
Die Gewerkschaft der Gemeindepolizei und Feuerwehr (Sindicato Profesional de Policía Local y Bomberos, SPPLB) hat vor den Risiken für die öffentliche Sicherheit infolge der Zunahme von Straftaten bei gleichzeitigem Mangel an personellen und technischen Ressourcen in der Gemeinde Antigua auf Fuerteventura hingewiesen. Die derzeitige Situation behindere nicht nur die Polizeiarbeit, sondern stelle auch ein ernstzunehmendes Risiko für die Bevölkerung dar.
Laut dem SPPLB sei der Anstieg der Straftaten auf Fuerteventura eindeutig nachweisbar. Offizielle Zahlen des spanischen Innenministeriums (Ministerio del Interior) belegen eine Zunahme um 341 Delikte auf der Insel. Dies widerlege die Darstellung solcher Vorfälle als „Einzelfälle“. Besonders häufig komme es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die medizinische Hilfe oder sogar Krankenhausaufenthalte erforderlich machten.
Die Lage innerhalb der Gemeindepolizei von Antigua bezeichnete die Gewerkschaft als „kritisch“.
Derzeit besteht das Polizeikorps aus 19 Beamten, von denen nur 12 einsatzfähig sind. Diese Personalstärke sei völlig unzureichend, um einen ununterbrochenen 24-Stunden-Dienst über das ganze Jahr hinweg sicherzustellen.
Gleichzeitig sei die Belegschaft der Beamten stark überaltert, und vakante Stellen würden trotz bestehender gesetzlicher Möglichkeiten nicht nachbesetzt.
Besonders problematisch sei, dass für Streifenfahrten in der Nacht häufig kein Personal zur Verfügung stehe. In diesen Zeiträumen fehle es im gesamten Gemeindegebiet sowohl an Gemeindepolizei als auch an Guardia Civil. Diese Lücken stellten ein ernstes Sicherheitsrisiko für die Einwohner dar.
Auch die technische Ausstattung der Polizei sei völlig veraltet. Es fehle an modernen Alkoholmessgeräten, an mobilen Drogentests, ein gültig zertifiziertes Schallpegelmessgerät existiere nicht, und Bodycams oder andere moderne Ausrüstungsgegenstände seien ebenfalls nicht vorhanden.
Die 22 im Gemeindegebiet installierten Überwachungskameras seien ausschließlich zur Verkehrsüberwachung gedacht und nicht für die öffentliche Sicherheit einsetzbar – entgegen anderslautender institutioneller Mitteilungen.
Hinzu komme, dass laut einem Beschluss des Gemeinderats kein Polizeieinsatz von nur einem einzelnen Beamten durchgeführt werden dürfe. Dies führe dazu, dass viele Vorkommnisse wie Lärmbelästigungen, Nachbarschaftskonflikte, Verkehrsunfälle oder riskantes Fahrverhalten ungeahndet blieben.
Unmut äußerte der Berufsverband auch über institutionelle Mitteilungen und Interviews, die laut Gewerkschaft nicht der operativen Realität der Gemeindepolizei entsprächen. Am 25. April 2025 habe die Polizeidienststelle offiziell ein Treffen mit dem Bürgermeister von Antigua, Matías Fidel Peña García, beantragt. Bis zum 9. Juni 2025 sei darauf keine Reaktion erfolgt.
Die Beamten der Gemeindepolizei von Antigua bekräftigen ihr Engagement gegenüber der Bevölkerung, fordern jedoch dringend die Bereitstellung der notwendigsten Ressourcen, um einen qualitativ hochwertigen und sicheren öffentlichen Dienst gewährleisten zu können.
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