
Viele Autofahrer in Fuerteventuras Hauptstadt dürften sich in den letzten Tagen ziemlich erschrocken und auch geärgert haben, als sie zu ihren parkenden Fahrzeugen zurückgekehrten und, völlig zu unrecht, einen vermeintlichen Strafzettel an der Windschutzscheibe vorfanden.
Das „Ticket“ war echten Strafzetteln nachempfunden und führte falsches Parken als angegbliche Ordnungswidrigkeit und ein Bußgeld i.H.v 100€ auf.
Wie auf Strafzetteln wegen Falschparkens üblich, war auf dem Ticket auch ein QR-Code angegeben, über den der „Parksünder“ das Bußgeld bezahlen oder weitere Informationen einsehen könnte.
Wer dem QR-Code mit seinem Smartphone folgte, musste feststellen, dass es sich um eine Werbeaktion eines Burger-Restaurants in Puerto del Rosario handelte. „Jetzt, wo wir Deine Aufmerksamkeit haben, könntest Du ja einen Burger essen“, hieß es dann sinngemäß auf Spanisch.
Die von vielen als „geschmacklos“ angesehene Werbeaktion hat zu vielen Reaktionen in den sozialen Medien geführt. Die Gemeinde Puerto del Rosario teilte öffentlich mit, dass es sich bei den Strafzetteln nicht um Strafzettel der Gemeindepolizei handelte. Auch viele Medien berichteten über die Aktion.
Die Werbeaktion könnte für das Unternehmen teuer werden
Viele Gemeinden in Spanien, so auch die Gemeinde Puerto del Rosario, verbieten das Verteilen von Werbung an parkenden Autos ausdrücklich in entsprechenden Verordnungen. Das Ziel ist klar: man will vermeiden, dass hunderte von Werbeflyern als Müll auf der Straße landen.
Die Gemeinde Puerto del Rosario stuft das illegale Verteilen von Werbezetteln in ihrer „ordenanza municipal medioambiental“ an Windschutzscheiben als schwere Ordnungswidrigkeit ein und droht dafür ein Bußgeld zwischen 601€ und 1.200€ an.
Da es sich um eindeutig illegale Werbung handelt, ist diese Form der Werbung auch ein klarer Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht. Ein Mitbewerber oder Verbraucherschutzverein könnte das Unternehmen auf Unterlassung verklagen, was erhebliche Kosten nach sich ziehen könnte.
Es bleibt nur zu hoffen, dass die Burger des Restaurants nicht genauso geschmacklos sind wie die illegale Werbung.
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