
Fuerteventura, bekannt für seine weiten Strände und beeindruckenden Dünenlandschaften, steht nicht nur für unberührte Natur, sondern auch für einen engagierten Einsatz im Umweltschutz. Auf der Insel kommt eine besonders spezialisierte Einheit zum Einsatz: Giftköder-Spürhunde. Diese ausgebildeten Hunde spüren in der freien Natur gefährliche Köder auf, die illegal ausgelegt werden, oft mit tödlichen Folgen für Wild- und Haustiere. Insbesondere dient ihr Einsatz dem Schutz einer bedrohten Art, die für Fuerteventura symbolisch ist: dem Fuerteventura-Schmutzgeier. Wie wichtig es aber auf auf den anderen Inseln sein kann, diese Hunde einsetzten zu können, zeigte sich bei einem aktuellen Einsatz auf El Hierro.
Projekt zum Schutz des Fuerteventura-Schmutzgeier
Der Fuerteventura-Schmutzgeier (wissenschaftlich Neophron percnopterus majorensis), spanisch Guirre, ist eine streng geschützte Vogelart, die auf Fuerteventura und Lanzarote heimisch ist. Als Aasfresser spielt er eine zentrale Rolle im Ökosystem der Insel. Doch gerade diese Eigenschaft wird ihm zum Verhängnis: Denn wenn vergiftete Tiere in der Landschaft verenden, stellen sie eine tödliche Gefahr für die Geier dar, die deren Aas aufnehmen.
Häufig stammen die vergifteten Tiere aus der Landwirtschaft. Dort werden Kaninchen, Atlashörnchen, Igel, verwilderte Katzen oder Ratten oftmals als „Schädlinge“ angesehen, auch wenn das Auslegen von Giftködern natürlich illegal ist. Die Tiere sterben meist im Verborgenen, werden aber von Aasfressern wie dem Schmutzgeier entdeckt und gefressen – mit fatalen Folgen.
Um dem Einhalt zu gebieten, wurde auf Fuerteventura eine Anti-Giftköder-Hunde Einheit etabliert, die sogenannte Unidad Canina Antiveneno. Diese ist nicht nur auf Fuerteventura aktiv, sondern auch auf anderen Inseln wie aktuell eben auf El Hierro. Gemeinsam mit Umweltschutzbeamten kontrollieren sie regelmäßig sensible Gebiete, in denen Giftköder vermutet werden, insbesondere in landwirtschaftlich genutzten Regionen oder Naturschutzgebieten. Ihr Einsatz ist zentraler Bestandteil eines Schutzprojekts für den Schmutzgeier und hat bereits zahlreiche Tiere vor dem qualvollen Tod bewahrt.
Die ausgebildeten Spürhunde sind in der Lage, selbst winzige Mengen toxischer Substanzen in freier Natur aufzuspüren – ein Talent, das auf intensives Training und die enge Zusammenarbeit mit den Umweltschutzbehörden zurückgeht.
Aktueller Einsatz auf El Hierro
Ein aktueller Fall auf der Nachbarinsel El Hierro zeigt, wie notwendig die Arbeit dieser Einheit ist: Nach mehreren Meldungen über vergiftete Tiere wurde ein Einsatz in der Region La Frontera gestartet. Dort durchkämmte die Spezialeinheit mit den Hunden gezielt Gegenden, in denen bereits vergiftete Köder entdeckt worden waren. Am 2. Mai stießen Umweltbeamte tatsächlich auf ausgelegte Gifte in der Gegend um die Cumbre, die zuvor mindestens ein Tier verletzt hatten, das tierärztlich behandelt werden musste.
Die Aktion wurde vom Cabildo (Inselregierung) von El Hierro in Zusammenarbeit mit der Direktion für Naturräume und Biodiversität sowie der Umweltfirma GESPLAN durchgeführt. Die Spürhunde agieren dabei als präventive und reaktive Maßnahme: Sie sollen potenzielle Gefahrenquellen frühzeitig erkennen und damit das Risiko für Tiere und Menschen minimieren.
Auch wenn die eingesetzten Hunde aktuell auf mehreren Inseln tätig sind, bleibt Fuerteventura ein zentraler Standort für dieses Projekt. Die Biodiversität und der Schutzstatus des Schmutzgeiers machen die Insel zu einem wichtigen Einsatzgebiet für die Giftköder-Prävention.
Ein Vorbild für andere Regionen
Der Einsatz von Giftköder-Spürhunden auf Fuerteventura und den übrigen Kanaren ist beispielhaft für andere Regionen. Er zeigt, wie durch spezialisierte Teams und die enge Kooperation zwischen Mensch und Tier ein effektiver Natur- und Tierschutz möglich ist.
Fuerteventura beweist damit nicht nur Engagement für den Tourismus, sondern auch für die ökologische Integrität der Insel. Und das mit vierbeiniger Unterstützung, die sensibler ist als jedes technische Messgerät und dabei auf leisen Pfoten Leben rettet.
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