
Wer auf Fuerteventura schon einmal einen Bauantrag gestellt hat, weiß, dass man dafür viel Geduld braucht. Die Zeit bis zur Erteilung von Baugenehmigungen, z.B. für die überall auf Fuerteventura so dringend benötigten Wohnungen, wird in der Regel nicht mehr in Monaten, sondern in Jahren bemessen. Investoren kritisieren diese Situation schon seit langen und warnen davor, dass Genehmigungsverfahren, die sich immer weiter in die Länge ziehen, ein erhebliches Investitionshindernis darstellen.
Jeder Bauantrag auf Fuerteventura muss von Architekten und Juristen der jeweiligen Gemeinde auf die Einhaltung der technischen und rechtlichen Vorschriften überprüft werden. Die Ergebnisse werden in entsprechenden Gutachten festgehalten. Auf Grundlage dieser Gutachten erteilt der Gemeinderat dann die Baugenehmigung.
Auch Bauvorhaben, die von der Gemeinde selbst oder von anderen Behörden, wie z.B. der Inselregierung, geplant werden, benötigen eine Baugenehmigung und müssen dasselbe Verfahren durchlaufen. Die Gemeindearchitekten und -juristen spielen außerdem eine wichtige Rolle bei der Erstellung von Ausschreibungsverfahren für öffentliche Bauaufträge.
Die Partido Popular (PP) von Tuineje warnte am 07. April 2025 in einer Pressemitteilung vor der Situation: „Ein gravierender Fachkräftemangel im Bauaufsichtsamt der Gemeinde legt derzeit die Bearbeitung von Bauanträgen und Entwicklungsprojekten lahm“.
Die aktuelle Situation sei beispiellos und wirke sich direkt auf die Lebensqualität der Einwohner von Tuineje aus, so die Partei.
Der akute Personalengpass entstand nach dem Auslaufen eines Programms, das während der vorherigen Legislaturperiode ins Leben gerufen wurde, um die Bauaufsichtsbehörde personell zu stärken. Damals wurden sieben neue Fachkräfte eingestellt, die einen bedeutenden Beitrag zur technischen Verwaltung der Gemeinde leisteten. Mit dem Ende des Programms im Februar dieses Jahres und ohne rechtzeitige Nachfolgeplanung seitens der aktuellen Regierungskoalition aus Coalición Canaria (CC) und PSOE, steht die Gemeinde nun ohne diese essenziellen Experten da.
Esther Hernández, Sprecherin der PP in Tuineje, erklärt: „Die fehlende Weitsicht des Regierungsbündnisses hat uns ohne das nötige Fachpersonal zurückgelassen. Um eine ordnungsgemäße technische Verwaltung zu gewährleisten, braucht Tuineje dringend neue Spezialisten. Es müssen jetzt umgehend Maßnahmen ergriffen werden, um weiteren Schaden für unsere Bürger zu verhindern.“
Auch Abisay Padilla, Gemeinderat der PP, äußert sich besorgt: „Wir erleben derzeit einen Stillstand in der Verwaltung von Bau- und Sanierungsvorhaben. Ohne die sofortige Einstellung von Architekten und Juristen ist die Ausstellung technischer Gutachten ausgesetzt, was erhebliche Folgen für zentrale Entwicklungsprojekte in unserer Gemeinde nach sich zieht.“
Die PP von Tuineje fordert die Gemeindeverwaltung auf, schnell und verantwortungsbewusst zu handeln, um den ordnungsgemäßen Betrieb der „oficina técnica“ („Technisches Büro“) wiederherzustellen und sicherzustellen, dass wichtige Vorhaben nicht weiter durch den Fachkräftemangel ausgebremst werden.
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