Fuerteventura: Biologische Station von La Oliva setzt Arbeit zum Schutz der Artenvielfalt fort

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Die Estación Biológica de La Oliva bleibt auch im Jahr 2025 ein zentraler Baustein für den Schutz der Biodiversität auf Fuerteventura. Das Zentrum verfügt über verschiedene Einrichtungen, darunter ein Wiederaufbau- und Auffangzentrum für Wildtiere, ein Produktionsgewächshaus, eine Unterrichtseinheit für Umweltbildung, einen didaktischen Garten sowie eine Klinik mit Isolations- und Flugvolieren.

Schwerpunkt auf Wildtierpflege

Besonders im Fokus steht das Zentrum für die Genesung von Wildtieren, das sich um Tiere kümmert, die verletzt, geschwächt oder anderweitig hilfsbedürftig sind. Ziel ist es, die Patienten nach entsprechender Pflege wieder in ihren natürlichen Lebensraum zurückzubringen. Seit Beginn des Jahres 2025 wurden bereits mehr als 215 Tiere aufgenommen, davon waren rund 77 Prozent Vögel. Im Jahr 2024 lag die Gesamtzahl der aufgenommenen Tiere bei rund 650, wovon aber nur 430 mit Überlebenschancen eingeliefert wurden.

Das Zentrum verfügt über eine Basis-Klinik für Erstversorgung, eine Intensivstation und eine der größten Flugvolieren der Kanaren, die insbesondere Vögeln bei der Stärkung ihrer Muskulatur hilft, bevor sie ausgewildert werden. Tiere, die nicht mehr freigelassen werden können, finden dort ein angepasstes Zuhause, werden in Zuchtprojekte integriert oder leisten einen Beitrag für die Umweltbildung.

Vielfältige Vogelarten im Zentrum

Ein Großteil der Arbeit betrifft Vögel, sowohl Brutvögel der Insel als auch seltene Zugvögel. Zwischen April und Juli, der Hauptbrut- und Migrationszeit, steigen die Meldungen von verletzten oder geschwächten Tieren deutlich an. Auch im Herbst, wenn die Jungvögel der Pardela cenicienta atlántica (Atlantik-Sturmtaucher) ihre ersten Flüge unternehmen, steigt die Zahl der Einlieferungen.

Zu den auf Fuerteventura heimischen Arten, die betreut hier werden, zählen unter anderem Guirres (Kanarische Schmutzgeier), Falken und Turmfalken. Hinzu kommen erschöpfte Zugvögel. Im August wurden ein Kuckuck und ein Häherkuckuck eingeliefert, die nach langen Flügen geschwächt auf der Insel gelandet waren. Im vergangenen Jahr wurden außerdem seltene Arten wie der Europäische Pirol oder der Basstölpel eingeliefert.

Meeressäuger

Auch bei gestrandeten Walen, Delfinen und Haien ist das Zentrum eingebunden. Verstorbene Tiere werden gemeinsam mit der Universität Las Palmas untersucht, um Rückschlüsse auf Todesursachen und notwendige Schutzmaßnahmen ziehen zu können.

Erfolgsgeschichten: Freilassungen nach Genesung

Ein zentrales Ziel bleibt die Rückkehr der Tiere in die Natur. Im August konnte die Station zwei gelungene Beispiele vermelden.

Ein junger Triel (Alcaraván) war am 12. Juni stark geschwächt und mit deutlichen Anzeichen von Dehydrierung in das Zentrum eingeliefert worden. Das Tier befand sich noch im Federwechsel und wies keine äußeren Verletzungen auf. Nach einer mehrwöchigen Pflegephase mit Flüssigkeits- und Nahrungszufuhr, regelmäßigen tierärztlichen Kontrollen und Training im Fluggehege war der Vogel kräftig genug, um in die Freiheit entlassen zu werden. Fachleute erinnern in diesem Zusammenhang daran, dass viele Jungvögel in der Natur gar nicht unbedingt Hilfe benötigen und dass sie nach Möglichkeit im Freiland belassen werden sollten, wenn keine ernsthaften Verletzungen erkennbar sind.

Auch ein Turmfalke (Cernícalo) wurde erfolgreich ausgewildert. Das Tier war erst am 18. August mit Symptomen von Dehydrierung eingeliefert worden. Dank schneller Behandlung mit Flüssigkeitszufuhr und entsprechender Betreuung konnte es bereits nach wenigen Tagen in stabilem Zustand wieder freigelassen werden.

Der Umweltdezernent Carlos Rodríguez betonte bei der Freilassung, dass jeder einzelne Fall den Einsatz und die Fachkenntnis des Teams belege. „Jede Rückkehr in die Natur ist nicht nur ein Erfolg für das Tier selbst, sondern auch ein Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt auf der Insel“, sagte Rodríguez.

Zusammenarbeit mit der Bevölkerung

Das Zentrum hebt die Bedeutung der Meldungen durch Einheimische und Besucher hervor. Wer verletzte oder geschwächte Tiere findet, soll den Notruf 112 wählen, um eine schnelle und fachgerechte Hilfe für die Tiere zu gewährleisten. Nur so könne die Arbeit erfolgreich fortgeführt und die Biodiversität Fuerteventuras langfristig geschützt werden.

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