Vielleicht das schönste Weihnachtsgeschenk für La Palma: Vulkanausbruch für beendet erklärt

Vulkan-La-Palma

Am Nachmittags des 25.12.2021 wurde den Bewohnern von La Palma vielleicht das beste Weihnachtsgeschenk gemacht, dass sie sich vorstellen konnten: Der Vulkanausbruch wurde als beendet erklärt.

Keine Vulkan-Aktivität mehr seit 13.12.2021

Seit 21.21 Uhr am 13.12.2021 hatte der Vulkan in der Zone von Cumbre Vieja auf La Palma keine Aktivität mehr gezeigt. Aus dem Vulkankegel trat seither keine Lava mehr aus, es gibt keine Aschewolken mehr. Dennoch musste der Vulkan erst komplette 10 Tage keine Aktivität mehr aufweisen, ehe das wissenschaftliche Komitee den Vulkan als erloschen erklärt konnte.

Ausbruch am 19. September überraschte selbst die Wissenschaftler

Als am 19. September 2021 um 15.11 Uhr der Vulkan am Cumbre Viejo ausbrach, waren selbst die Wissenschaftler überrascht. Zwar hatte es Anzeichen für die Möglichkeit eines Ausbruchs gegeben, dennoch hatte der genaue Ausbruchsort in Cabeza de Vaca die Wissenschaftler überrascht.

Bereits Tage vor dem Ausbruch hatten intensive Erdbeben-Schwärme auf einen möglichen Ausbruch hingedeutet. Das bereits vorab gebildete wissenschaftliche Komitee hatte den Menschen in bestimmten Gebieten bereits am 16.09.2021 die Vorbereitung auf eine mögliche Evakuierung empfohlen, allerdings nicht in der Zone, in der der Vulkan letztlich ausbrach.

85 Tage und acht Stunden: ein „vulkanischer Herbst“ auf La Palma

„Es begann im Sommer und endete fast im Winter, es war im wahrsten Sinne des Wortes ein vulkanischer Herbst“, erinnert sich Julio Pérez, Minister für öffentliche Verwaltung, Justiz und Sicherheit der Regierung der Kanarischen Inseln bei der Pressekonferenz, auf der das Ende des Ausbruchs erklärt wurde.

„Ich habe nach dem genauen Wort gesucht, das unseren Gemütszustand definieren könnte. Es ist keine Freude, ich kann nicht sagen, dass wir glücklich sind, und es ist auch keine Befriedigung. Heute spüren wir Erleichterung. Wir können auch das Wort Emotion hinzufügen, obwohl wir auch das Wort Hoffnung hinzufügen müssen. Diese unerträgliche Litanei der Zerstörung ist zu Ende und jetzt ist es an der Zeit, wieder aufzubauen, zu verbessern, neu zu gestalten und zu ersetzen “, sagte der Julio Pérez.

Pérez stellte jedoch klar, dass der Notfall noch nicht beendet ist und die Warnstufe von PEVOLCA weiterhin auf Rot steht, da die Risiken durch Gase und Hitze aus der Lavafläche weiterhin bestehen.

„Die Überwachung und Monitorisierung wird im gesamten Gebiet fortgesetzt, aber wir werden ab Montag mit der Prüfung des Rück- und Umsiedlungsplans beginnen, der eine sichere und geordnete Umsiedlung sein muss, schrittweise und allmählich, zuerst in den am wenigsten betroffenen Gebieten und in den am stärksten betroffenen später“, so Pérez. Er erklärte, dass das Ziel der Verantwortlichen sei, in der ersten Januarhälfte sowohl mit den ersten Umsiedlungen zu beginnen, als auch die ersten Testversuche für die Wiederherstellung der essentiellen Versorgungsdienste in den durch die Lava betroffenen Gebieten wieder herzustellen.

