Ortsnamen in Riesen-Lettern erobern Fuerteventura: jetzt auch in Tuineje

Hollywood-vs-Gran-Tarajal

Praktisch jeder kennt den berühmten Hollywood-Schriftzug in den Bergen nördlich von Los Angeles. Auch ohne Facebook und Instagram hat diese Werbemaßnahme, die im Jahr 1923 für den Verkauf von Grundstücken dienen sollte, weltweite Bekanntheit erreicht.

Rund hundert Jahre später sind solche riesigen Schriftzüge mit Ortsnamen wieder richtig in Mode. Kaum eine Stadt, kaum ein Reiseziel verzichtet heutzutage auf diese Instagram-tauglichen Installationen.

Die Idee dahinter ist einfach: Besucher lassen sich vor den Schriftzügen fotografieren und laden die Fotos auf ihre Profile in den sozialen Medien hoch. So machen sie kostenlos Werbung für das Reiseziel.

Auch auf Fuerteventura sieht man die die Ortsnamen in Riesenlettern immer häufiger. Und so hat jetzt auch die Gemeinde Tuineje knapp 81.000€ in insgesamt 7 dieser Schriftzüge investiert. Diese werden in den Orten Gran Tarajal, Tuineje, Tiscamanita, Tarajalejo, Tesejerague, Las Playitas und Giniginamar installiert.

Die Finanzierung für diese Maßnahme im Rahmen des „Plans für die Wiederbelebung und Förderung des Tourismus in der Gemeinde Tuineje“ stammt aus einer Subvention des spanischen Tourismusministeriums für die Kanarischen Inseln.

11.500€ pro Schriftzug: gute Investition oder Geld zum Fenster hinausgeworfen?

Das Hollywood-Schild sorgt seit fast 100 Jahren dafür, dass der gleichnamige Ort im Gespräch bleibt. Er ist quasi zum Markenzeichen für die Wohngegend der Filmstars geworden. Es ist gut möglich, dass er heute noch immer dazu beiträgt, dass die Immobilienpreise in Hollywood exorbitant hoch sind.

Der „Proof of Concept“, der Beweis, dass das Konzept grundsätzlich funktioniert, ist also schon vor einem Jahrhundert erbracht worden.

Dank der möglichen hohen Verbreitungsgeschwindigkeit in sozialen Medien, der ständigen Verfügbarkeit von hochwertigen Foto- und Videokameras und des auf Fuerteventura allgegenwärtigen guten mobilen Internets sollte die Idee sogar noch viel besser funktionieren als im vergangenen Jahrhundert.

Jeder, der ein Foto in sein soziales Netzwerk hochlädt, könnte dafür sorgen, dass es 50 bis 100 weiteren Freunden angezeigt wird. Mit einigen engen Freunden ergibt sich dann möglicherweise eine Unterhaltung über den Entstehungsort und ein Austausch über das Reiseziel Fuerteventura, der im Idealfall zu einer Reiseempfehlung führt.

Wenn also innerhalb von ein paar Jahren vielleicht 10.000 Fotos von den 7 Schriftzügen im Netz landen, und diese jeweils im Schnitt 100 weiteren Personen angezeigt werden, ergibt sich daraus allein eine Reichweite von 1.000.000 Kontakten. (Natürlich handelt es sich bei diesen Zahlen um willkürliche Annahmen. Sie sollen nur eine Idee von den erforderlichen Größenordnungen geben.)

Der sogenannte Tausender-Kontakt-Preis läge dann bei 81€. Das wäre verhältnismäßig teuer. Die gewünschte Werbewirkung ließe sich auf anderem Wege wohl günstiger erreichen.

Wenn es dagegen gelänge, eine ausreichend große Zahl von „Influencern“ zu gewinnen, die entsprechende Fotos an Zehntausende von „Followern“ in einer relevanten Zielgruppe verbreiten, köntte der TKP dadurch natürlich deutlich sinken, wodurch die Werbeaktion kostengünstig sein könnte.

Wie bei allen Marketing-Maßnahmen kommt es also darauf an, ob diese geschickt in ein Gesamtkonzept eingebunden sind. Wenn die Gemeinden und Fuerteventura über sein Fremdenverkehrsamt über funktionierende Social-Media-Präsenzen in allen relevanten Sprachen verfügten, könnten die Schriftzüge sicher einen interessanten „Boost“ bringen.

Doch leider sind sowohl die Gemeinden als auch das Fremdenverkehrsamt auf Fuerteventura davon noch Lichtjahre entfernt.

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6 Kommentare

  1. Bassd scho !
    Wäre doch gelacht, wenn man diese Insel nicht auch noch komplett versauen könnte.
    Was übrigens noch fehlt, ist der Osborne Stier, der auf dem Festland alle paar km neben der Autobahn steht. Da könnte man doch stattdessen hier eine mindestens ebensogrosse Ziege aufstellen ? Und an jeder Ausfahrt so einen Hollywood-Schriftzug mit dem Ortsnamen. Dann wäre die wenigsten für irgendwas gut.
    Was dem Festlandspanier sein Hornochse ist, sind eben bei uns diese Cabreras & Cabreros in der Inselverwaltung, die sich sowas einfallen lassen.
    p.

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