Erzfeind der Palmen auf Fuerteventura: Invasiver Schädling erstmals in Ajuy nachgewiesen

dioalcandra-Palmen-Ajuy

Am 4. August 2025 hat die Inselregierung von Fuerteventura (Cabildo) die Ergebnisse eines seit März laufenden Pilotversuchs veröffentlicht, der im Rahmen des Programms „Fuerteventura, bonita por naturaleza“ („Fuerteventura, von Natur aus schön“) durchgeführt wurde.

Das Ziel der Maßnahme war es, den Gesundheitszustand der Palmenhaine in Ajuy, Madre del Agua, Pájara und Buen Paso mit wissenschaftlich fundierten Methoden zu erfassen. Nun steht fest: In Ajuy wurde der invasive Palmenschädling Diocalandra frumenti eindeutig nachgewiesen. In den übrigen untersuchten Gebieten wurden bislang keine Exemplare gefunden.

Das Überwachungsprojekt wurde vom Dienst für Bauwesen und Maschinen des Cabildo von Fuerteventura umgesetzt. Dabei wurden insgesamt 20 sogenannte „Palm Rocket Tramps“, jeweils fünf pro Standort, installiert. Diese Fallen verströmen Pheromone, biologische Lockstoffe, die die Palmenschädlinge gezielt anziehen sollen. Die Fallen wurden mit Hilfe von Teleskopstangen und Forstleitern in den Palmen angebracht, um Schäden durch Kletterhilfen an den Stämmen zu vermeiden. In zwei der Fallen in Ajuy wurden insgesamt fast zwanzig Exemplare des Schädlings gefangen. Die Art ist für kanarische Palmen besonders gefährlich, da sie ganze Populationen zum Absterben bringen kann.

Die Rüsselkäferart Diacalandra frumenti ist ein weltweit gefürchteter Palmenschädling, der gleichermaßen Kokospalmen, Ölpalmen, Dattelpalmen, Kanarische Palmen und Washintonia-Palmen befällt. Diacalandra frumenti ist auch mit verantwortlich für den traurigen Zustand des Palmenhains in Costa Calma. Auf die Kanaren wurde der Rüsselkäfer vermutlich durch den Import von Palmen aus anderen Ländern eingeschleppt.

Lola García, Präsidentin des Cabildo von Fuerteventura, betont die Bedeutung der Maßnahmen: „Es ist fundamental, Maßnahmen zu fördern, die helfen, das Ausmaß der Schäden bei einer für die Insel so wichtigen Pflanzenart zu bestimmen.“

Der Regierungsrat für Bauwesen und Maschinen im Cabildo, Blas Acosta, erklärte: „Dank dieser Daten kennen wir jetzt das tatsächliche Ausmaß des Problems und das Gebiet seiner Ausbreitung. Es gibt keine Ausreden mehr, um nicht sofort mit Gegenmaßnahmen zu beginnen, um eine Ausbreitung auf andere Palmenbestände zu verhindern.“

Zum Hintergrund: Auf anderen Insel wie z.B. Lanzarote hat der Nachweis der Diocalandra frumenti bereits dazu geführt, dass die Abteilung für Ökologische Transition der kanarischen Regierung einen Kontroll- und Ausrottungsplan mit einem Budget von vier Millionen Euro aufgestellt hat.

Das Monitoring konzentrierte sich auf Palmenhaine, die Teil des Parque Rural de Betancuria (Ländlicher Park von Betancuria) sind. Diese Flächen stehen sowohl unter dem Schutz der „Zona Especial de Conservación“ (Besonderes Schutzgebiet, ZEC) als auch der „Zona Especial de Protección para las Aves“ (Besonderes Vogelschutzgebiet, ZEPA). Sie liegen auf dem Gebiet der Gemeinden Pájara und Betancuria.

Durch die nun vorliegenden Ergebnisse kann die Inselregierung gezielter über mögliche weitere Schritte entscheiden, um die ökologisch wertvollen Palmenhaine auf Fuerteventura langfristig zu schützen.

Bestimme den Lohn für unsere Arbeit!

Wenn Du unsere Inhalte nützlich, unterhaltsam oder informativ findest, kannst Du den Lohn für unsere Arbeit selbst bestimmen. Das geht ganz einfach über diesen Link:

790ec2bad5ad4f168fdc6221730953e2
https://www.fuerteventurazeitung.de/du-bestimmst-den-lohn-fuer-unsere-arbeit/ banner 300x250 Bestimme den Lohn

Weitere Beiträge im Bereich Fuerteventura Nachrichten