Fuerteventura: Gemeinde La Oliva prüft Einführung einer kommunalen Touristensteuer

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Die Gemeinde La Oliva hat ein wirtschaftliches Gutachten in Auftrag gegeben, um die Machbarkeit der Einführung einer kommunalen Touristensteuer oder genauer “Übernachtungsgebühr” („tasa turistica“) zu analysieren. Die Wahl des Begriffs „tasa“ (=Gebühr) anstatt des Begriffs „impuesto“ (=Steuer) deutet darauf hin, dass die eingenommenen Mittel nicht in den allgemeinen Haushalt der Gemeinde fließen sollen, sondern zweckgebunden für touristisch relevante Maßnahmen eingesetzt werden sollen.
Ziel dieser Maßnahme ist es laut Gemeinde La Oliva, zusätzliche Einnahmen zu generieren, mit denen die Auswirkungen des Tourismus auf öffentliche Dienstleistungen und die Umwelt besser abgefedert werden können. Das Vorhaben befindet sich noch in der technischen und juristischen Prüfungsphase.

Der Bürgermeister von La Oliva, Isaí Blanco, betonte am 3. Juni 2025, dass „die Absicht der Gemeinde darin besteht, diese Debatte mit der gebotenen Ernsthaftigkeit zu führen und alle notwendigen Informationen zu beschaffen, um eine verantwortungsvolle Entscheidung zu treffen. Wenn es uns gelingt, eine ausgewogene und gerechte Touristensteuer einzuführen, machen wir einen wichtigen Schritt in Richtung eines solidarischeren und ausgeglicheneren Modells.“

Das beauftragte Team soll nicht nur die potenziellen Einnahmen abschätzen, sondern auch verschiedene Modelle und deren rechtliche Umsetzbarkeit prüfen. Dabei wird besonders berücksichtigt, wie viele Ferienwohnungen und touristische Betriebe aktuell im Gemeindegebiet von La Oliva bestehen.

Der Gemeinderat für Tourismus, David Fajardo, bestätigte, dass das wirtschaftliche Gutachten zur Machbarkeit bereits beauftragt wurde. Ziel sei es, die Steuer noch innerhalb der laufenden Legislaturperiode einzuführen, sollte dies beschlossen werden. „Die angedachte Maßnahme sieht eine sehr geringe Abgabe vor, die den Besucher kaum belasten würde, aber dennoch zur Stärkung von Dienstleistungen wie Reinigung, Umweltschutz oder Pflege öffentlicher Räume beitragen könnte“, erklärte Fajardo. Darüber hinaus hob er hervor, dass dieses Thema bereits innerhalb der Asociación de Municipios Turísticos de Canarias (Verband der touristischen Gemeinden der Kanarischen Inseln, AMTC), der La Oliva aktiv angehört, diskutiert wurde. Dort tausche man sich mit anderen Reisezielen des Archipels über Erfahrungen und Lösungsansätze aus.

Der Gemeinderat für Finanzen, Juan José Rodríguez, wies darauf hin, dass es darum gehe, im Falle einer Umsetzung eine effiziente Verwaltung der Abgabe sicherzustellen. „Sie soll einen direkten Nutzen für die Einwohnerinnen und Einwohner von La Oliva bringen und gezielt zur Verbesserung öffentlicher Dienstleistungen wie Sicherheit und Straßenreinigung beitragen. Es handelt sich nicht einfach um eine zusätzliche Einnahmequelle, sondern um ein Instrument, um einen Teil der Last umzuverteilen, die derzeit allein von der Gemeinde getragen wird. Jeder Tourist, der in La Oliva übernachtet, soll zur Pflege und zum Erhalt unseres Gebiets beitragen“, erklärte Rodríguez.

Die Gemeinde betonte erneut, dass die wirtschaftliche Belastung für die Besucher äußerst gering wäre, die positiven Effekte auf die Infrastruktur jedoch deutlich spürbar wären – sowohl für die lokale Bevölkerung als auch für die Gäste. Bürgermeister Isaí Blanco fügte hinzu: „La Oliva ist ein privilegiertes Reiseziel mit einzigartigen Naturressourcen und steht in bestimmten Jahreszeiten unter starkem touristischem Druck. Wenn wir bewahren wollen, was uns ausmacht, brauchen wir Instrumente, um unser Modell auf nachhaltige Weise weiterzuentwickeln.“

In den kommenden Monaten will das Rathaus von La Oliva die technische, rechtliche und politische Analyse der Maßnahme fortsetzen. Vor einer möglichen Einführung soll die endgültige Version des Vorschlags allen relevanten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteuren vorgestellt werden.

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