
Die Umweltabteilung des Cabildo de Fuerteventura (Inselregierung) hat eine umfassende Studie zur Situation der Kanarischen Dattelpalme auf der Insel gestartet. Diese Palmenart ist besonders stark von der eingeschleppten Insektenart Diocalandra frumenti betroffen, die bereits im Jahr 2007 offiziell als Schädling auf den Kanarischen Inseln anerkannt wurde.
Rund 86.000 Palmen auf Fuerteventura
Laut Angaben des Umweltbeauftragten Carlos Rodríguez gibt es auf Fuerteventura insgesamt etwa 86.000 Palmen. Besonders die Exemplare der endemische Kanarische Dattelpalme leiden unter dem Befall durch den sogenannten „Vierfleckigen Palmrüssler“ (Diocalandra frumenti). Rodríguez betonte, dass jede Maßnahme zum Schutz dieser charakteristischen Pflanzenart von großer Bedeutung für die Insel sei.
Wissenschaftliche Bestandsaufnahme als Grundlage für künftige Maßnahmen
Das Cabildo de Fuerteventura hat die öffentliche Gesellschaft Gestión del Medio Rural (GMR Canarias) mit der Durchführung der Studie beauftragt. Ziel ist es, den aktuellen Zustand der endemischen Palmen zu analysieren und das Ausmaß des Schadens durch die Insektenplage zu ermitteln. Darüber hinaus soll der wirtschaftliche Aufwand für eine mögliche Wiederherstellung der Bestände abgeschätzt werden. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für künftige Aktionspläne dienen, die in Zusammenarbeit mit der kanarischen Regierung entwickelt werden sollen.
Eine bedrohte Pflanzenart mit hohem kulturellen Wert
Die Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis) gilt als botanisches und ökologisches Symbol der Kanarischen Inseln. Sie hat nicht nur einen hohen landschaftlichen und wissenschaftlichen Wert, sondern ist auch ein wesentlicher Bestandteil der kanarischen Kultur. Auf Fuerteventura befinden sich einige der ältesten Palmenhaine des Archipels, darunter der Palmenhain im Barranco del Buen Paso. Dieser gilt als eines der letzten Gebiete für das natürliche Vorkommen der Kanarischen Dattelpalme auf der Insel.
Larvenstadium als größte Gefahr für die Palmen
Der Schaden, den Diocalandra frumenti anrichtet, entsteht vor allem im Larvenstadium. Die Larven nisten sich im Inneren der Palmwedel ein und verursachen ein frühzeitiges Absterben der Blätter. Die Verbreitung der Plage erfolgt häufig durch den Transport von befallenem Pflanzenmaterial, was eine Übertragung über mittlere bis weite Distanzen begünstigt.
Der adulte Palmrüssler selbst ist nur rund 7mm groß, was es häufig erschwert, einen Befall frühzeitig festzustellen.

Vorsichtsmaßnahmen
Die Umweltbehörde rät deshalb dringend davon ab, Palmen ohne triftigen Grund zu schneiden, um das Risiko einer Ausbreitung des Schädlings zu minimieren. Nur in begründeten Ausnahmefällen sollte eine Palmenpflege erfolgen. Zudem sollten Personen, die Anzeichen eines Schädlingsbefalls an Palmen entdecken, Kontakt zu entsprechend zertifizierten Fachbetrieben aufnehmen. Diese Unternehmen sind bei der Generaldirektion für Landwirtschaft der Kanarischen Regierung registriert.
Für die sachgerechte Pflege der Palmen gelten weiterhin die Vorgaben der Anordnung vom 29. Oktober 2007 durch die kanarische Landwirtschaftsbehörde. Weitere Informationen hierzu sind im offiziellen Amtsblatt unter folgendem Link abrufbar:
https://www.gobiernodecanarias.org/boc/2007/222/002.html
Mit dem gestarteten Projekt zeigt Fuerteventura ein ernstes und wichtiges Interesse für den Schutz einer ihrer bedeutendsten Pflanzenarten. Die Ergebnisse der Studie werden entscheidend dafür sein, wie sich die Insel künftig gegen die Bedrohung durch Diocalandra frumenti wappnen kann.
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