
Die Gemeinde Puerto del Rosario und die Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo) habe am 17. Juni 2025 der Hafenbehörde von Las Palmas ihre „tiefe Besorgnis“ über die derzeitigen Einschränkungen des Betriebs des Hafens von Puerto del Rosario mitgeteilt.
In einem gemeinsam unterzeichneten Schreiben fordern Bürgermeister David de Vera und die Präsidentin des Cabildo, Lola García, unverzügliche Maßnahmen zu zwei zentralen Problemen: der aktuellen Konzession an die Firma Estibadora Majorera S.L. sowie dem Mangel an fest angestelltem Fachpersonal für Pflanzenschutzkontrollen am Grenzkontrollposten (Puesto de Inspección Fronteriza fitosanitario, PIF).
Laut dem an die Hafenbehörde übermittelten Schreiben habe sich die derzeitige Konzession an Estibadora Majorera S.L. zu einem „Flaschenhals“ für den regulären Betrieb des Hafens entwickelt. Die vertraglichen Vorgaben, die eine Mindestanzahl an Schiffsbewegungen voraussetzen, um eine reguläre Abfertigung durch Reedereien zu ermöglichen, hätten dazu geführt, dass viele Schifffahrtsunternehmen ihre Aktivitäten auf andere Häfen verlagern mussten, insbesondere nach Arrecife auf Lanzarote oder nach Las Palmas auf Gran Canaria.
Diese Umleitungen verursachen nicht nur zusätzliche Kosten, sondern verringern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft auf Fuerteventura erheblich.
Außerdem habe der einseitige Verzicht des Konzessionsunternehmens auf einen beträchtlichen Teil der ursprünglich zugeteilten Hafenfläche zu Problemen bei der Logistik geführt. Spediteure müssten mit Wartezeiten von bis zu vier Stunden rechnen, um z.B. einen Container im Hafen abzuholen. Dadurch werde die lokale Versorgungskette spürbar beeinträchtigt.
Bürgermeister David de Vera erklärte: „Es darf nicht zugelassen werden, dass eine öffentliche Konzession zu einem Bremsklotz für die wirtschaftliche Entwicklung Fuerteventuras wird. Die Hafenbehörde muss mit Nachdruck handeln und dafür sorgen, dass diese öffentliche Infrastruktur ihre Funktion effizient und mit voller Verantwortung erfüllen kann.
Ein weiterer zentraler Kritikpunkt der Institutionen betrifft den Grenzkontrollposten für Pflanzenschutz (PIF) des Hafens. Dieser ist bislang nicht mit permanent mit zuständigen Inspektoren besetzt.
Die Kontrolle von Pflanzenprodukten erfolgt derzeit durch sporadisch entsandte Fachkräfte, die von anderen Inseln anreisen müssen. Dies führe zu Verzögerungen, mangelnder Planbarkeit und einer insgesamt geschwächten Zollabfertigung.
Die Präsidentin des Cabildo, Lola García, betonte: „Das Fehlen eines festen technischen Teams im PIF benachteiligt den Importsektor, den Großhandel und die logistischen Plattformen. Es entsteht eine territoriale Ungleichheit im Vergleich zu anderen Häfen des Systems.“
Bei einem Treffen zu technischen Aspekten mit Vertretern von Behörden und der Logistikbranche einigten sich die Beteiligten darauf, die „interinstitutionellen und sektoralen Koordinierungstreffen“ wiederaufzunehmen und zu verstärken. Ziel sei es, einen klaren strategischen Fahrplan für die Zukunft des Hafens von Puerto del Rosario zu entwickeln.
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