
Die kanarische Wohnungsbaugesellschaft „Viviendas Sociales e Infraestructuras de Canarias“ (Visocan), die der kanarischen Regierung untersteht, wird in Corralejo im Norden von Fuerteventura insgesamt 60 neue Sozialwohnungen mit „bezahlbarem Mietpreis“ errichten. Grundlage dafür ist der Kauf eines Grundstücks in diesem touristisch geprägten Ort im Norden der Insel. Ergänzt wird das Vorhaben durch ein weiteres Grundstück, das von der Gemeindeverwaltung von La Oliva zur Verfügung gestellt wurde. Damit wird ein wichtiger Schritt zur Förderung des öffentlichen Wohnungsbaus auf Fuerteventura unternommen.
Diese Maßnahme ist Teil eines größeren Projekts, das vom Verwaltungsrat von Visocan unter dem Vorsitz des Regierungsrats für Wohnungsbau der kanarischen Regierung, Pablo Rodríguez, beschlossen wurde. Insgesamt sollen im Rahmen dieses Programms 18 Millionen Euro investiert werden. Ziel ist es, unvollendete Wohngebäude auf mehreren Inseln des Archipels zu erwerben und zu sanieren.
Die entsprechende öffentliche Ausschreibung wurde im Mai 2024 gestartet. Sie erfolgt im sogenannten „Schlüsselfertig-Modell“ (llave en mano), bei dem die Bauten nach Fertigstellung bezugsfertig übergeben werden. Damit soll das Angebot an bezahlbarem Wohnraum zur Miete deutlich erweitert werden. Wie der Geschäftsführer von Visocan, Javier Terán, erklärte, gingen insgesamt 16 Angebote zur Übernahme unvollendeter Wohnprojekte ein, die zusammen 474 Wohneinheiten umfassten. Acht dieser Projekte mussten allerdings ausgeschlossen werden, da sie die festgelegten Kriterien nicht erfüllten.
Letztlich wurden sieben Wohnanlagen auf sechs Inseln für die Umsetzung ausgewählt. Neben dem Bau der 60 Wohnungen in Corralejo sind auch Projekte in Buenavista del Norte (Teneriffa), El Pinar (El Hierro), La Ladera (La Gomera), Ingenio und Santa Lucía de Tirajana (beide Gran Canaria) geplant.
In der Summe sollen durch diese Maßnahmen innerhalb eines Zeitraums von maximal 18 Monaten 134 neue Wohnungen in den Bestand des kanarischen Sozialwohnungsparks aufgenommen werden.
Wohnungsbauminister Pablo Rodríguez betonte, dass die Reaktivierung von bereits begonnenen, aber nicht fertiggestellten Bauvorhaben einen doppelten Nutzen bringe: Zum einen werde wertvoller Boden geschont, der auf den Kanaren ein besonders knappes Gut ist, und zum anderen könne der Prozess zur Bereitstellung von Wohnraum deutlich beschleunigt werden, da viele dieser Projekte bereits über die erforderlichen Baugenehmigungen verfügten.
Visocan verwaltet aktuell 6.221 Sozialwohnungen auf den Kanarischen Inseln. Die Gesellschaft hat den Auftrag, auf kommunaler und insularer Ebene Lösungen im Bereich Stadtplanung und Wohnungsbau zu entwickeln. Mit den aktuellen Investitionen soll der Wohnungsmarkt gezielt entlastet und die soziale Infrastruktur auf den Inseln gestärkt werden, auch auf Fuerteventura, wo bezahlbarer Wohnraum insbesondere in den touristisch geprägten Zonen Mangelware ist.
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