ENDESA plant Umrüstung des Kraftwerks auf Fuerteventura auf Biobrennstoff

Kraftwerk-PUerto-del-Rosario

Auf Fuerteventura scheint fast immer die Sonne. Und auch der Wind weht nahezu rund um die Uhr über die Insel. Trotzdem stammten im Jahr 2019 gerade einmal 11,2% der erzeugten elektrischen Energie auf Fuerteventura aus regenerativen Quellen, also aus Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen.

Die restlichen 88,8% des Stroms, der auf Fuerteventura erzeugt wird, entstehen in einem ziemlich in die Jahre gekommenen Kraftwerk „Las Salinas“ in Puerto del Rosario, in dem pro Jahr rund 150.000 Tonnen Öl und zu einem kleinen Anteil auch Gas verbrannt werden.

Das Kraftwerk in der Hauptstadt Fuerteventuras ist den Anwohnern schon lange ein Dorn im Auge. Vor allem an windstillen Tagen ist die gelblich-gräuliche Abgasfahne aus dem Schornstein schon aus kilometerweiter Entfernung zu sehen und zeugt von einer Filtertechnik, die wohl nicht mehr ganz auf dem aktuellen Stand der Technik.

Doch neben den Abgasen sind es auch Lärm und Vibrationen, die das Leben der Anwohner in der näheren Umgebung schon seit langem beeinträchtigen.

Immer wieder gibt es Diskussionen um einen neuen Standort für ein Kraftwerk an einer Stelle, wo es möglichst niemanden stört und nicht die Landschaft verschandelt. Insbesondere vor Wahlen gibt es immer wieder Versprechungen seitens der Politik, das Kraftwerk endlich aus der Stadt zu verbannen.

Umrüstung von 7 kanarischen Kraftwerken auf Biobrennstoff

Der Kraftwerksbetreiber ENDESA hat nun angekündigt, 7 seiner Kraftwerke auf den Kanarischen Inseln, darunter auch das auf Fuerteventura, für die Verbrennung von Biobrennstoffen umzurüsten.

Auf den ersten Blick ist dies eine gute Nachricht, wenn man davon ausgeht, dass Biobrennstoffe die CO2-Bilanz der Stromerzeugung verbessern.

Allerdings könnte eine Modernisierung des Kraftwerks in Puerto del Rosario auch bedeuten, dass das Kraftwerk, das von vielen Anwohnern als so störend empfunden wird, noch viele Jahre genau an diesen Standort erhalten bleibt.

Schließlich wird ENDESA nicht viel Geld in die Hand nehmen, um ein Kraftwerk umzurüsten, wenn dies in Kürze durch eine Neues an anderer Stelle ersetzt würde.

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23 Kommentare

  1. Kommen wir doch nochmals darauf zurück:
    paco
    2. FEBRUAR 2021 UM 16:04
    Zitat : Seit 2014 steht in Tarfaya / Marokko ein Windpark mit einer Leistung v. 0,3 Tw. Das reicht, um 1,5 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen.
    Quelle: https://www.windbranche.de/news/nachrichten/artikel-27803-grsster-windpark-afrikas-ist-jetzt-in-betrieb..
    ……………………………………..
    Es gibt.. eher gab… vor langem.. in heutigen Zeitläufen.. mal eine Initiative mit dem schönen Namen DESERTEC. https://de.wikipedia.org/wiki/Desertec
    …………………………
    Müssig, darauf noch näher einzugehen, wenn selbst dieser Windpark in Tarfaya…
    https://de.wikipedia.org/wiki/Windpark_Tarfaya
    in den 450 Millionen Euro EU-Fördemittel investiert wurden..
    .. mangels eines < 100 km langen Unterseekabels bis heute NICHT an die EU angeschlossen wurde.
    – So, wie es in den Präambeln der EU steht: https://de.wikipedia.org/wiki/Desertec
    Zitat:
    Desertec (Eigenschreibweise: DESERTEC) ist eine Initiative, die das Ziel verfolgt, Ökostrom an energiereichen Standorten der Welt zu erzeugen. Er soll dort für den[b] lokalen Verbrauch [/]genutzt werden, aber auch in Industrieregionen exportiert werden, z. B. mittels Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ). Sonnenreiche Wüsten stehen im Fokus.[1]
    Und auch: Donnerstag, 07. Februar 2013,16:53 Uhr
    [b]GDF Suez baut Riesenwindpark in Marokko [/b]
    http://www.klimaretter.info/energie/nachricht/13008-gdf-suez-baut-riesenwindpark-in-marokko
    ……………..
    Es wird m.E. langsam Zeit, dass wir diese schönen Worte, denen bisher, seit gut 7 Jahren keine Taten gefolgt sind, denen wir aber geglaubt, und denen wir auch unser Geld gegeben haben… dass wir deren Verwirklichung einfordern.
    – Am Beispiel der Kanaren, die ja nun mal Teil der EU sind !
    cu

