
Die Krankenhäuser auf Fuerteventura und den übrigen Kanarischen Inseln sind Teil des gut organisierten spanischen Organspende-Systems.
Spaniens Organspende-Modell gilt als weltweit als Vorbild. Mit 49,4 Organspendern pro 1 Mio. Einwohner ist Spanien Organspende-Weltmeister. 23% der Organspender in er EU kommen aus Spanien, obwohl in Spanien nur 11% der EU-Bürger leben.
Die sinnvolle Gesetzgebung mit einer Widerspruchslösung, besonders geschultes Personal in den Krankenhäusern und eine perfekte Logistik machen das spanische Modell der Organspende so erfolgreich.
Dabei bilden auch private Fluggesellschaften Teil der gut funktionierenden Logistikkette.
Bis Anfang Juni 2025 hat die Fluggesellschaft Iberia Express insgesamt 12 Organtransporte auf ihren Flügen mit den Kanarischen Inseln durchgeführt. Die meisten dieser lebensrettenden Transporte wurden dank der Spendenbereitschaft von Verstorbenen im Hospital Universitario de Canarias auf Teneriffa sowie im Hospital Universitario de Gran Canaria Dr. Negrín ermöglicht.
Anlass für die Veröffentlichung dieser Zahlen ist der Día Nacional del Donante de Órganos y Tejidos (Nationaler Tag des Organ- und Gewebespenders), der jedes Jahr am ersten Mittwoch im Juni von der Organización Nacional de Trasplantes (ONT, Nationale Transplantationsorganisation) ausgerufen wird. Zudem wird am 6. Juni der Día del Paciente Trasplantado (Tag des Transplantationspatienten) begangen. Beide Gedenktage ehren nicht nur die Spenderinnen und Spender, sondern auch ihre Familien, die durch ihre Großzügigkeit unbekannten Menschen das Leben retten.
Im Jahr 2024 hatte Iberia Express ihre Kapazitäten auf Flügen mit den Kanarischen Inseln um 16 Prozent erhöht. Diese Erweiterung habe laut Unternehmensangaben einen “positiven Einfluss” auf ihren Beitrag zur ONT gehabt. So konnte die Zahl der Organtransporte im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt werden: Insgesamt wurden 26 Organtransporte durchgeführt, vor allem auf Strecken zwischen dem kanarischen Archipel und Madrid. Besonders häufig kamen die Flüge ab Teneriffa und Gran Canaria zum Einsatz.
Darüber hinaus führte Iberia Express im Jahr 2024 auch Organtransporte auf Verbindungen mit den Balearen und mit Sevilla durch.
Wie die Fluggesellschaft betont, sei die Anbindung der Halbinsel an die kanarischen und balearischen Inseln entscheidend für den Erfolg solcher lebensrettender Transporte. Ebenso wichtig sei eine hohe Flugfrequenz, um Krankenhäuser auf dem schnellstmöglichen Weg miteinander zu verbinden.
Iberia Express ist Teil der Iberia-Gruppe, die einen Kooperationsvertrag mit der ONT unterhält. Dieser erlaubt es der Organisation, kostenlos auf Flüge des Konzerns zurückzugreifen, wenn Organe transportiert werden müssen. Im Rahmen dieser Vereinbarung verpflichten sich die beteiligten Fluggesellschaften auch, der ONT jederzeit ihre technischen Mittel und ihr Personal zur Verfügung zu stellen, wann und wo auch immer dies erforderlich ist.
Der Transport von Organen unterliegt einem strikten Protokoll, das höchste Effizienz und unmittelbare Umsetzung garantieren soll. Dafür ist die Zusammenarbeit zwischen Flughäfen, Bodendienstleistern und Fluggesellschaften unerlässlich.
Iberia Express setzt hierbei auf ein internes Verfahren, das unter anderem eine lückenlose Überwachung des Organs durch die Betriebsleitzentrale der Fluggesellschaft vorsieht. Außerdem wird mit der Abteilung für Bodenoperationen die bestmögliche Koordination sichergestellt, um das Organ beim Ein- und Ausstieg vorrangig zu behandeln. Während des Fluges wird das Organ in einem sicheren und durchgehend überwachten Bereich transportiert, in der Regel in der Flugzeugkabine. Die Cockpit-Crew ist ebenfalls eingebunden: Sie informiert die Flugverkehrskontrolle über den sensiblen Transport, sodass der Flug Priorität erhält und weder Umleitungen noch unnötige Wartezeiten entstehen.
Diese enge Abstimmung und der Einsatz aller beteiligten Stellen zeigen, wie bedeutend eine funktionierende Infrastruktur für das Funktionieren der Organspende ist, auch und gerade auf einer Insel wie Fuerteventura, deren geographische Lage eine reibungslose Anbindung an das Festland umso wichtiger macht.
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