Der Ausbruch in Zahlen:

  • Beginn: 19.09.2021, 15.11 Uhr kanarischer Ortszeit, 14.11 Uhr UTC
  • Ende: 13.12.2021, 21.21 Uhr kanarischer Ortszeit, 22.21 Uhr UTC
  • Dauer: 85 Tage und acht Stunden
  • Maximale Höhe des Vulkankegels: 1131 Meter über Normalnull (letzte Messung 1121m). Damit ist das Gelände um fast 200m gegenüber dem Zustand vor Ausbruch angewachsen
  • Anzahl der Krater: 6, der größte misst 172m im Durchmesser, der kleinste 106m
  • Geschätztes Volumen des Vulkangebäudes: 34 Kubikmeter
  • Volumen des ausgestoßenen Materials (geschätzt): mehr als 200 Millionen Kubikmeter
  • Geschätzte Ausbreitung der Lavamassen: mehr als 1200 Hektar
  • Höhe der Lavafläche: im Durchschnitt 12m, die höchste gemessene Dicke der Lavaschicht liegt bei 70m
  • Mittlere Temperatur der Lava bei Ausstoß: 1140 °C
  • Größe der neu entstanden Landfläche: 48 Hektar
  • Anzahl der gemessene Erdbeben: 9.090
  • Stärkstes Beben: 5,1 auf der Richterskala am 19.11.2021

Häuser, Plantagen und Straßen, zerstört von Lava

Laut Kataster wird die Anzahl der zerstörten Häuser und Gebäude auf 1.676 beziffert, davon 1.345 für die Wohnnutzung, 180 für landwirtschaftliche Nutzung, 75 Industriegebäude, 44 Freizeit- und Gaststättengebäude, 16 öffentliche Gebäude und die restlichen 16 für andere Zwecke. Währenddessen zählt der Copernicus-Satellit 2.888 zerstörte Gebäude und 138 beschädigte Gebäude. Die endgültigen Daten werden erhalten, sobald diese Zahlen gefiltert und mit den Schäden vor Ort verglichen werden können.

Betroffen von der Lava waren 370 Hektar Agrarland, davon mit 228,69 Hektar Bananenanpflanzungen. Weinberge mit 68,05 Hektar und Avocados mit 27,43 Hektar waren die weiterhin am stärksten geschädigten Plantagen. Außerdem gibt es rund 90 Hektar an Plantagen, die durch die Lava quasi isoliert wurden und durch fehlende Bewässerung und Bewirtschaftung ebenfalls unnutzbar wurden. Darüber hinaus wurden 412 Hektar Bananenstauden, 128 Hektar Weinberge und 84 Hectar Avocadosplantagen mit Asche bedeckt.

73,8 Kilometer öffentlicher Straßen wurden beschädigt.

Laut des Flughafenbetreibers AENA war der Flughafen von La Palma für in neuneinhalb Tagen die Zeit, in der der Flughafen von La Palma geschlossen war. Die Fluggesellschaften selbst entschieden aber selbst, ob und wann si fliegen oder eben nicht. Letztlich wurden daher mehr als 500 Flüge nicht durchgeführt.

Während der Eruption waren zeitweise bis zu 7.000 Menschen evakuiert worden. Außerdem wurden sechs Mal Ausgangssperren für nicht evakuierte Gebiete wegen der Präsenz von gesundheitsschädlichen Gasen ausgesprochen. Die letzte noch am 13.12.2021, also dem Tag, an dem der Ausbruch letztlich endete.

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1 Kommentar

  1. Wir waren 2017 auf La Palma, in Las Manchas, in der Nähe des Vulkans. Wir haben in den letzten Monaten sehr intensiv die Berichterstattung in verschiedenen Medien verfolgt und sind sehr betroffen. Viele Bilder von damals kamen uns wieder ins Gedächtnis und wir fragten uns sehr oft, was aus diesen Orten und den dort lebenden Menschen geworden ist. Wir wünschen den Bewohnern dieser tollen Insel dass irgendwann wieder Normalität einkehren kann und werden sicherlich demnächst wieder einen Urlaub dort planen.

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