
Ein vollausgestattetes Universitätsklinikum wie auf Gran Canaria oder Teneriffa wird auf Fuerteventura wohl immer ein Traum bleiben, für dessen Realisierung weder jemals die finanziellen Mittel noch genug hochspezialisiertes Personal zur Verfügung stehen werden.
Daher sind mit einem Notarztteam ausgestattete Rettungshubschrauber eine wichtige, sinnvolle und wirtschaftlich tragfähige Ergänzung zu einer Krankenhausversorgung, die auf den kleineren Inseln wie Fuerteventura, Lanzarote, La Palma, La Gomera und El Hierro aus rein praktischen Erwägungen Lücken aufweisen muss.
Eine der wichtigsten Aufgaben dieser „fliegenden Notarztwagen“ ist die Verlegung von Patienten von den nicht voll ausgestatteten Krankenhäusern der „kleinen“ Inseln in die Universitätskliniken auf Gran Canaria oder Teneriffa.
Seit vielen Jahren fordern die Einwohner und die Politik auf Fuerteventura von der kanarischen Regierung die Stationierung eines solchen Rettungshubschraubers auf der Insel. Dadurch würden sich die Reaktionszeiten massiv verkürzen, denn zurzeit muss der Hubschrauber noch von seiner Basis auf Gran Canaria zu seinen Einsätzen auf Fuerteventura oder Lanzarote starten.
Immer wieder war dieses Vorhaben aus verschiedenen Gründen gescheitert.
Zuletzt endete im August 2024 eine Ausschreibung für insgesamt rund für die Erneuerung der kanarischen Rettungshubschrauberflotte, einschließlich der Stationierung eines Fluggerätes auf Fuerteventura, ohne Gebot. Vermutlich hatte die kanarische Regierung das Budget zu gering angesetzt, da zu der Zeit die Preise für zivile Hubschrauber durch die Decke gingen, weil alle Hersteller aufgrund des Ukrainekrieges hauptsächlich militärische Versionen produzierten.
Nun wird die Ausschreibung, die auch einen fest auf Fuerteventura stationierten Hubschrauber vorsieht, wiederholt. Die zuständige Abteilung der kanarischen Gesundheitsbehörde hatte zuvor die Ausschreibungsunterlagen überarbeitet, um die Bedingungen für interessierte Unternehmen attraktiver und realistischer zu gestalten. Ziel ist es, den Dienst nun schnellstmöglich zu vergeben und zu starten. Das Budget für den Flugdienst für eine Zeitraum von 4 Jahren wurde von rund 53 Mio. auf über 61 Mio. Euro hochgeschraubt.
Der neue Vertrag sieht nicht nur die Stationierung eines Rettungshubschraubers auf Fuerteventura vor, sondern auch die Erneuerung der bestehenden Flotten auf Teneriffa und Gran Canaria. Alle Maschinen werden mit moderner medizinischer Ausstattung an Bord ausgerüstet – darunter Überwachungsgeräte, lebenserhaltende Systeme und Medikamente – und verfügen über eine Besatzung aus zwei Piloten. Für die medizinische Betreuung in der Luft stellt der Servicio Canario de Salud das notwendige Fachpersonal: ein Arzt sowie ein Krankenpfleger, die bei jedem Einsatz mit an Bord sind. Die Ausschreibungsfrist endet am 3. Juni 2025 um 13:00 Uhr.
Besonders auf Fuerteventura, wo große Distanzen, dünn besiedelte Regionen und die geografische Insellage eine rasche medizinische Versorgung oft erschweren, ist die Einrichtung eines stationierten Hubschraubers von enormer Bedeutung. In Notfällen, etwa bei Schlaganfällen, schweren Unfällen oder Herzinfarkten, zählt jede Minute. Der neue Hubschrauber wird in der Lage sein, sowohl Transporte zwischen den Inseln – etwa in die Universitätskliniken in Las Palmas oder Santa Cruz de Tenerife – als auch Einsätze auf der Insel zur schnellen Einlieferung ins Krankenhaus von Puerto del Rosario durchzuführen.
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