
Die geplante Fährverbindung zwischen Fuerteventura und dem marokkanischen Tarfaya ist zurück auf der politischen Agenda. Mit dem Besuch des Generalsekretärs für Luft- und Seeverkehr des spanischen Verkehrsministeriums ist das Thema erneut in den Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion gerückt. Erstmalig wurde nun auch eine konkrete Haushaltsposition von acht Millionen Euro für die erforderliche Hafenausstattung in Puerto del Rosario vorgesehen.
Bei seinem Besuch auf Fuerteventura betonte der Generalsekretär, Herr Núñez Quintanilla, dass der Schlüssel für Projekte dieser Art in liberalisierten Rahmenbedingungen des Personen- und Güterverkehrs vor allem in der privaten Initiative liege. Er unterstrich, dass der Erfolg einer Schiffsverbindung mit Tarfaya stark von der beidseitigen Bereitschaft abhänge, sowohl auf Seiten der Kanarischen Inseln als auch auf Seiten Marokkos.
Das Verkehrsministerium bewerte wirtschaftliche Beziehungen zum Nachbarland als essenziell für die Entwicklung der Region. Die Pläne zur Aufnahme einer regelmäßigen Verbindung über den Atlantik nach Afrika stoßen daher auch auf positive Resonanz innerhalb der Verwaltung, sowohl aus operativer als auch aus strategischer Sicht.
Die wirtschaftlichen Perspektiven, die sich durch eine funktionierende Fährverbindung ergeben könnten, lassen viele lokale Akteure aufhorchen. So erklärte der Präsident der Cámara de Comercio de Fuerteventura (Handelskammer), Juan Jesús Rodríguez, dass seine Institution die Entwicklung des Projekts aufmerksam begleiten werde. Aus seiner Sicht sei die Etablierung einer Schifffahrtsverbindung von großer Bedeutung für das wirtschaftliche Wachstum der Inselhauptstadt Puerto del Rosario.
Besonders bedeutsam ist, dass sich diese politische Debatte nun auch konkret im Haushaltsplan der Hafenbehörde von Las Palmas niederschlägt. Erstmalig eine Budgetposition in Höhe von acht Millionen Euro eingeplant.
Diese Mittel sollen speziell für den Ausbau und die Modernisierung der Hafeninfrastruktur in Puerto del Rosario verwendet werden. Geplant sind Einrichtungen zur Abfertigung von Passagieren und Fracht, die den internationalen Anforderungen genügen und einen reibungslosen Betrieb der möglichen Fährverbindung gewährleisten sollen. Schließlich würde der Hafen von Puerto del Rosario durch eine Fährverbindung nach Tarfaya zu einer Schengen-Außengrenze.
Nach dem offiziellen Treffen mit der Handelskammer besuchte der Generaldirektor des Ministeriums die Hafenanlagen in Puerto del Rosario, um sich persönlich ein Bild vom aktuellen Stand der Infrastruktur zu machen. Dies unterstreicht die Ernsthaftigkeit, mit der das Vorhaben auf staatlicher Ebene behandelt wird.
Die Idee einer Fährverbindung zwischen Fuerteventura und dem afrikanischen Festland ist nicht neu. Bereits in der Vergangenheit gab es Versuche, eine regelmäßige Linie zwischen Puerto del Rosario und Tarfaya zu etablieren. Diese scheiterten jedoch bislang an infrastrukturellen Defiziten, politischen Unsicherheiten oder fehlender privater Initiative und zuletzt schlichtweg daran, dass die eingesetzte Fähre auf einer Sandbank auf Grund lief und nicht mehr zu retten war. Die aktuelle Entwicklung könnte nun einen Wendepunkt markieren, sofern auf beiden Seiten des Atlantiks konkrete Schritte unternommen werden.
Eine funktionierende Schifffahrtslinie hätte das Potenzial, den Verkehr von Reisenden und Waren zwischen den Kanarischen Inseln und Marokko entscheidend zu fördern. Neben dem wirtschaftlichen Nutzen könnten auch kulturelle und gesellschaftliche Kontakte intensiver gepflegt werden.
Die nächsten Monate werden zeigen, ob die nun bereitgestellten Mittel und das politische Interesse ausreichen, um dem Projekt endlich zur Umsetzung zu verhelfen. Viel wird davon abhängen, inwieweit private Unternehmen bereit sind, sich zu engagieren, und ob die marokkanische Seite ihren festes Interesse an dem Projekt beibehält.
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