Streik im Einzelhandel auf Fuerteventura, Lanzarote und Gran Canaria wegen Arbeitsbedingungen

Mercadona-Supermarkt-innen

Wer am Montag, 26. Mai 2025, auf den Inseln der Provinz Las Palmas (Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote einkaufen will, hat sich möglicherweise den falschen Tag ausgesucht.

Denn die Gewerkschaften haben die Beschäftigten des Einzelhandels in der Provinz Las Palmas zu einem ganztägigen Streik aufgerufen, um gegen die ihrer Meinung nach zunehmend untragbaren Arbeitsbedingungen zu protestieren. Die Gewerkschaft UGT Canarias unterstützt den Protest, der mit mehreren Demonstrationen auf allen drei Inseln der Provinz einhergeht.

Die Streikenden beklagen eine drastische Zunahme der Arbeitsbelastung, psychische Belastungen durch permanenten Stress sowie Löhne, die kaum zum Leben reichen. Paco González, stellvertretender Generalsekretär von UGT, erklärte gegenüber der Presse: „Wir befinden uns an einem entscheidenden Punkt. Die Unternehmen können nicht länger wegsehen.“ Er kritisierte, dass die Beschäftigten „unzumutbare Arbeitslasten für einen miserablen Lohn“ zu tragen hätten.

In der Provinz Las Palmas, zu der Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote gehören, sind rund 45.000 Personen im Handel beschäftigt. Angesichts dieser Zahl betont die Gewerkschaft die Dringlichkeit, einen neuen Tarifvertrag auszuhandeln, der nicht nur die Gehaltstabellen aktualisiert, sondern auch eine umfassende Überprüfung der aktuellen Arbeitsbedingungen ermöglicht.

Zu den wichtigsten Forderungen der Angestellten gehört der Ausgleich der Kaufkraftverluste durch steigende Lebenshaltungskosten und stagnierende Löhne in den letzten Jahren. Darüber hinaus verlangen sie eine gerechtere Organisation der Schichtpläne, um die Berufs- und Privatleben besser in Einklang bringen zu können. Insbesondere sollen systematisch geleistete Überstunden wegfallen.

Ebenso fordern die Streikenden eine personelle Ausstattung der Filialen, die sich an der tatsächlichen Arbeitsbelastung orientiert. Sicherheitsgerechte Arbeitsrhythmen sollen die körperliche und psychische Gesundheit der Beschäftigten schützen, und bei krankheitsbedingten Ausfällen müsse eine angemessene Vertretungsregelung greifen, um den Druck auf das verbleibende Personal zu mindern.

Ein weiteres Anliegen betrifft die korrekte Einstufung der Tätigkeiten durch eine zeitgemäße Überarbeitung der beruflichen Kategorien, da viele Beschäftigte Aufgaben übernehmen, die weit über ihre aktuelle Tarifgruppe hinausgehen. Auch der Einsatz von Zeitarbeitsfirmen (ETT) soll strenger reguliert werden, um Missbrauch und prekäre Beschäftigung zu verhindern.

In Las Palmas de Gran Canaria begann die zentrale Kundgebung um 11:00 Uhr vor dem SuperDino in der Calle Barcelona. Der Demonstrationszug führte über die Calle Galicia und den Mercado Central und endete gegen 14:00 Uhr auf den Ramblas der Avenida Mesa y López.

Parallel dazu findet auf Fuerteventura eine Demonstration vor dem HiperDino Aulaga in der Calle Isla La Graciosa in Puerto del Rosario statt. Auf Lanzarote wiederum beschränkten sich die Arbeitsniederlegungen auf Maßnahmen innerhalb der jeweiligen Betriebe, wobei dort keine öffentliche Kundgebung stattfand.
Die UGT kündigte an, die Proteste fortzusetzen, sollten die Arbeitgeber keine ernsthaften Verhandlungsangebote unterbreiten. In einem Sektor, der für die lokale Wirtschaft eine tragende Rolle spielt und in dem zehntausende Menschen beschäftigt sind, könne man sich ein „Weitermachen wie bisher“ nicht länger leisten.

Ob die Streiks und Proteste in touristischen Zonen überhaupt wahrzunehmen sind, bleibt abzuwarten. Viele kleinere oder inhabergeführte Geschäfte werde an dem Streikwohl kaum teilnehmen.

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