  2. Noch etwas lieber Roman: wo ist das Problem wenn man Wirtschaftlich denkt? In der DDR Geschichte ganz klar.. Planwirtschaft führt in den totalen zusammenbruch. Das haben viele Politiker vergessen . Wenn man alles klar betrachtet vom Abbau der Rohstoff bis zur Entsorgung, dann sind diese Anlagen eine Belastung für unseren Planeten.

  3. Ich wünschte mir auch das PV Anlagen effizienter sind. Durch meine berufliche Tätigkeit bei Wacker Schott Solar in jena habe ich meines Erachtens eineb politisch neutrale Einblick erhalten. Die Firma gibt es nicht mehr da solche Anlagen nach der ÜberFörderung leider nur noch kleine inselanlagen ausmachen werden. Eine zuverlässige Energiequelle ist das nicht. Ich hoffe auf eine wirklich nachhaltig Lösung. Diese ist in erster Linie: Sparen ! Elektrogeräte landen alle 2 ..3 Jahre auf dem Müll… global gesehen könnten wir allein unglaublich viel Energie und Rohstoffe sparen.

  4. Auf Fuerteventura werden in der Regel Projekte nur dann durchgeführt wenn sie EU-subventioniert sind und/oder Geld in die Taschen einzelner Politiker bzw. Unternehmer fließt.

    Windkraft und Solarenergie könnten schon seit Jahren dieses alte Dieselkraftwerk abgelöst haben, jedoch war es wichtiger den Bau der Autobahn voranzutreiben.

  5. Ein Kommentar aus rein wirtschaftlicher Sicht!
    Das Thema Stromerzeugung auf den Kanaren interessiert und beschäftigt mich als Elektro-Anlagenplaner schon seit Jahren. Jetzt wo die Stromerzeugungskosten (überwiegend aus Öl) in den letzten Wochen noch einmal stark gestiegen sind, bin ich der Meinung, werden regenerative Alternativen noch interessanter.
    Allerdings! Wie hier schon jemand geäußert hat, ist insbesondere auf Fuerteventura mit erheblichen korrosiven Schäden, in relativ zu Deutschland gesehen kurzen Zeit, zu rechnen. Insbesondere in den vom Wind stark gesandstrahlten Ecken an den Küsten. Die Lebensdauer von PV-Anlagen wird um ein vielfaches geringer sein als in Deutschland. Bei Windkraft dürfte es ähnlich sein.
    Schaut euch Mal Fahrzeuge die regelmäßig draußen stehen, in den Küstenorten an. Wenn die 5-10 Jahre alt sind, sieht man häufig schon das blanke Blech.

