Kein Frühstück, keine Rezeption, keine Zimmerreinigung, keine Animation… Die Folgen des für Gründonnerstag und Karfreitag angekündigten Streiks im Hotelgewerbe in der Provinz Las Palmas (Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura) hätten wohl so manchem Fuerteventura-Urlauber die Osterferien vermiesen können.
Doch das Versprechen der Arbeitgeber, den Arbeitnehmern eine einmalige Sonderzahlung von 650€ für den Kaufkraftverlust der letzten Jahre und eine Lohnerhöhung um 9% in den kommenden 12 Monaten zu gewähren, hat dazu geführt, dass die Gewerkschaften CCOO, UGT und die Mitglieder des Kanarischen Gewerkschaftsverbandes des Gastgewerbes (SBC, FSOC, Intersindical Canaria und USO) ihren Streikaufruf zurückgezogen haben.
Die Tarifparteien haben am Samstag, 12.04.2025, die Vereinbarung ratifiziert, die am Vortag nach mehreren Wochen der Verhandlung erreicht werden konnte.
Die Einigung kam gerade einmal 4 Tage vor Beginn des geplanten Streiks zustande, den die Gewerkschaften im Vorfeld als „historisch“ bezeichnet hatten, weil er zu Ostern stattgefunden hätte, zu einer Zeit, in die Hotels der Kanarischen Inseln zu mehr als 80% ausgelastet sind.
Da Hoteldienstleistungen, anders als z.B. Transportdienstleistungen oder der Flugsicherheitsdienst, nicht als „essentielle Dienstleistungen“ gelten, hätte es auch keinen von der kanarischen Regierung angeordneten „Mindestdienst“, etwa bei den Zimmermädchen oder beim Küchenpersonal gegeben. Die Hotelgäste hätten schlichtweg auf Frühstück und die übrigen Mahlzeiten im Hotel verzichten und außer Haus essen müssen.
Besonders hart hätte ein Streik möglicherweise Gäste getroffen, die an ihrem Anreisetag eine bestreikte Rezeption vorgefunden und somit nicht hätten einchecken können.
Doch dieses Risiko ist dank der Abberufung des Streiks zunächst gebannt. Allerdings dürfte es sich nur um eine provisorische Lösung eines grundlegenderen Problems handeln. Denn es stehen Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag für das Hotelgewerbe der Provinz Las Palmas an. Die Lohnerhöhungen war quasi nur ein „Vorschuss“, den die Gewerkschaften noch vor den eigentlichen Tarifverhandlungen gefordert hatten.
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