In keiner anderen Region Spaniens ist die Hautkrebsrate in der Bevölkerung höher als auf Fuerteventura und den übrigen Kanarischen Inseln. Das ist nicht verwunderlich, denn aufgrund der Äquatornähe und der auch im Winter meist T-Shirt-tauglichen Temperaturen bekommt die Haut der hier lebenden Menschen deutlich mehr UV-Strahlung ab als die der Durchschnittsspanier oder gar Mitteleuropäer.
Die Hauptkrebsvorsorge ist daher ein wichtiger Aspekt der Strategie +AP („más Atención Primaria“ / „Mehr medizinische Grundversorgung“) des Kanarischen Gesundheitsdienstes SCS (Serviciod Canario de Salud“.
Im Rahmen dieses Programms wurden seit Dezember 2024 in den Gesundheitszentren der Insel schrittweise die Dermatoskopie eingeführt, ein Verfahren zur Früherkennung von Hautveränderungen mittels spezieller Bildgebung. Diese Maßnahme ermöglicht es, dermatologische Diagnosen mithilfe der telematischen Beurteilung der Aufnahmen schneller zu stellen und überflüssige Fahrten zum Allgemeinen Krankenhaus von Fuerteventura (Hospital General de Fuerteventura) zu vermeiden.
Seit Einführung dieses Dienstes im Dezember 2024 wurden insgesamt 1.146 teledermatologische Beratungen durchgeführt. Derzeit bieten die Gesundheitszentren von Corralejo, Morro Jable, Gran Tarajal und seit Kurzem auch Puerto del Rosario diesen Service an. Als nächstes soll das Gesundheitszentrum von Antigua folgen.
Diese Initiative ist Teil der Strategie „+AP“ (Estrategia +AP) des Kanarischen Gesundheitsdienstes die darauf abzielt, die hausärztliche Versorgung mithilfe innovativer Technologien zu modernisieren. Im Mittelpunkt stehen dabei die Früherkennung und Vorbeugung von Krankheiten mit hoher gesundheitlicher Relevanz sowie die Verbesserung der Behandlungswege für Patienten mit Hauterkrankungen.
Das Verfahren sieht vor, dass speziell geschulte Pflegekräfte in den Gesundheitszentren Bilder mit den Dermatoskopen aufnehmen und diese an Dermatologen im Krankenhaus übermitteln. Auf Basis dieser Bilder kann der Facharzt eine Therapieempfehlung an den Haus- oder Kinderarzt geben oder bei Bedarf einen Termin für eine persönliche Untersuchung vereinbaren.
Das Pilotprojekt startete bereits im Juli 2024 im Hospital General de Fuerteventura. In dieser Phase wurden erste Aufnahmen von Pflegepersonal der Dermatologie bei Patienten aus dem Versorgungsbereich Puerto del Rosario-Antigua angefertigt. Ab Oktober 2024 begann die schrittweise Ausweitung des Dienstes auf weitere Versorgungsbereiche der Insel.
Die ersten Dermatoskope wurden im Dezember 2024 in Corralejo und Morro Jable installiert, im Januar 2025 folgte Gran Tarajal. Puerto del Rosario schloss sich dem Projekt vor Kurzem an.
Tomás Pérez, Direktor des Gesundheitsbereichs von Fuerteventura, betont: „Diese Maßnahme verbessert spürbar den Zugang zu dermatologischen Konsultationen und zeigt das Potenzial neuer Technologien auf, um Werkzeuge zu entwickeln, die sich unmittelbar auf die Lebensqualität der Bürger auswirken. Darüber hinaus werden Überweisungen beschleunigt und dringende Fälle frühzeitig erkannt, was die Patientenversorgung erheblich verbessert.“
Laut Pérez ermöglichen diese teledermatologischen Untersuchungen neben der Diagnostik auch kleinere therapeutische Eingriffe direkt in den Gesundheitszentren, wodurch der Druck auf die Krankenhausversorgung gesenkt werde.
Zwischen Dezember 2024 und dem 31. Mai 2025 wurden im Gesundheitszentrum Corralejo 431 Teledermatologie-Konsultationen durchgeführt, in Morro Jable 365, in Gran Tarajal 343 und in Puerto del Rosario, wo der Dienst erst vor Kurzem begonnen hat, bisher sieben.
Möglich wurde dieser Fortschritt durch die gezielte Schulung des Pflegepersonals der Basisgesundheitszonen (Zonas Básicas de Salud, ZBS) in Dermatoskopie, sowie durch kontinuierliche Fortbildung der Hausärzte und Kinderärzte der ZBS durch Fachärzte des Allgemeinen Krankenhauses von Fuerteventura.
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