Fuerteventura: Archäologische Stätte Morro del Humilladero besser geschützt

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Fuerteventura verfügt über ein reiches archäologisches Erbe. Ein bedeutender Teil davon wurde nun besser geschützt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht: Das Cabildo de Fuerteventura (Inselregierung) hat Ende Mai die archäologische Fundstätte Morro del Humilladero im Naturpark von Betancuria für Besucher wieder freigegeben. Die Maßnahme ist Teil eines umfassenden Projekts zum Schutz und zur Erhaltung dieses kulturellen Erbes.

Ein Ort prähistorischer Spuren

Bei der Fundstätte handelt es sich um einen Bereich mit Podomorphen, also Fußabdruck-ähnlichen Felsgravuren, die aus der prä-europäischen Kulturphase der Insel stammen. Der Ort ist als Bien de Interés Cultural (Kulturgut von öffentlichem Interesse) anerkannt und im archäologischen Inventar der Insel verzeichnet. Ziel der nun begonnenen Maßnahmen ist es, das Gelände zu schützen, besser bekannt und für Besucher in angemessener Weise zugänglich zu machen. Bislang war der Ort vor allem bei Wanderern beliebt, die sich jedoch oft des historischen Werts nicht bewusst waren. Kein Wunder, schließlich sieht man die Podomorphen nur, wenn man genau hinschaut. Grade aus diesem Grund ist der Schutz jedoch auch so wichtig.

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Podomorphen Morro Humilladero

Neue Wege und Informationsmaterialien

Im Rahmen dieser ersten Projektphase wurden Informations- und Hinweistafeln aufgestellt, Schutzmaßnahmen umgesetzt und Wege angelegt, die das Gelände zugänglich machen, ohne die empfindliche Struktur der Fundstätte zu gefährden. Der Zugang erfolgt nun über festgelegte Wege, die das archäologische Erbe nicht beeinträchtigen.

Ein bedeutender Schritt für den Kulturerhalt

Lola García, Präsidentin des Cabildo de Fuerteventura , betonte die kulturelle Bedeutung der Maßnahme als „einen wichtigen Meilenstein für unsere Insel mit der Eröffnung dieser ersten Phase der Aufwertung der archäologischen Fundstätte Morro del Humilladero, eines Ortes, der die Erinnerung und Identität Fuerteventuras bewahrt“.

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Auch Rayco León, Inselrat für kulturelles Erbe, hob hervor, dass es sich hierbei um einen ersten Schritt handle. Die aktuelle Maßnahme sei eine notwendige Sofortaktion zur Sicherung der Fundstätte. In einem nächsten Schritt werde ein detailliertes Projekt zur dauerhaften Erhaltung und Konsolidierung der Felsgravuren sowie der baulichen Überreste folgen. Geplant sind auch archäologische Sondierungen, ein Wartungsplan und die Prüfung eines dauerhaften Schutzzauns.

Archäologie im Pinar de Betancuria

Die Fundstätte Morro del Humilladero befindet sich im Gebiet Castillo de Lara, im Pinar von Betancuria. Neben den Podomorphen finden sich hier halbkreis- und ovalförmige Steinstrukturen sowie größere Steinausrichtungen, die vermutlich zu den Fundamenten einstiger, inzwischen verfallener Mauern gehörten. Die Merkmale der Bauten sowie die an der Oberfläche gefundenen Materialien – darunter dekorierte aborigine Keramik und später entstandene Keramik – deuten darauf hin, dass es sich um eine altkanarische Siedlung handelt, die über längere Zeiträume hinweg genutzt wurde. Genauere Erkenntnisse sollen künftige archäologische Forschungen liefern.

Mit der Öffnung und dem gleichzeitigen Schutz des Morro del Humilladero beginnt eine neue Etappe für den Zugang zur frühgeschichtlichen Vergangenheit Fuerteventuras. Die Kombination aus Schutz, wissenschaftlicher Forschung und kontrollierter Besucherführung soll sicherstellen, dass dieses wertvolle Erbe auch für künftige Generationen erhalten bleibt.

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