Cabildo restauriert traditionelle Regenwasser-Rückhaltestrukturen im Süden von Fuerteventura

Teich-Tuineje

Bevor im Jahr 1970 die erste Meerwasserentsalzungsanlage auf Fuerteventura gebaut wurde, hing das Leben der Menschen und Tiere auf der Insel von den spärlichen Grundwasserreserven und vor allem vom Regen ab.

Die meisten Strukturen, die früher zum Auffangen und Speichern von Regenwasser dienten, sind mit der flächendeckenden Versorgung mit entsalztem Meerwasser obsolet geworden und wurden dem Verfall preisgegeben.

Doch neben der Möglichkeit, Wasser für die Landwirtschaft zu sammeln, können die traditionellen Drainage-Strukturen auch Siedlungen vor Überflutungen schützen.

Die Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo) hat in Zusammenarbeit mit dem Inselwasserrat (CIAF), hat das Drainagesystem von El Cardón instand gesetzt und erweitert.

Das System besteht aus zwei Rückhaltebecken sowie einem sogenannten „desarenador“ („Sandfang“ oder Absetzbekcen) und verfügt über ein Gesamtfassungsvermögen von 36.000 Kubikmetern. Es dient dazu, Regenwasser aufzufangen, zu regulieren und von den verstreuten Häusern entlang der Barrancos von Bácher und Montaña Hendida fernzuhalten.

Das Drainagesystem liegt nordwestlich der kürzlich ebenfalls modernisierten Anlage Los Adejes.

Die Präsidentin des Cabildos und zugleich Vorsitzende des CIAF, Lola García, betonte: „Mit dieser Maßnahme verbessern wir die Wasserbewirtschaftung auf Fuerteventura – ein zentraler Aspekt für die Sicherheit und Nachhaltigkeit unserer Insel.“

Der Regierungsrat für Infrastruktur im Cabildo, Blas Acosta, ergänzte: „Solche Rückhaltesysteme sind Teil unserer umfassenden Strategie zur Wiederherstellung der Grundwasser führenden Schichten. Sie sichern nicht nur unsere Ökosysteme, sondern auch traditionelle Lebensweisen wie Landwirtschaft und Viehzucht.“

Das System von El Cardón besteht aus zwei Rückhaltebecken in den höchstgelegenen Zonen der Barancos – eines mit 8.000 und das andere mit 16.000 Kubikmetern Speichervolumen.

Staubecken Tuineje
Man muss schon genau hinsehen, um die Struktur des Staubecken in der Landschaft zu entdecken

Beide leiten das Wasser weiter in das Barranco von Montaña Hendida, das wiederum mit dem Barranco von Bácher verbunden ist. Dort befindet sich ein Sandfang mit einer weiteren Kapazität von 12.000 Kubikmetern.

In allen drei Abschnitten wurden abgelagerte Sedimente ausgebagert und die Böschungen sowie Überläufe instandgesetzt. Das gewonnene Material wurde für den Bau neuer Gavias (traditionelle Anbauflächen) verwendet.

Los Adejes: Rückhaltebecken als Regenwasserspeicher und Schutzmaßnahme

Auch das Drainagesystem Los Adejes im Gemeindegebiet Tuineje wurde kürzlich modernisiert. Es besteht aus zwei in Reihe geschalteten Rückhaltebecken, die Regenwasser – das auf Fuerteventura besonders knapp ist – aufnehmen und gleichzeitig als Schutz vor Sturzfluten für tieferliegende Siedlungen wie Tirba, Violante, Diego Alonso und Piedra Hincada dienen.

Beide Becken liegen auf unterschiedlichen Höhen innerhalb derselben Einzugsgebiets und sind so angeordnet, dass überschüssiges Wasser aus dem oberen Becken (Los Adejes 1) durch Schwerkraft in das untere (Los Adejes 2) weiterfließen kann. Insgesamt verfügen sie über ein Fassungsvermögen von 30.000 Kubikmetern.

Die Trockenteiche sind landschaftlich angepasst und messen durchschnittlich fünf Meter Höhe. Neben der landwirtschaftlichen Nutzung wird das Wasser gezielt versickert, um zur Neubildung von Grundwasser beizutragen. Der jüngste Eingriff umfasste die Befestigung der Überläufe mit Steinschüttungen zur Stabilisierung.

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