
Das kanarische Parlament hat einstimmig ein Gesetz verabschiedet, das das traditionelle Siedlungsgebiet Cofete im Süden von Fuerteventura absichern soll. Die neue gesetzliche Regelung bringt vor allem eines: Rechtssicherheit für die dort lebenden Menschen, solange noch keine endgültigen Pläne zur Nutzung und zum Schutz des Naturparks Jandía vorliegen.
Ein Versprechen an die Bewohner von Cofete
Manuel Miranda, der kanarische Minister für Raumordnung, territoriale Kohäsion und Wasserwirtschaft, stellte das Gesetz im Parlament vor. Er erinnerte daran, dass diese Gesetzesinitiative eines der ersten Versprechen der aktuellen Regierung an die Bevölkerung Fuerteventuras war. Bereits im Sommer 2023 hatte Miranda bei Treffen mit den Anwohnern zugesagt, den rechtlichen Status des Siedlungsgebiets zu klären.
„Dieses Gesetz bringt den Bewohnern die juristische Sicherheit, die sie schon lange einfordern“, so Miranda. Begleitet wurde er bei der Vorstellung des Gesetzes von Vertretern der lokalen Politik, darunter die Präsidentin des Cabildo von Fuerteventura, Lola García, der Bürgermeister von Pájara, Alejandro Jorge, sowie weitere lokale Amtsträger und Vertreter der betroffenen Familien.
Historische Grenzen und gesetzliche Grundlagen

Die gesetzliche Regelung basiert auf einer grafischen Darstellung des Siedlungsgebiets aus der Zeit vor 1994, ergänzt durch die in jenem Jahr vorgenommene wörtliche Beschreibung der Grenzen. Dabei beruft sich das Gesetz auch auf die bestehende Gesetzgebung, insbesondere auf das Gesetz 6/2009 über dringende Maßnahmen in der Raumordnung, das dem Siedlungsgebiets Cofete eine rechtliche Existenz innerhalb des Naturparks Jandía zugesteht.
Diese gesetzliche Anerkennung ist besonders wichtig, da Cofete seit Jahrzehnten in einem Spannungsfeld zwischen Schutzbestimmungen des Naturparks und den Nutzungsansprüchen der Anwohner steht. Durch das neue Gesetz soll nun eine Balance zwischen dem Erhalt der Natur und dem Schutz der gewachsenen Siedlungsstruktur ermöglicht.
Ein Tag mit großer Bedeutung für die Region
Die Präsidentin des Cabildo de Fuerteventura (Inselregierung), Lola García, nannte den Beschluss „einen sehr wichtigen Tag, insbesondere für die Bewohner von Cofete“. Sie betonte, dass bereits an den nächsten Schritten gearbeitet werde, etwa an der Ausarbeitung der Pläne zur Nutzung und Verwaltung des Naturparks sowie zur Nutzung und zum Schutz der natürlicher Ressourcen. Dabei stehe stets im Fokus, die Identität von Cofete zu bewahren, eine Identität, die durch das Engagement der Bewohner bis heute erhalten geblieben sei.
Auch die Sprecherin der Anwohner, Bienvenida Pérez, zeigte sich erleichtert und zufrieden. Sie sprach von der „Begleichung einer historischen Schuld“ und bezeichnete das Gesetz als „einen ersten Schritt zur Wiederherstellung der Würde und Anerkennung“ der Bewohner von Cofete.
Koordination über alle politischen Ebenen hinweg
Der Bürgermeister von Pájara, Alejandro Jorge, lobte insbesondere die koordinierte Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen. Der nun abgeschlossene Gesetzgebungsprozess sei die Antwort auf eine „historische Forderung“ der Bevölkerung, die sich über Jahre für den Schutz ihres Siedlungsraumes eingesetzt habe. Er erinnerte daran, dass Cofete inmitten einer der schönsten Landschaften der Welt läge, deren kulturellen und historischen Wert es zu schützen gelte.
Mit dem nun verabschiedeten Gesetz hat das kanarische Parlament einen wichtigen Schritt unternommen, um die Interessen der Bewohner von Cofete zu schützen und gleichzeitig die rechtliche Grundlage für die weitere Raumplanung im Naturpark Jandía zu schaffen.
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