Mitglied einer internationalen Menschenschleuserbande auf Fuerteventura festgenommen

Festnahme-Menschenschleuser

Die Nationalpolizi (Policía Nacional) hat auf Fuerteventura einen Mann festgenommen, der im Verdacht steht, einer internationalen Menschenschleuser-Organisation anzugehören. Der Verdächtige soll Mitglied eines kriminellen Netzwerks gewesen sein, das Migranten illegal aus Marokko auf die Kanarischen Inseln schleuste. Ihm werden verschiedene Straftaten zur Last gelegt, darunter Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung sowie die Beihilfe zur illegalen Einwanderung.

Die Ermittlungen richteten sich gegen eine transnationale Organisation, die von Marokko aus operierte. Von den Küsten der Region Tan Tan aus organisierte das Netzwerk den Transport von Migranten mit Schlauchbooten auf das kanarische Archipel.

Die kriminelle Struktur war arbeitsteilig organisiert: Verschiedene Personen übernahmen Aufgaben wie Anwerbung, Transport, Kontrolle sowie die Entgegennahme von Zahlungen. Dafür nutzte das Netzwerk unter anderem geländegängige Fahrzeuge sowie moderne technische Mittel zur Zahlungsabwicklung und operativen Koordination.

Im Rahmen der Ermittlungen identifizierten die Beamten auf Fuerteventura eine Person, die als operativer Vermittler tätig war. Der Mann war für die Entgegennahme der Zahlungen, die Organisation der Transfers sowie logistische Unterstützung für die Migranten nach ihrer Ankunft auf den Kanarischen Inseln verantwortlich. Der Gewinn pro transportierter Person wird von den Ermittlern auf über 4.000 Euro geschätzt.

Die Polizei führte die operative Phase des Einsatzes am 28. und 30. Mai 2025 durch.

Im Zuge dieser Maßnahmen erfolgte eine Wohnungsdurchsuchung in der Gemeinde Antigua auf Fuerteventura. Dabei beschlagnahmten die Beamten sechs Mobiltelefone, zwei Speichermedien mit großer Kapazität sowie Dokumente, die mit den laufenden Ermittlungen in Zusammenhang stehen.
Der festgenommene Mann wurde dem Untersuchungsgericht Nummer 1 von Arrecife auf Lanzarote vorgeführt. Der zuständige Richter ordnete am 30. Mai 2025 die Untersuchungshaft gegen den Verdächtigen an.

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