
Fuerteventura ist von einem Vorfall erschüttert, der sich am Samstagnachmittag am Flughafen von Gran Canaria ereignete und über die gesamte Kanaren hinweg für Aufsehen sorgt. Ein junger Mann wurde dort von Beamten der Policía Nacional erschossen, nachdem er zuvor einen Taxifahrer und eine weitere Person mit einem Messer angegriffen und später versucht haben soll, auch Polizeibeamte zu attackieren.
Messerangriff auf Taxifahrer
Der Angriff ereignete sich am 17.05.2025 gegen 16.45 Uhr an einer Bushaltestelle am Flughafen von Gran Canaria. Der junge Mann, der in Gambia geboren und als Minderjähriger auf die Insel gekommen ein soll, bedrohte zunächst einen Taxifahrer mit einem Messer, das eine Klingenlänge von etwa 15 bis 20 Zentimetern hatte. Ersten Berichten zufolge habe er versucht, den Fahrer auszurauben und bedrohte ihn dabei mit dem Tod. Nach neueren Medienberichten soll der Mann jedoch zunächst normal in das Taxi gestiegen sein. Nachdem der Taxifahrer sich geweigert hatte, seine Sicherheitskameras auszuschalten, sei es zu einem Streit gekommen, bei dem der junge Mann dann das Messer gezogen haben soll. Der Taxifahrer konnte ins Terminal des Flughafens flüchten und rief um Hilfe. Der Angreifer sei ihm dann ins Gebäude gefolgt und habe dort einen weiteren Mann beinahe mit dem Messer verletzt, wie Augenzeugen berichteten. Im Terminal habe der Mann „Panik verbreitet“, so weitere Augenzeugen.
Eskalation trotz Polizeipräsenz
Mehrere Einheiten der Policía Nacional (Nationalpolizei) trafen kurz nach dem Hilferuf am Tatort ein. Sie stellten den Mann im Bereich der Bushaltestelle vor dem Terminal und sollen den Angreifer mehrfach aufgefordert haben, das Messer niederzulegen und sich zu beruhigen. Der Mann ignorierte jedoch alle Aufforderungen und verhielt sich weiterhin aggressiv. Als einer der Beamten stolperte und zu Boden stürzte, soll der Mann gezielt mit dem Messer auf dessen Hals losgegangen sein.
Daraufhin eröffneten mehrere Beamte das Feuer. Laut Augenzeugen und Videoaufnahmen aus sozialen Netzwerken wurden mindestens acht Schüsse abgegeben. Einige davon galten laut Polizeibericht der Abschreckung, 5 Schüsse trafen den Angreifer direkt.
Laut offizieller Information der Policía Nacional „stürzte sich der Angreifer während des Einsatzes mit der Waffe auf die Beamten, woraufhin diese gezwungen waren, den Angriff durch den regelkonformen Einsatz von Schusswaffen abzuwehren“.
Vergebliche Rettungsversuche
Unmittelbar nach den Schüssen trafen Notfallteams des Flughafens sowie des Kanarischen Rettungsdienstes (SUC) ein. Das Personal des SUC versuchte, den Verletzten zu reanimieren. Trotz intensiver Maßnahmen konnte jedoch nur noch sein Tod festgestellt werden.
Polizei und Justiz leiten Ermittlungen ein
Noch am Tatort begannen Spezialisten der Kriminalpolizei, der wissenschaftlichen Polizei sowie der Mordkommission mit der Spurensicherung und der Auswertung der Überwachungsvideos. Diese zeichnen den Ablauf des Geschehens klar auf.
In einer am Sonntag veröffentlichten Mitteilung des Obersten Justizgerichts der Kanarischen Inseln wurde bekannt gegeben, dass das Gericht derzeit Bildmaterial aus verschiedenen Kameraaufzeichnungen innerhalb und außerhalb des Flughafens sammelt und auswertet, um eine Rekonstruktion des Vorfalls zu ermöglichen.
Nach aktuellem Stand wurde demnach festgestellt, dass der Getötete fünf Schussverletzungen erlitten hatte, darunter eine im Halsbereich. Die Videoaufzeichnungen zeigen offenbar, dass sich der Verstorbene in einem psychisch auffälligen Zustand befand und ein Messer von „beträchtlicher Größe“ bei sich trug. Nachdem er einen Taxifahrer angegriffen hatte, brachte er einen Polizeibeamten zu Boden und versuchte, einen weiteren zu überwältigen.
Das Oberste Justizgericht der Kanarischen Inseln erläutert, dass der von der Policía Nacional erschossene 18-Jährige bewaffnet in einem Bereich mit „großer Menschenansammlung“ unterwegs war und dadurch eine „reale Gefahr“ für die körperliche Unversehrtheit der Anwesenden darstellte.
Kurzzeitiges Chaos am Flughafen
Der Vorfall sorgte für große Unruhe unter den Passagieren. Viele Reisende gerieten in Panik, als sie die Schüsse hörten, und flüchteten mit ihrem Gepäck in das Innere des Flughafengebäudes. In einem auf sozialen Medien verbreiteten Video ist zu hören, wie Sicherheitskräfte in spanischer Sprache rufen: „Gehen Sie bitte hinein!“, während sich Menschen in Deckung bringen.
Auch der Verkehr rund um den Flughafen war betroffen. Die Bushaltestelle wurde für rund drei Stunden gesperrt, die Zufahrtsstraße unterbrochen und der Busparkplatz vorübergehend an einen anderen Ort verlegt.
Fragen bleiben offen
Der Vorfall hat viele Menschen auf den Kanaren aufgewühlt. Nach Medienberichten soll der Mann schon einmal festgenommen worden sein, weil er mitten auf der Autobahn herumspazierte. Er soll unter psychischen Problemen gelitten haben. Fest steht: Der junge Mann war den Behörden bereits wegen auffälligen Verhaltens bekannt. Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Auch auf Fuerteventura wird das Thema mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.
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