Polizeigewerkschaft fordert Taser nach tödlichem Schusswaffeneinsatz am Flughafen Gran Canaria

taser-Nationalpolizei

Nach dem tödlichen Schusswaffengebrauch gegen einen 18-jährigen Angreifer am 17. Mai 2025 am Flughafen von Gran Canaria fordert die Gewerkschaft der Nationalpolizei (SUP – Sindicato Unificado de Policía) erneut die Ausstattung der Beamten mit Elektroschockwaffen, sogenannten Tasern.

Der junge Mann hatte laut Polizeiangaben versucht, einen Taxifahrer zu überfallen und hat anschließend mehrere Polizeibeamte mit einem 20 Zentimeter langen Messer attackiert. Die Beamten feuerten fünf Schüsse ab, wodurch der Angreifer tödlich verletzt wurde.

Der Vorfall ereignete sich im Bereich des Reisebusterminals des Flughafens von Gran Canaria. Dort hielten sich zum Zeitpunkt des Angriffs zahlreiche Reisende auf.

Der Einsatz von Schusswaffen sei laut Marcos Santiago, dem Sprecher der SUP auf den Kanarischen Inseln, „die einzige Möglichkeit gewesen, um die Bedrohung zu neutralisieren und die Sicherheit der Polizisten sowie der anwesenden Bürger zu gewährleisten“.

Die Ermittlungen zum Vorfall führt derzeit der zuständige Richter in Telde. Dabei werden sowohl Videoaufzeichnungen der Überwachungskameras als auch der offizielle Polizeibericht ausgewertet.

In der Öffentlichkeit hat das Geschehen eine Debatte über die Verhältnismäßigkeit des Polizeieinsatzes ausgelöst.

Santiago betonte im Interview mit dem Radiosender Hoy por Hoy Las Palmas, dass der Einsatz tödlicher Gewalt möglicherweise hätte verhindert werden können, wenn die Beamten mit Tasern ausgerüstet gewesen wären. „Wenn wir diese Waffen zur Verfügung gehabt hätten, wäre das vermutlich nicht passiert“, erklärte der Gewerkschaftssprecher. Er erinnerte zudem daran, dass sich Spanien weiterhin auf der vierten Stufe der Antiterrorwarnung befindet, was den Schutz sowohl der Bevölkerung als auch der Sicherheitskräfte besonders dringlich mache.

Die SUP kritisiert, dass das spanische Innenministerium bislang keinen ausreichenden Etat zur Beschaffung dieser Geräte bereitgestellt hat. Taser gelten als effektives und zugleich weniger tödliches Mittel zur Neutralisierung von Angreifern. Sie wirken durch elektrische Impulse, die zu einer schlagartigen Muskelverkrampfung führen und den Angreifer kurzfristig außer Gefecht setzen, ohne bleibende Schäden zu verursachen.

Santiago beklagte: „In Spanien fehlt es aktuell an dieser Ausstattung, und konkret in Las Palmas de Gran Canaria ist es so, dass nicht alle Beamten im Außendienst mit Tasern ausgerüstet sind.“ Der Vorfall am Flughafen solle nach Ansicht des SUP ein Weckruf für das Ministerium von Fernando Grande-Marlaska sein.

Trotz des tragischen Vorfalls betonte Santiago, dass der Flughafen von Gran Canaria insgesamt ein sicherer Ort sei und es sich um ein außergewöhnliches Ereignis gehandelt habe. „Die Kollegen haben schnell reagiert und den Angreifer nach draußen abgedrängt“, versicherte er. Zudem sei dies das erste Mal, dass sich ein solcher Vorfall am Flughafen ereignet habe.

Auch die Asociación Profesional Independiente de la Guardia Civil (IGC), eine unabhängige Berufsvereinigung der Guardia Civil, hatte bereits vor rund einem Monat die Anschaffung von Tasern gefordert. Anlass war ein ähnlicher Vorfall in San Mateo, ebenfalls auf Gran Canaria, bei dem ein Mann einen Beamten mit einem Messer bedrohte und mit einem Schuss in das Bein gestoppt werden musste. Beide Organisationen betonen die hohe Wirksamkeit und abschreckende Wirkung der Elektroschockgeräte.

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