    Trotzdem dürften insbesondere PV-Anlagen im Inneren der Insel sehr interessant sein. Selbst wenn die nach 10Jahren Schrott sind, werden die Stromentstehungskosten (gerechnet in einer Anlage mit 100kWp) unter 10ct/kWh liegen. Die Ölbrenner liegen da bei momentan mindestens dem 3-fachen. Natürlich bräuchte man Backup optimalerweise durch einige schnell verfügbare Gasturbinen, um die auf Standby zu halten fallen natürlich Kosten an. Insgesamt würde sich die Investition in PV und auch Windkraft wirtschaftlich lohnen. Recht deutlich sogar.
    Die Anwohner in der Nähe von den Ölkraftwerken und wahrscheinlich auch die Naturschutz-Organisationen würden das sicherlich begrüßen.

  6. Ich frage mich auch gerade warum auf den Canaren nicht generell Sonnenenergie genutzt wird. Die Sonne scheint mindestens 300 Tage im Jahr. Aber so ist das mit der Politik. Generell zu schwerfällig.

    • @Christoph, eine PV-Anlage auf Fuerteventura braucht eventuell etwas mehr Wartung als an anderen Orten der Welt. Allerdings ist nicht der Sand das Problem, sondern die Korrosion. Diese schädigt aber nicht die Module selbst, sondern in der Regel nur die Halterungen und die bauliche Struktur der PV-Anlage. Die Solarzellen selbst altern zwar auch, verlieren also etwas an Leistung, funktionieren aber auch nach mehr als 10 Jahren noch wunderbar und liefern reichlich Strom.

  7. Photovoltaik ist ausschließlich mit Fördergelder Wirtschaftlich. Man holt weniger Energie aus den Dingern als man reinsteckt. Für kleine inselanlagen ok, 3 Häuser, für fuerte …. Wer zahlt die Differenz? In Deutschland der Steuerzahler… in Spanien aber ?

    • @Christoph, Deine Behauptung mag vor 30 Jahren gestimmt haben. Moderne PV-Anlagen mit Dünnschichtzellen oder polykristalline Zellen erreichen ihre energetische Amortisation schon nach 2 bis 4,5 Jahren. In ihrer Lebensdauer holen sie ein Vielfaches der Energie heraus, die zu ihrer Herstellung erforderlich war.

  8. Woher kommt die Biomasse? Ich kenne solche Anlagen welche durch die neuen Ideologien gefördert werden. Die BIOmasse kommt allerdings aus Indien und Südamerika. Wie verblödet ist die Menschheit und vernichtet unsere letzten Wälder. Aus Fuerteventura kann diese Biomasse nicht kommen. … immer schön alles grün waschen .

    • Franz Hegele, wer nach 2 Minuten schon anfängt zu fluchen… Bei uns werden die Kommentare von Hand freigegeben. Menschen müssen essen, trinken, schlafen, austreten… Vielleicht mal drüber nachdenken!

  9. Es ist doch zum Haare raufen: Seit 2014 steht in Tarfaya / Marokko ein Windpark mit einer Leistung v. 0,3 Tw. Das reicht, um 1,5 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen.
    Quelle: https://www.windbranche.de/news/nachrichten/artikel-27803-grsster-windpark-afrikas-ist-jetzt-in-betrieb
    – Wieviele Haushalte hat FUE ?… sagen wir mal ~ 40tsd 3Personen-Haushalte.
    Quelle: https://www.fuerteventurazeitung.de/2019/12/fuerteventura-einwohner/
    Das wären also dann ca. 2,5 % der 1,5 Millionen Haushalte, für die in Tarfaya Strom erzeugt wird. Fehlen nur noch gut 70 km Seekabel, und ein kleines gasbetriebenes Backup-Kraftwerk in Puerto del Rosario, für die wenigen Tage, an denen in Tarfaya kein Wind weht.
    Gruss,
    d.

  10. Es werden ja wohl hoffentlich keine biogenen Flüssigbrennstoffe eingesetzt.
    Eine praktikable sinnvolle Lösung wäre meines Erachtens die Klärgaserzeugung im Faulturm.
    Die notwendigen Grundstoffe liefern doch die zahlreichen Touristen. Kacken für “ islas afortunadas“
    : ) : )

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