Kanaren hoffen auf Verlängerung der Flugticketsteuer-Befreiung bis über 2030 hinaus

Clavijo-in-Brüssel

Der Präsident der Kanarischen Regierung, Fernando Clavijo, hat am 2. Juli 2025 in Brüssel bekanntgegeben, dass die Europäische Kommission offen für die Forderung der Kanaren sei, die Befreiung vom Emissionshandelssystem (ETS) für Flüge zwischen den Inseln und mit dem spanischen Festland auch über das Jahr 2030 hinaus zu verlängern.

Nach einem Treffen mit dem EU-Kommissar für Verkehr und Tourismus, Apostolos Tzitzikostas, erklärte Clavijo: „Wir haben um die Verlängerung der Ausnahme gebeten, die es den Kanarischen Inseln erlaubt, keine ETS-Gebühren, also keine Kraftstoffsteuern auf den Luft- und Seeverkehr, zahlen zu müssen.“ Der griechische Kommissar habe sich laut Clavijo nicht nur verständnisvoll gezeigt, sondern auch seine Unterstützung zugesagt, damit diese Sonderregelung bei der nächsten Überprüfung im Jahr 2026 über das Jahr 2030 hinaus verlängert werden könne.

Der Regierungsrat in der kanarischen Regierung betonte, dass nun die technischen Teams der Europäischen Kommission und der kanarischen Regierung Dokumente austauschen werden, um konkrete Fortschritte bei der Umsetzung der Maßnahme zu erzielen. Clavijo unterstrich die Bedeutung dieser Ausnahmeregelung: „Sie ist essenziell für die wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit sowie für die Mobilität der Bürger der Kanaren innerhalb Spaniens. Wir haben keine Alternative zur Mobilität per Flugzeug oder Schiff.“

Noch offen ist, ob es den Kanarischen Inseln gelingen wird, auch eine Befreiung von der sogenannten „grünen Steuer“ auf den Seeverkehr mit Gütern auszuhandeln. Eine solche Regelung wäre laut Clavijo ein entscheidender Schritt zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der kanarischen Häfen. Zwar sei man in dieses Thema beim Treffen am 2. Juli 2025 nicht ins Detail gegangen, doch der Kommissar habe auch hier Verständnis für die Forderung gezeigt.

Clavijo wies darauf hin, dass 92 Prozent aller Waren auf die Kanaren importiert werden. „Wir müssen das prüfen, denn Afrika liegt nur 80 Kilometer entfernt. Da ist Tanger, da ist Marokko, da ist China mit massiven Investitionen in Infrastrukturen. Wenn wir nicht wettbewerbsfähig sind, kann der Schiffsverkehr auf günstigere Häfen ausweichen“, räumte der Regierungsrat ein.

Europäische Debatte über einen nachhaltigeren Tourismus

Ein weiteres Anliegen von Clavijo in Brüssel war die Beteiligung am europäischen Diskurs über einen nachhaltigeren Tourismus. Es werde laut Clavijo diskutiert, ob gesetzliche Maßnahmen notwendig seien, um den Tourismus auf den Inseln zu limitieren, und welche Rolle die Wohnpolitik spiele, um den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum in durch den Tourismus belasteten Regionen sicherzustellen.

In diesem Zusammenhang räumte Clavijo ein, dass die Ferienvermietung auch auf dem Archipel „eine Verzerrung“ auf dem Wohnungsmarkt verursache, ähnlich wie in „Barcelona, in Griechenland und überall“.

Deshalb gehe es nun darum, im europäischen Kontext gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, mit denen man ein Phänomen regulieren könne, das jedes Jahr zunehmen werde. Ziel sei es, die Nachhaltigkeit der Inseln mit dem Tourismus in Einklang zu bringen.


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