Kanaren präsentieren ihre Impfstrategie: 70% der Bevölkerung sollen bis zum Sommer geimpft sein

Impfstrategie-Kanaren

Am 05.02.2021 hat der kanarische Gesundheitsminister Blas Trujillo gemeinsam mit dem Direktor des kanarischen Gesundheitsdienstes Conrado Domínguez den Impfplan der Kanaren vorgestellt. Ziel ist es, bis zum Sommer 70% der über 16jährigen Bevölkerung der kanarischen Inseln zu impfen. Insgesamt wären das dann 1.348.856 Personen.

Kanaren-weit sollen 2.300 speziell geschulte Krankenschwestern und Pfleger in einem über alle Inseln verteilten Impfnetz diese Aufgabe lösen.

Voraussetzung: Der Impfstoff ist ausreichend vorhanden

Für die erfolgreiche Entwicklung des Impfplans sei es essentiell, dass der Impfstoff ausreichend angeliefert wird. Die Annahme der Lieferungen, deren Lagerung und Verteilung auf jede einzelne Insel wird durch eine eigens geschaffenen Logistik bewerkstelligt. Gleichzeitig laufe bereits eine intensive Schulung für das Personal, dass die Impfung verabreichen wird. Zur Zeit seien bereits 1.200 Personen entsprechend geschult und weitere 1.000 absolvieren die Schulung noch im Februar.

Phase 1 läuft bereits seit dem 27.12.2020

In dieser ersten Impfphase werden die Bewohner und Mitarbeiter von Alten- und Pflegeheimen geimpft (Gruppe 1, 18.349 Personen), gefolgt vom medizinischen Personal (Gruppen 2 und 3, 36.376 Personen). Bis zum 05.02.2021 sind nach Angaben der kanarischen Regierung bereits 100% der Gruppe 1 geimpft worden und es sollen 95,7% der Gruppen 2 und 3 bereits die erste Dosis erhalten haben. Erste Personen der Gruppe 2 und 3 sollen auch bereits die zweite Impfdosis erhalten haben. Ebenso ist mit der Impfung bei Personal von privaten ärztlichen und Pflegeeinrichtungen begonnen worden.

Bis zum 05.02.2021 gibt die kanarische Regierung an, seien 76.231 Impfdosen bereits verabreicht worden.

Die vierte und letzte Gruppe aus Phase 1 sind Pflegebedürftige, die nicht in staatlichen Einrichtungen untergebracht sind.

Phase 2

Es ist ein fließender Übergang von Phase 1 in Phase 2 geplant. Die erste Gruppe in dieser Phase (Gruppe 5) sind über 80jährige, die zu Hause wohnen. Diese Personengruppe wird auch zu Hause geimpft. Das heißt, das Personal muss zu jedem einzelnen über 80jährigen nach Hause kommen und diese Person dort impfen.

Die Gruppen 4 und 5 gemeinsam sollen nach Angaben der kanarischen Regierung 70.073 Personen umfassen.

Nach Abschluss der Impfung aller Personen bis einschließlich Gruppe 5 werde der kanarische Gesundheitsdienst dann mit den Personengruppen fortfahren, die nach gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium der Zentralregierung und den Gesundheitsministerien der autonomen Regionen determiniert werden.

Der weitere Ablauf

Mit welchen Personengruppen es dann also weiter geht, ist immer noch nicht bekannt.

Dennoch betonte der kanarische Gesundheitsminister Trujillo, dass bis zum Sommer 70% der kanarischen Bevölkerung im Alter von über 16 Jahren geimpft sein sollen.

Dafür müssten insgesamt 2.697.172 Impfdosen auf die Kanaren geliefert und verimpft werden. 691.491 Personen in der Provinz Las Palmas und 657.096 Personen in der Provinz Santa Cruz de Tenerife sollen damit geimpft werden.

Die kanarische Regierung arbeitet mit zwei Szenarien. In einem sollen täglich 25.000 Impfdosen verabreicht werden. Dann würde man 128 Tage (vier Monate und 8 Tage) brauchen, um die 70% Marke zu erreichen. Im zweiten Szenario nimmt man 30.000 täglich verabreichte Dosen an, damit wäre die 70% Marke nach 111 Tagen (drei Monaten und 21 Tagen) erreicht.

Auf allen Inseln sollen die Impfungen sowohl in den Centros de salud, als auch in Krankenhäusern durchgeführt werden. Außerdem sollen von den Inselregierungen und Gemeinden zur Verfügung gestellte Infrastruktur ebenfalls zu Impfung genutzt werden.

Um in den Centros de Salud die normalen Abläufe weiterhin aufrecht erhalten zu können, wird es in Ballungsgebieten spezielle Impfzentren geben.

Impfung ist freiwillig – kanarische Regierung erwartet hohe Akzeptanz in der Bevölkerung

Die kanarische Regierung erwartet eine sehr hohe Akzeptanz der Impfung innerhalb der Bevölkerung, betonte aber auch, dass die Impfung freiwillig sei.

Im weiteren Verlauf der Impfkampagne würden die zu impfenden Personen über Ort und Zeit der Impfung informiert werden. Wie genau das geschehen soll, wurde nicht bekannt gegeben.

Alles hängt vom Erhalt des Impfstoffs ab

Zur Zeit sind drei Impfungen zugelassen. Es handelt sich dabei um Impfungen der Firmen Pfizer (Lagerung bei -70 bis -90°C), Moderna (Lagerung bei -25 bis -15°C) und jetzt neu auch von AstraZeneca (Lagerung bei 2 bis 8°C).

Nach europäischen Verträgen mit den drei Firmen werden die Impfdosen zunächst nach einem europäischen Verteilschlüssel an die Zentralregierung von Spanien geliefert und von dort aus nach einem spanischen Verteilschlüssel an die autonomen Regionen.

Entsprechend erwartet die kanarische Regierung bis Ende März 234.255 Impfdosen von Pfizer-BioNTech, bis 22 Februar 24.310 von Moderna und bis 03.März 86.310 von AstraZeneca.

Damit könnten dann 12,6% der kanarischen Bevölkerung geimpft werden.

Bestimme den Lohn für unsere Arbeit!

Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:

748b47a9305b464198818656f54706ae
https://www.fuerteventurazeitung.de/du-bestimmst-den-lohn-fuer-unsere-arbeit/ banner 300x250 Bestimme den Lohn

6 Kommentare

  1. 1.) Kompliment für die immer spezielle Visualisierung eurer Artikel

    2.) wir hoffen, dass auch wir irgendwann als nicht Residente zu den 70% der Bevölkerung gehören werden, welche bis im Sommer geimpft sein soll …

    • @Werner A.
      Solange nicht mal die auf den Inseln residenten Personen, die ordnungsgemäß im Gesundheitssystem angemeldet sind, also eine Tarjeta de salud haben, geimpft sind, wird das wohl eher schwierig werden.
      Es steht ja jetzt noch nicht mal fest, wie die nächsten Gruppen der eigenen Bevölkerung genau definiert sind…

Antworten

Weitere Beiträge im Bereich Fuerteventura Nachrichten