Gemeinde La Oliva fordert erneut mehr staatliche Polizisten für Fuerteventura

Polizei-Kritik-La-Oliva

Über kaum ein anderes Thema wird auf Fuerteventura zurzeit soviel diskutiert wir über die innere Sicherheit. Seit Jahren mahnen Polizeigewerkschaften, dass die Zahl der Polizeibeamten auf Fuerteventura weit hinter dem Soll zurückbleibt, das sich unter anderem aus der Einwohnerzahl und der Eigenschaft als stark frequentiertes Urlaubsziel ergibt.

Die innere Sicherheit, auch auf Fuerteventura, ist in erster Linie Aufgabe des spanischen Staates. Die Guardia Civil und die Policía Nacional sind die beiden staatlichen Sicherheits-Corps, denen laut Verfassung „der Schutz der Rechte und Freiheiten der Spanier“ obliegt und die „die Sicherheit der Bürger garantieren“.

Neben den staatlichen Sicherheitskräften gibt es noch Polizeikräfte der Autonomen Regionen, im Falle der Kanaren die „Kanarische Polizei“ (Policía Canaria), und die Polizeien auf Gemeindeebene (Policia Local). Die Einheiten unterscheiden sich in ihrer räumlichen und sachlichen Zuständigkeit.

Kritik der Gemeinde La Oliva: zu wenig staatliche Polizisten

Nachdem kürzlich das spanische Innenministerium die Kriminalitätsstatistik des ersten Quartals 2025 veröffentlicht hat, die für Fuerteventura einen deutlichen Anstieg der Straftaten aufwies, während die Kriminalität auf den Kanaren insgesamt leicht zurückgegangen ist, hat die Gemeinde La Oliva am 21. Mai 2025 in einer Pressemitteilung deutliche Kritik geübt: Der Staat lasse die Insel Fuerteventura weiterhin im Stich, während die Gemeinde selbst erhebliche Anstrengungen unternehme, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.

In seiner neuerlichen Stellungnahme fordert das Rathaus von La Oliva eine dringende Reaktion der Zentralregierung. „Trotz wiederholter institutioneller Appelle weigert sich der Staat, seiner Verantwortung gerecht zu werden“, betont Bürgermeister Isaí Blanco.

Seit Monaten hat die Gemeindeverwaltung zahlreiche formelle Schreiben an das Innenministerium gesandt, in denen sie auf den akuten Mangel an Guardia-Civil- und Policía-Nacional-Beamten hinweist. Bereits seit 2021 warnen Polizeigewerkschaften und Berufsverbände, dass Fuerteventura mindestens 80 bis 100 zusätzliche Guardia-Civil-Kräfte und rund 30 weitere Polizisten benötige, bislang jedoch ohne konkrete Fortschritte.

Während der Staat zögert, hat La Oliva gehandelt: Der Haushalt für die öffentliche Sicherheit wurde von 50.000 auf 460.000 Euro pro Jahr nahezu verneunfacht. Die Zahl der lokalen Polizeibeamten stieg in nur zwei Jahren von 31 auf 52. Zudem wurden moderne Sicherheitsmittel wie Videoüberwachung, Drohnen, eine Hundestaffel sowie die Umwelt-Sondereinheit (UMA) eingeführt.

„Sicherheit darf nicht alleinige Aufgabe der Gemeinden sein“, betont Blanco. „Wir tun alles in unserer Macht Stehende, aber unsere Zuständigkeiten und Ressourcen sind begrenzt.“

Der Bürgermeister schilderte auch konkrete Vorfälle: „Es gab bereits Nächte, in denen kein einziger Guardia-Civil-Beamter in Corralejo anwesend war; das ist inakzeptabel.“

Besonders hob er die Rolle der Policía Local bei der Aufklärung eines tragischen Mordfalls an einem dänischen Touristen hervor. Die Ermittlungen seien nur dank des Zusammenspiels der Einsatzkräfte und der städtischen Überwachungssysteme erfolgreich verlaufen.

Ein einstimmiger Ruf nach mehr staatlicher Unterstützung

In der jüngsten Sitzung der lokalen Sicherheitskommission im Januar erneuerte La Oliva ihre Forderung nach einer aktiveren Rolle des Staates im Schutz Fuerteventuras. Das Gremium einigte sich darauf, weiterhin auf personelle und materielle Verstärkung durch den Staat zu drängen, oder zumindest auf eine direkte Finanzzuweisung, um die Mittel der Gemeindepolizei auszubauen.

„Die Bevölkerung ist besorgt, und das zurecht. Aber eines ist klar: Die Gemeinde La Oliva hat ihren Teil erfüllt. Jetzt ist der Staat am Zug“, so das abschließende Fazit von Bürgermeister Blanco.

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