Zielhafen zu erreichen.

Trotz der beschwichtigenden Antwort des Kapitäns hat die Handelsmarine den Nationalen Nuklearsicherheitsrat informiert und Beratung und Unterstützung angefordert, solange sich das Atomschiff in spanischen Gewässern bewegt.

Winterstürme und Hohe Wellen im Atlantik machen die Weiterfahrt riskant

Sobald das Schiff die kanarischen Gewässer passiert hat, führt der Weg weiter in Richtung Madeira und dann an Portugal und Galizien und der kantabrischen Küste vorbei.

Die Wettervorhersagen für diese Zonen sind zurzeit alles andere als günstig. Sowohl der spanische als auch der portugiesische Wetterdienst warnen für Madeira und die gesamte Atlantikküste der iberischen Halbinsel Küstenphänomene mit Wellenhöhen zwischen 4 und 6 Metern.

In diesen Bedingungen möchte kein Kapitän ein Frachtschiff mit defektem Antrieb steuern. In den nächsten Tagen könnten sich die Bedingungen jedoch bessern.

Vor den kanarischen Küsten sollen sich die Seewetterbedingungen dagegen bereits schon heute bessern. Möglicherweise wird das Containerschiff deshalb hier noch einige Zeit auf besseres Wetter warten, um dann seine Heimreise sicher antreten zu können.

Das letzte seiner Art

Das eisbrechende Containerschiff Sevmorput ist das letzte zivile Schiff der Welt mit Nuklearantrieb. Es soll mit Fertighausteilen für eine russische Forschungsstation beladen sein.

Medizinischer Notfall

Inzwischen wurde bekannt, dass der Kapitän des Frachter noch am Abend des 16.12.2020 per Helikopter von der spanischen Seenotrettung evakuiert wurde. Weitere Informationen dazu und zum Verbleib des Frachters finden sich in folgendem Artikel: Russischer Atomfrachter vor Fuerteventura: Kapitän wegen medizinischem Notfall ausgeflogen

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6 Kommentare

  1. Danke Regina für die Infos. Ein Unglück mit einem „Atomschiff“ würde gerade noch fehlen. Ich wünsche allen auf Fuerteventura eine wunderschöne Zeit. Ich möchte mich auch bei Thomas und den „Anderen“ für die vielen Infos bedanken.
    Ich möchte mich gegen Corona impfen lassen und hoffe, dass ich dann ohne Test Anfang April nach Fuerteventura einreisen darf.

  2. Kölsches Grundgesetz / Paragraph §1
    Et es wie et es
    Kölsches Grundgesetz / Paragraph §2
    Et kütt, wie et kütt
    Kölsches Grundgesetz / Paragraph §3
    Et hätt noch immer jot jejange
    Kölsches Grundgesetz / Paragraph §4
    Wat fott es, es fott
    ………………………………………………………………
    Kölsches Grundgesetz / Paragraph §11
    Do laachste Dich kapott

    f.

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