
Aufgrund der Insellage und des Fehlens eines Universitätsklinikums auf Fuerteventura wäre ein fest auf der Insel stationierter Rettungshubschrauber mit Notarztbesatzung wohl eines der wichtigsten Elemente für eine bessere Notfallversorgung auf der Insel, wahrscheinlich sogar wichtiger als ein zweites Krankenhaus im Süden, das auch nicht in der Lage wäre, ein nur annähernd so umfangreiches Leistungsspektrum anzubieten wie die zwei Universitätskliniken auf Gran Canaria.
Nun soll ein auf Fuerteventura stationierter Rettungs- und Notarzthubschrauber endlich Realität werden.
Das bestätigte der stellvertretende Gesundheitsminister der Kanarischen Regierung und Direktor des Kanarischen Gesundheitsdienstes (SCS), Carlos Díaz, in einem Arbeitstreffen mit der Präsidentin des Cabildo de Fuerteventura, Lola García, im Allgemeinen Krankenhaus der Insel.
Die Ausschreibung für diesen Dienst war im vergangenen Jahr ohne Gebot geblieben, vermutlich weil aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage die Produktion von Militärhubschraubern auf Hochtouren läuft, während Hubschrauber für die zivile Nutzung eher schwer, und wenn überhaupt, nur zu sehr hohen Preisen, zu bekommen sind.
Die kanarische Regierung hat das Projekt daher überarbeitet und die finanziellen Mittel erhöht, um es nun innerhalb weniger Wochen erneut auszuschreiben, wie im Rahmen des Treffen bekannt gegeben wurde.
Lola García begrüßt die Wiederaufnahme dieses für die Notfallversorgung auf Fuerteventura wichtigen Projekts durch das Gesundheitsressort der Kanarischen Regierung. Die Einrichtung einer Basis für einen Notfallhubschrauber sei eine langjährige Forderung der Bevölkerung von Fuerteventura und werde nun endlich verwirklicht.
„Das wird die Qualität der medizinischen Versorgung bei Notfällen deutlich verbessern“, betonte die Cabildo-Präsidentin. Gleichzeitig wies sie auf die Notwendigkeit hin, weiterhin intensiv an der Reduzierung der Wartelisten im Gesundheitswesen der Insel zu arbeiten. An dem Treffen nahmen unter anderem auch die Leitungen der öffentlichen Krankenhäuser des Archipels sowie der Gesundheitsdirektor von Fuerteventura, Tomás Pérez, teil. Gemeinsam wurden die aktuellen Zahlen zur medizinischen Versorgung durch die verschiedenen Krankenhausverwaltungen des SCS analysiert.
Zudem bekräftigte Lola García gegenüber der kanarischen Regierung die Dringlichkeit, ein neues Zentrum für ambulante Facharztbehandlungen (CAE) im Süden der Insel zu errichten. Die ersten Planungen dazu seien bereits angelaufen, um das Projekt möglichst bald ausschreiben zu können. Auch weitere Gesundheitszentren auf der gesamten Insel seien in Planung. Ziel sei es, diese Projekte noch im laufenden Jahr voranzutreiben.
Darüber hinaus hob Lola García die Fortschritte im Bereich der Gesundheitsverwaltung auf Fuerteventura hervor, insbesondere die Einführung des neuen Systems zur einheitlichen digitalen Patientenakte (Visor de Historia Clínica Unificada), das seit Anfang des Jahres im Krankenhaus sowie in den Gesundheitszentren der Insel in Betrieb ist. Dieses System ermöglicht es, Ärzten und Pflegekräften in Echtzeit und ortsunabhängig auf alle medizinischen Informationen eines Patienten zuzugreifen.
Auch die onkologische Versorgung war Thema des Treffens: Seit Inbetriebnahme der strahlentherapeutischen Onkologieeinheit am Krankenhaus von Fuerteventura im Juni 2022 wurden bis zum 31. Dezember 2024 insgesamt 490 Patientinnen und Patienten behandelt. Dabei wurden 6.495 Bestrahlungssitzungen durchgeführt und rund 3.100 Nachsorgeuntersuchungen verzeichnet.
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