Intensive Erdbeben-Schwärme auf La Palma: Kanarische Regierung hebt Vulkan-Warnstufe auf GELB an

La-Palma-Vulkanausbruch

Bereits seit 2017 beobachten Geowissenschaftler anomale Erdbebenaktivitäten auf La Palma. Seit Sommer 2020 haben sich diese seismischen Aktivitäten noch weiter verstärkt. Seitdem wurden bisher 8 sogenannte Erdbebenschwärme beobachtet.

Der letzte dieser Erdbebenschwärme, der am Samstag, 11. September 2021, begonnen hat, ist der bisher intensivste. Bis zum Morgen des 13.09.2021 wurde 400 einzelne Erdbeben registriert. Doch nicht nur die Stärke dieser Erdbeben, sondern auch ihre Intensität ist deutlich größer geworden. Einige der Beben erreichten Werte von über 3 auf der Richterskala, sodass sie von der Bevölkerung gut wahrnehmbar waren, jedoch keine Schäden anrichteten.

Auch die Tiefe, in der die Erdbeben stattfinden, hat deutlich abgenommen. Während die Beben der früheren Erdbebenschwärme sich in einer Tiefe von 20 bis 30 Kilometern ereignet haben, spielten sich die jüngste Beben nur noch 8 bis 12 Kilometern Tiefe ab.

Im Rahmen der Versuche, mögliche Vulkanausbrüche vorherzusagen, werden auch Messungen von austretenden Gasen durchgeführt. Diese haben die höchsten Konzentrationen von Helium-3 ergeben, die in den letzten 30 Jahren gemessen wurden. Diese Werte bestätigen, dass sich unter La Palma magmatische Prozesse abspielen.

Zivilschutz-Komitee empfiehlt Vulkanstufe gelb für einige Gemeinden auf La Palma

Aufgrund der ungewöhnlichen seismischen Aktivitäten hat die kanarische Regierung das „wissenschaftliche Komitee des Sonderplans zum Zivilschutz und zur Reaktion auf Notlagen aufgrund von vulkanischen Notlagen (PEVOLCA) einberufen.

Das Komitee hat empfohlen, die Vulkanwarnstufe für La Palma auf „gelb“ anzuheben. Das bedeutet nicht, dass für die Bevölkerung zurzeit eine Gefahr z.B. durch einen explosiven Vulkanausbruch besteht.

Vielmehr bedeutet die Warnstufe gelb, dass die Information der Bevölkerung und vor allem die Beobachtung der vulkanischen und seismischen Aktivitäten intensiviert werden.

Die Warnstufe gelb gilt für die Gemeinden Llanos de Aridane, Fuencaliente und El Paso y Maso auf La Palma.

Magma dringt in das Vulkangebäude von La Palma ein

Die Ursache für die anomalen seismischen Aktivitäten auf La Palma ist das Eindringen von Magma in das Vulkangebäude der Insel. Dieses Eindringen hat dazu geführt, dass sich dieses Vulkangebäude um 1,5 Zentimeter angehoben hat.

Eine solche Anhebung könnte der Vorbote eines Vulkanausbruchs sein. Allerdings müsste die Anhebung wesentlich stärker sein, um eine explosive Eruption in naher Zukunft zur Folge zu haben, erklärt María José Blanco, Direktorin des Nationalen Geografischen Instituts auf den Kanaren. Eine solche explosive Eruption schließt Blanco daher aus.

Es werde zwar einen Ausbruch geben, aber dieser stünde nicht unmittelbar bevor.

Die Erdkruste ist ein elastischer Festkörper, der von der heißen Magma geformt werden kann, erklärt Blanco weiter. Erst wenn das Terrain nicht weiter verformt werden kann, tritt mit weiter steigendem Druck Magma aus und wird so zu Lava.

Die Erdbebenaktivitäten bewegen sich zurzeit weiter in Richtung des Cumbre Viejo, wo es bereits mehrere Vulkankegel gibt. Diese könnten den Aufstieg von Magma begünstigen. Allerdings sei es sehr unwahrscheinlich, dass Lava aus einem der bereits bestehenden Kegel austritt. Normalerweise sind Vulkanausbrüche „monogenetisch“. Das bedeutet, dass sich bei jedem Ausbruch ein neuer Vulkankegel bildet.

Für Fuerteventura und die übrigen Kanarischen Inseln dürfte ein eventueller Vulkanausbruch auf La Palma keinerlei Konsequenzen haben.

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