Fuerteventuras Präsidentin: lieber Bauruinen bewohnbar machen als neue Flächen bebauen

Rosa-Vila-Puerto-del-Rosario

Die Präsidentin der Inselregierung von Fuerteventura, Lola García hat verkündet, dass das Cabildo auf eine umfassende Strategie zur Sanierung bzw. Fertigstellung sogenannter „cascarones“, also leerstehender, verlassener oder nie fertiggestellter Gebäude setzt. Gleichzeitig spricht sie sich klar gegen eine weitere Inanspruchnahme neuer Flächen für Wohnbebauung aus.

„Fuerteventura kann nicht weiter auf Kosten seines Territoriums wachsen“, betonte García in einer öffentlichen Erklärung am 15. Mai 2025. „Wir haben zahlreiche ungenutzte Immobilien auf bereits ausgewiesenem Bauland, die verfallen oder nur halbfertig sind, und die wir reaktivieren könnten, um die tatsächliche Wohnraumnachfrage zu decken.“

Mit dieser Aussage positioniert sich die Präsidentin gegen einen durch Spekulation motivierten Bodenverbrauch. Stattdessen setzt das Cabildo auf die Rückgewinnung und Nutzbarmachung vorhandener Bausubstanz. Ziel sei es, eine Inselentwicklung zu fördern, „die an den Bedürfnissen der Menschen orientiert ist, die hier leben, und nicht an kurzfristigen Interessen einzelner Investoren“.

In einem ersten Schritt hat das Cabildo sämtliche Gemeindeverwaltungen Fuerteventuras schriftlich dazu aufgefordert, detaillierte Berichte über die rechtliche Situation der betroffenen Gebäude vorzulegen. Diese Informationen sollen die Grundlage für eine fundierte Diagnose bilden, um anschließend gezielte Maßnahmen zur Wiederbelebung dieser Bauten zu erarbeiten.

Geplant ist eine enge Zusammenarbeit mit der kanarischen Regionalregierung, um rechtliche und praktische Wege zur Rückführung dieser Gebäude in den Wohnungsmarkt oder in öffentliche Nutzung zu finden. Dazu gehören unter anderem Vereinbarungen mit den Eigentümern, der Erwerb durch öffentliche Hand oder andere rechtlich zulässige Maßnahmen.

„Wir möchten auf eine reale Nachfrage der Bevölkerung antworten, die schon viel zu lange ignoriert wurde“, erklärte García weiter. „Diese Gebäude dürfen kein Sinnbild des Verfalls bleiben. Sie sollen vielmehr in Chancen verwandelt werden: für Wohnraum, für öffentliche Einrichtungen oder für andere Nutzungen, die den sozialen und wirtschaftlichen Anforderungen unserer Zeit gerecht werden.“

Die Initiative ist Teil einer neuen Wohnbaupolitik, die sich auf drei zentrale Säulen stützt: die Sanierung bestehender Bauten, die effiziente Nutzung bereits urbanisierter Flächen und eine übergeordnete Ausrichtung auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Sie folgt damit einem inselspezifischen Entwicklungsmodell, das auf die besonderen Gegebenheiten Fuerteventuras Rücksicht nimmt.

Ein weiterer Bestandteil des Plans: Das Cabildo wird den Gemeinden technischen Beistand bei der Erstellung der benötigten Gutachten leisten und selbst die Koordination sowie Umsetzung der geplanten Maßnahmen übernehmen.

„Unser Ziel ist eindeutig“, so García abschließend: „Wir wollen den Wohnraumbedarf der Menschen auf Fuerteventura decken, ohne Spekulation zu fördern oder durch neue Baugebiete zusätzlichen Siedlungsdruck zu erzeugen. Wir setzen auf eine Insel, die lebenswerter, solidarischer und respektvoller mit ihrem natürlichen Raum umgeht.“

Mit dieser Strategie setzt Fuerteventura ein deutliches Zeichen für einen Wandel hin zu einer verantwortungsvollen Flächen- und Wohnraumpolitik – und könnte damit auch für andere Inseln des Archipels zum Vorbild werden.

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